Holzklotz-Fall: Gutachter hält Geständnis für glaubwürdig
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Das Gutachten des mutmaßlichen Holzklotz-Werfers von Oldenburg ist nach Ansicht des renomierten Berliner Aussagepsychologen Max Steller glaubwürdig (hier im interessierenden Zusammenhang noch ein Link). Die Schilderung vor der Polizei enthalte viele Details, die damals in der Öffentlichkeit nicht bekannt gewesen seien. "Das Geständnis muss eine Erlebnisgrundlage haben." Nach Auffassung des Gutachters stand der Angeklagte während seines Geständnisses bei der Polizei nicht unter Druck; zudem sei er keine leicht beeinflussbare Persönlichkeit, die leicht zu Falschaussagen zu bewegen sei. Auch sei nicht zu erkennen, dass die Angst vor Entzugserscheinungen zu einem falschem Geständnis geführt habe.
Der drogensüchtige 31-jährige Angeklagte hatte zunächst zugegeben, am Ostersonntag 2008 einen Holzklotz auf die A 29 geworfen zu haben. Dabei war eine zweifache Mutter ums Leben gekommen. Später widerrief er sein Geständnis - und im Blog haben wir darüber diskutiert, was ein Geständnis wert ist.
Am Dienstag ließ der Angeklagte dem Gericht Briefe übergeben, in denen er den Mordvorwurf zurückweist. Er habe prominent werden wollen und sei zudem von der Polizei unter Druck gesetzt worden. Auch habe er die Tat auf sich genommen, um den Sohn einer Bekannten zu entlasten. So habe er die Frau beeindrucken wollen.