Neue Studie zu Hirndoping – Sportstudenten dopen am meisten, Jurastudenten nur im Mittelfeld!
Gespeichert von Dr. Jörn Patzak am
Über Hirndoping (auch Neuro-Enhancement genannt) habe ich bereits berichtet (s. hier). Zu diesem Thema haben Mainzer Wissenschaftler um den Sportwissenschaftler Pavel Dietz jüngst eine interessante Studie veröffentlicht. Sie haben 2.569 Studenten der Universität Mainz anonymisiert befragt, ob sie innerhalb der letzten 12 Monate stimulierende Substanzen zur Steigerung ihrer kognitiven Leistungsfähigkeit zu sich genommen haben.
Hirndoping wurde dabei wie folgt definiert: „Substances for brain doping are pharmaceuticals or illegal drugs that you cannot buy in a drugstoreand that were not prescribed to you to treat a disease. The only reason why you use this substance is to improve cognitive performance, such as attention, alertness, and mood. Examples are stimulant drugs (amphetamines), caffeine tablets, cocaine, methylphenidate, and mephedrone.“
Das Ergebnis: 20% der Studierenden haben in den letzten 12 Monaten Hirndoping betrieben (23,7% Männer, 17% Frauen). Erstsemester waren mit 24,3% häufiger betroffen als ältere Semester (16,7%). Interessant ist auch die Verteilung nach den Fachrichtungen, die wie folgt aussieht:
25,4% Sportwissenschaften
21,7% Kulturwissenschaften
19,6% Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
17,1% Medizin und sonstige Naturwissenschaften
12,1% Sprach- und Erziehungswissenschaften.
Eine Erklärung dafür, dass gerade Sportwissenschaftler diese Statistik anführen, haben die Autoren auch: Sie nehmen an, dass die im Sportbereich gebräuchlichen Nahrungsergänzungsmittel als „gateway drug“ fungieren.