Facebook und Datenschutz: Timeline jetzt auch in Deutschland freigeschaltet
Gespeichert von Dr. Axel Spies am
Am Mittwoch hat Facebook die sogenannte Timeline auch in Deutschland freigeschaltet. Eine Zeitskala amrechten Rand der Nutzerprofile macht es nun wesentlich einfacher, länger zurückliegende Profileinträge aufzurufen. Durch einen einfachen Klick auf eine beliebige Stelle des Zeitstrahls kann der Benutzer nun Beiträge ergänzen und länger zurückliegende Beiträge anderer Nutzer aufrufen. Einschneidende Erlebnisse wie die Geburt oder ein Jobwechsel werden gesondert hervorgehoben.
Darüber hinaus soll die Timeline über eine weitere neue Funktion namens „Frictionless Sharing“ mit Einträgen gefüllt werden. Dabei posten Partnerdienste und Partnerwebseiten Aktivitäten weitgehend automatisiert und ohne Klick auf Like- oder Share-Buttons Aktivitäten der Benutzer. (sueddeutsche)
Datenschützer loben Facebook für die Voreinstellungen bei seiner neuen Chronik. Die Einführung per "Opt in" – also nur mit Zustimmung der Nutzer – und die Übergangszeit von sieben Tagen bis zur automatischen Freischaltung seien positiv zu bewerten, erklärte der Datenschutzbeauftragte von Hamburg, Johannes Caspar. Diese Wahlmöglichkeit müsse auf Dauer bestehen bleiben. Erst vor kurzem hatte Facebook die Gesichtserkennung ohne eine solche Zustimmung der Nutzer eingeführt und dafür heftige Kritik von deutschen Datenschützern geerntet. Hierzu gibt es bereits Einträge hier im Blog.
Kritisch sieht er allerdings die großen Datenmengen, die das Unternehmen sammeln könne. Die Möglichkeit, Privates öffentlich zu machen, werde durch die Chronik wesentlich erweitert. "Jeder kann hier sein Leben in allen Details selbst inszenieren. Damit werden die Datenmengen, die von den Nutzern in Umlauf gebracht werden, deutlich zunehmen." Dadurch müssten Mitglieder stärker längst vergessene Einträge kontrollieren und das eigene Profil regelmäßig "aufräumen". (Heise)
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