Post setzt Lügendetektoren im Ausland ein
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Welche Maßnahmen darf ein Unternehmen ergreifen, um gegen kriminelle Machenschaften seiner Belegschaft vorzugehen. Gehört dazu auch der Einsatz von Lügendektoren? In Deutschland wäre dies eindeutig unzulässig. Anders sieht es offenbar im Ausland aus – und auch deutsche Unternehmen sind mit von der Partie. Die Deutsche Post setzt laut einem Bericht des Magazins „Wirtschaftswoche“ bei Mitarbeitern ihrer Logistiksparte in einigen Ländern Lügendetektoren ein. Dies habe der Personalvorstand des Bonner Konzerns, Walter Scheurle, in einem Brief an die Gewerkschaftsdachorganisation UNI Global Union eingeräumt, berichtet das Magazin. "Lügendetektoren werden in Ländern verwendet, in denen der Einsatz legal ist, und nur bei außergewöhnlichen Umständen", zitiert das Blatt den Manager. Als Beispiel habe Scheurle Kolumbien genannt, wo es Konflikte mit Milizen und Drogenkartellen gibt. Der Einsatz von Lügendetektoren sei in einer internen Richtlinie geregelt und begrenzt. Die internationale Organisation UNI Global Union, zu der auch die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gehört, hatte laut "Wirtschaftswoche" zuvor protestiert: "Die Beschäftigten der Deutschen Post DHL in Panama, Costa Rica, Kolumbien und Südafrika wurden gezwungen, sich Lügendetektortests zu unterziehen." Konkret soll es um den Fall eines DHL-Mitarbeiters in Kolumbien gegangen sein. Dieser habe sich wegen 22 fehlender USB-Sticks einem Test mit Lügendetektor unterziehen müssen.