Überwachungsskandal bei der DTAG (2)

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 30.05.2008

Der Skandal füllt mittlerweile die Zeitungen. Auch hier in den USA wird darüber berichtet. In diesem Zusammenhang hier der Hinweis, dass es bei Hewlett Packard (HP) in den USA einen ähnlich gelagerten Skandal gegeben hat, der erst kürzlich mit einem "Vergleich" der Federal Trade Commission verbunden mit einer strafrechtlichen Verfahrenseinstellung abgeschlossen wurde.

Siehe hierzu die Heise-Meldung: http://www.heise.de/newsticker/HP-Spitzelaffaere-US-Handelsaufsicht-vergleicht-sich-mit-Detektiven--/meldung/108694

Siehe auch meinen Blog- Eintrag vom 27.05.08 zu diesen Thema. 

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4 Kommentare

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Kein Zugriff der Daten durch interne Mitarbeiter

Nach den Informationen des CIO Magazins (http://www.cio.de/news/wirtschaftsnachrichten/856338/index.html) wurden die Daten nicht durch interne Mitarbeiter sondern durch eine externe Firma ausgespäht. Eine restriktivere Handhabung des Datenzugriffs durch interne Mitarbeiter hätte damit das Bespitzeln nicht verhindert.

Interessanter finde ich die Frage, wie weit Vorstände ihre eigenen Kontrolleure ausspionieren lassen dürfen. Kann es sein, dass Vorstände von Telekom, Bahn und Post unbeschränkt Material über ihre Aufsichtsräte sammeln? Damit hätten die Vorstände ihre Aufsichtsräte unter Kontrolle - und nicht mehr umgekehrt. Ich denke dies ist der eigentliche Skandal. Wenn man dazu liest, dass Mitarbeiter im Verkehrsministerium und Politiker, die Verträge mit der Bahn verhandeln, mit einem Jobangebot bei der Deutschen Bahn belohnt werden (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=1331797), so ergibt sich ein recht konkretes Szenario, wie hier der Vorstand seine Kontrolleure und Vertragspartner kontrolliert.

Problematisch ist auch die ETSI-Schnittstelle über die die Sicherheitsbehörden vollautomatisch Verbindungsdaten und Gesprächsinhalte abfragen können. Neben einer bedenklichen Präsenz von US- und israelischen Geheimdiensten im ETSI-Gremium (http://futurezone.orf.at/it/stories/196067/) ist diese Schmittstelle auch zum Abhören griechischer Politiker missbraucht worden (http://www.quintessenz.at/d/000100003765). Es ist naheliegend, dass auch hierzulande Spitzeldienste versuchen hierüber ungehindert an die gewünschten Daten zu kommen.

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Vielen Dank für die Hinweise. Inwieweit spielt hierbei eine Rolle, dass sich möglicherweise die Unternehmen gegen die strafbare Weitergabe von strafrechtlich geschützten Information (z.B. §246 StGB) zur Wehr setzen?

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Für diese Spionage-Arbeiten kann man jetzt direkt kompetente Mitarbeiter buchen:

 

"CIA-Angestellte verkaufen Spion-Techniken - Im Angebot: Spionage-Tricks der CIA: Spion gefällig? Angestellte des US-Geheimdienstes CIA verkaufen nebenher Spionage-Tricks an Privatunternehmen. In seinem gerade erschienenen Buch enthüllt der Journalist Eamon Javers ein ebenso lukratives wie umstrittenes Geschäft."

 

http://www.tagesschau.de/ausland/spionagetricks100.html

 

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PS:

"Von Experten, die weltweit in diesem Geschäft tätig sind, weiß ich, dass immer auch Spionage im Spiel ist, sobald irgendwo auf der Welt eine Firma für über eine Milliarde Dollar verkauft werden soll," sagt Javers. In einem solchen Fall würden zum Beispiel Chefs und wichtige Anwälte überwacht."

Quelle s. oben

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