wieder Vorwürfe gegen Lebensmittel-Discounter
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Die Serie negativer Berichte über den Umgang der großen Lebensmittel-Discounter mit ihrem Personal reißt nicht ab. Zuletzt waren es die Berichte über das systematische Ausspähen der Mitarbeiter und das Anlegen von Krankenakten bei Lidl. Nunmehr ist der zur Edeka-Gruppe gehörende Billiganbieter Netto in die Kritik geraten. Es mehren sich die Berichte (z.B. Bericht von Spiegel-Online vom 15.5.2009), dass bei Netto die Arbeitzeitbestimmungen in eklatanter Weise mißachtet werden. Insbesondere den Marktleitern wird offenbar ein Wochenpensum von bis 80 Stunden bei einer ausgesprochenen niedrigen Vergütung zugemutet. Es ist offenkundig vor allem der Personalbereich, bei dem die Discounter massiv sparen. Nur so glaubt man den harten Konkurrenzkampf in dieser Branche zu bestehen. Hinzu kommt ein ungebührlicher Druck auf die Mitarbeiter, indem man sie regelmäßig sog. Ehrlichkeitstests und Testkäufen aussetzt. Diese Praxis ist auch rechtlich nicht unproblematisch, handelt es sich doch zugleich um eine Methode, um unliebsame Mitarbeiter loszuwerden. Auch müßte, wenn solche Methoden systematisch praktiziert werden, der Betriebsrat eingeschaltet werden.