Bundeskartellamt ermittelt wegen Weihnachten

von Dr. Rolf Hempel, veröffentlicht am 23.12.2012

Folgende Pressemitteilungen vom 24.12.2012 werden wegen der bevorstehenden Feiertage wohl eher untergehen. Ich geben sie deswegen im Blog auszugsweise wieder:

 

Das Bundeskartellamt meldet:

Bundeskartellamt bestätigt Durchsuchung bei Weihnachtsmann und Osterhase wegen Verdacht auf Marktaufteilung

Bonn, 24.12.2012: Beamte des Bundeskartellamtes haben heute unangekündigt Einrichtungen von Weihnachtsmann und Osterhase durchsucht und Verfahren gegen diese eingeleitet. Es geht damit dem Verdacht auf eine kartellrechtswidrige Marktaufteilung betreffend Weihnachten und Ostern nach.

Präsident Mundt: „Solchen Verdachtsmomenten gehen wir konsequent nach. Das Bundeskartellamt schützt durch seine konsequente Kartellbekämpfung den deutschen Verbraucher vor jeglicher Art von Kartellbildung.“

Die Betroffenen hatten im Vorfeld angegeben, auf ihr Wirken finde das deutsche Kartellrecht keine Anwendung. Präsident Mundt: „Das sehen wir anders“.

Eine Durchsuchung des Bundeskartellamtes erfolgt regelmäßig auf der Basis eines gerichtlichen Durchsuchungsbeschlusses. Dieser setzt einen Anfangsverdacht für einen Kartellrechtsverstoß voraus. […]. Bis zum Abschluss des Verfahrens gilt die Unschuldsvermutung.

 

Eine halbe Stunde nach Erscheinen der Pressemitteilung meldet MLex:

German Competition Authority: FCO confirms inspections with Santa Claus and Easter Bunny:

Today, the FCO confirmed that it has carried out inspections with Santa Claus and Easter Bunny. […].

The FCO was not available for further comment today. Insiders believe that the dawn raid was triggered by a leniency application from Knecht Ruprecht. […]

A DG COMP official commented as follows: We welcome the FCO’s current proceedings. If the suspects believe they can evade a German antitrust fine by restructuring their business, the Commission is of course ready to take over proceedings upon request by the FCO to bring them to justice under EU competition law”. [...]

In past years, the FCO had already targeted joint selling by the forestry departments of the German states (Christmas trees) as well as price fixing in the sweets sector.

[…]”

 

Abends, rechtzeitig zum Fest meldet GCR (Global Competition Review):

GCR Headlines – Agency Alert: FCO raids Santa Claus and Easter Bunny

The German watchdog has confirmed having carried out a dawn raid against Santa Claus and Easter Bunny. […]

Comments Herodes König, antitrust lawyer with German law firm MMS Mayer Mueller Shultz : “The FCO is known for its vigorous anti-cartel enforcement.”

Kaspar Melchoir, head of the global antitrust practice of New York based law firm Reindeer & Nose: “This does not come as a surprise. Leniency applications have become the mainstay of public antitrust enforcement”.

[…]”

 

In diesem Sinne:

Frohe Weihnachten und bis nächstes Jahr!

 

 

P.S.: Ich habe auf Verlinkungen zu den zitierten Pressemitteilungen verzichtet, weil diese natürlich völlig fiktiv sind.

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