Schlecker erneut unter Beschuss
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di haben zum Auftakt ihrer Kampagne zur diesjährigen Betriebsratswahl scharfe Kritik an den Praktiken der Drogeriekette Schlecker geübt. Das Unternehmen setze alles daran, Betriebsräte zu verhindern und drohe Mitgliedern des Wahlvorstands mit Kündigungen, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske auf einer Veranstaltung in Berlin vor einer Schlecker-Filiale. Bsirske kritisierte "die schikanöse Behandlung" von Betriebsräten bei Schlecker. Der bekannte Autor Günter Walraff blies in dasselbe Horn und meinte, Arbeitnehmer bei Schlecker würden mit den Mitteln der psychologischen Kriegsführung zermürbt und schikaniert. Nur ein handelnder Betriebsrat könne das Schlimmste verhindern. Wo doch „betriebsratsverseucht“ zum Unwort des Jahres erklärt wurde, dürfe man nicht eher Ruhe geben, bis auch die letzte Bude einen Betriebsrat hat. Offenbar gibt es aber auch Lichtblicke. Bsirske hob hervor, daß gerade die die Drogeriekette Schlecker andererseits auch für eine Erfolgsgeschichte der Betriebsratsarbeit stehe. Denn mittlerweile gebe es bei Schlecker 170 Betriebsräte, 327 seien möglich. Außerdem hob Bsirske hervor, daß man jetzt mit Schlecker über Tarifverträge verhandele.