Samstagabend ARD 20:15 „Der Fall Barschel. Geheimnisvoller Tod in Genf“ – Ein Anstoß zur Wahrheitsfindung fast 30 Jahren!
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Es war und ist nach wie vor einer der größten Polit-Skandale im Nachkriegsdeutschland. Am 11. Oktober 1987 wird im Luxushotel Beau Rivage in Genf die Leiche des gescheiterten Kieler Ministerpräsidenten Uwe Barschel gefunden. Er liegt angezogen in der Badewanne, vergiftet durch raffiniert kombinierte Medikamentengiftstoffe. Um den Fall Barschel war es nach Erscheinen des Buchs von Michael Mueller, Rudolf Lambrecht und Leo Müller „Der Fall Barschel. Ein tödliches Doppelspiel“ im Jahr 2007 und Jahre später nach der Darstellung des ehemals ermittelnden Leitenden Oberstaatsanwalts Heinrich Wille "Ein Mord, der keiner sein durfte: Der Fall Uwe Barschel und die Grenzen des Rechtsstaats" im Jahr 2013 jeweils etwas ruhiger geworden. Bis heute ist der Fall ungeklärt, erregt immer wieder einmal die Gemüter und führt zu den unterschiedlichsten Spekulationen.
Groß angekündigt lief am Samstagabend in der ARD der herausragende Fernsehfilm „Der Fall Barschel. Geheimnisvoller Tod in Genf“ mit anschließender Dokumentation. Film und Dokumentation sind in der ARD Mediathek eingestellt.
Diese politische Affäre mit seinen Hintergründen und nach wie vor ungeklärten Fragen eindrucksvoll in Erinnerung zu bringen, darin liegt ein sehr großes Verdienst dieses fast dreistündigen Mammutwerks. Nach wie vor sind die Akten des BND unter Verschluss, so dass auch die Spekulation eines Staatskomplotts in das Drehbuch Eingang gefunden hat.
Was in Sachen Oktoberfest-Attentat dem hartnäckig ermittelten Journalisten Ulrich Chaussy und vorallem dem auf seiner Geschichte beruhenden Film „Der blinde Fleck“ mit der Wiederaufnahme der Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt gelungen ist (hier der Blogbeitrag), wäre auch dieser Produktion zu wünschen: ein wichtigen Anstoß dazu zu geben, dass sich erneut die Staatsanwaltschaft um die Aufklärung der Affäre Barschel bemüht!