Verena Becker und die Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback mit seinen beiden Begleitern am 7.4.1977
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Die Meldung ist bekannt: Am vergangenen Freitag wurde die frühere RAF-Terroristin Verena Becker in Berlin wegen des dringenden Verdachts verhaftet, vor 32 Jahren an der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback sowie seiner Begleiter Georg Wurster und Wolfgang Göbel beteiligt gewesen zu sein.
Warum diese Meldung dann noch im Blog? Weil schon seit längerem die Frage im Raum steht, warum dieser Mord immer noch nicht aufgeklärt ist, und darüber hinaus sogar die Frage sich stellt, "wer schont die Mörder von Siegfried Buback?" (so die von Nils Minkmar gewählte Überschrift in der FAZ vom 8.12.2008 Nr. 287 S. 37 für seine Rezension des nachfolgend genannten Buchs).
Michael Buback, der Sohn des ermordeten Generalbundesanwalts, berichtet in seinem im vergangenen Jahr erschienenen Buch "Der zweite Tod meines Vaters" von seinem über all die Jahre nicht nachlassenden Bemühen, das Attentat aufzuklären, weil vieles an der offiziellen Version und der vermeintlichen Tätern so nicht stimmen kann. Seine differenzierte, gut nachvollziehbare Argumentation läuft darauf hinaus, dass Verena Becker in den Täterkreis rückt (S. 123 f., 126, 290, 325 f., 352). Bedurfte es erst dieser Publikation, um die Ermittlungen gegen Verena Becker in Gang zu setzen? Warum werden den Strafverfolgungsbehörden nach wie vor die Akten des Verfassungsschutzes vorenthalten?
Es geht jetzt nicht mehr nur darum, die Tat aufzuklären, sondern auch, warum es erst jetzt zu der Verhaftung kam, "will die Bundesrepublik nicht einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit verlieren" (so Ambos NJW 2009, 745, 746 am Ende seiner Rezension).