Langfristiger Strategiewechsel bei KiK?
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Der in jüngerer Zeit wiederholt in die Schlagzeilen geratene Textildiscounter KiK bemüht sich offenbar um ein bessere Image und geht in die Offensive. Die Firmenleitung kündigte jetzt an, das Basisentgelt ab 1. Oktober um einen Euro auf 7,50 Euro zu erhöhen. Das Basisentgelt gelte für ganz Deutschland und werde sich in erster Linie für Aushilfskräfte in strukturschwachen Regionen positiv auswirken. Der Unternehmenschef, Stefan Heinig, spricht von einem "langfristigen Strategiewechsel". "Alle reden seit langem über einen Basislohn. Wir wollen hier - als erster Textildiscounter - ein Signal setzen." Dem rund 18.000 Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen war im vergangenen Jahr vom Landesarbeitsgericht Hamm (siehe Blog-Beitrag vom 18.3.2009) noch bescheinigt worden, mit Stundenlöhne von 5,20 Euro die Grenze zur Sittenwidrigkeit überschritten zu haben. Die Gewerkschaft Ver.di begrüßt nunmehr die neue Lohnuntergrenze als "einen Schritt in die richtige Richtung". Ein nachhaltiger Strategiewechsel würde aber damit umgesetzt, dass KiK auch einem Arbeitgeberverband beitrete, sagte eine Sprecherin. Wer die Rechte von Arbeitnehmern stärken wolle, sichere ihnen den Schutz eines Tarifvertrages.