"Wer das Schweigen bricht, bricht die Macht der Täter."

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 26.09.2010

Nach Bekanntwerden zahlreicher Missbrauchsfälle zu Beginn des Jahres, zumal im kirchlichen Bereich, richtete die Bundesregierung das Amt der Missbrauchsbeauftragten ein. Die Missbrauchsbeauftragte Christine Bergmann (SPD) berichtete vor wenigen Tagen, dass rund 2500 Bürger in den vergangenen vier Monaten die eingerichtete Hotline angerufen oder sich per Brief gemeldet hätten. Fast zwei Drittel der Betroffenen hätten dabei erstmals über die ihnen zugefügte sexuelle Gewalt gesprochen. In mehr als 90 % der Fälle liege die Tat mindestens zehn Jahre zurück. Sechs von zehn Anrufern seien Opfer; es hätten sich aber auch elf Täter gemeldet.

Nach Frau Bergmann kristallisieren sich vier Forderungen seitens der Betroffenen heraus:

·         mehr Beratungsangebote,

·         Entschädigung,

·         Verlängerung der Verjährungsfristen sowie

·         stärkere Aufklärungsarbeit.

Frau Bergmann, die sich jedenfalls der Forderung nach längeren Verjährungsfristen anschließen will, startete nun auch eine Kampagne gegen sexuellen Missbrauch. Der dafür von Regisseur Wenders gedrehte Spot (Video) soll die Opfer ermutigen, ihr oft jahrzehntelanges Schweigen zu brechen. Ein wichtiger erster Schritt ist getan!

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