Freisprüche im Fall Politkowskaja aufgehoben
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Weil sie mutig und unverblümt während des Tschetschenien-Kriegs kontinuierlich in Widerspruch zur offiziellen Kreml-Darstellung aus der Krisenregion über die Verbrechen der russischen Armee berichtete, über Mord und Folter, über Raub und Korruption, war sie dem damaligen russischen Präsidenten Putin ein Dorn im Auge. An seinem Geburtstag wurde die mit internationalen Journalistenpreisen ausgezeichnete Anna Politkowskaja vor ihrer Wonung in Moskau erschossen (Fotostrecke). Bis heute sind der Auftraggeber, der Mörder sowie andere wichtige Helfer nicht gefasst.
Die im Februar freigesprochenen drei Angeklagten müssen wieder vor Gericht, nachdem gestern der Oberste Gerichtshof die Freisprüche wegen angeblicher Beeeinflussung der Geschworenen-Jury kassierte.
Nicht viel können wir dazu beitragen, dass diese feige Mordtat aufgeklärt wird. Aber solange nicht feststeht, wer hinter dem Anschlag auf die Meinungsfreiheit in einem Staat steht, der ein Vetorecht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat, und der Mörder nicht verurteilt ist, sollten wir immer wieder an diese mutige Journalistin erinnern!