Nach dem Schock von Winnenden: Studie belegt leichten Rückgang der Jugendgewalt
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Gestern haben Bundesinnenminister Schäuble und der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsens e.V. (KFN) Prof. Dr. Christian Pfeiffer erste Ergebnisse des Forschungsprojekts "Jugendliche in Deutschland als Täter und Opfer von Gewalt" vorgestellt (Pressemitteilung des BMI; Studie).
In keiner der Städte, in denen Mitarbeiter des Kriminologischen Forschungsinstituts schon vor neun Jahren Schüler befragt hatten, ist die Quote der Jugendlichen, die nach eigenen Angaben im Jahr vor der jeweiligen Befragung eine Gewalttat begangen hatten, gestiegen. Dass dagegen die polizeiliche Kriminalstatistik einen Anstieg verzeichnet, hängt der Studie nach damit zusammen, dass auch kleinere Taten mittlerweile häufiger angezeigt werden. Jungen sind fünfmal häufiger als Tatverdächtige registriert als Mädchen; nichtdeutsche Staatsangehörige dreimal häufiger als Deutsche. Allerdings hat die Staatsangehörigkeit von Täter und Opfer auch Einfluss auf das Anzeigeverhalten: Sie ist am höchsten, wenn ein deutsches Opfer einen ausländischen Täter anzeigt und am niedrigsten bei ungekehrten Verhältnissen.