Du liebe Güte! Von Polizei zusammengeschlagen wegen fehlenden Lichts?
Gespeichert von Carsten Krumm am
"Was darf man glauben/was muss man glauben, wenn ein Radfahrer nachts von zwei Polizisten offensichtlich krankenhausreif geschlagen wird...nachdem er ohne Licht durch die Stadt fuhr? " Diese Frage stellt sich, wenn man liest, was taz.de heute meldet.
taz-Zitat aus dem Polizeibericht:
"...zwei Beamten sei am Samstag gegen 23.30 Uhr an der Rigaer Straße in Friedrichshain ein Radfahrer aufgefallen, der ohne Beleuchtung auf dem Gehweg unterwegs gewesen sei. Als die Polizisten den Mann ansprachen, sei dieser in einen Hauseingang geflüchtet und habe einem Beamten unvermittelt ins Gesicht geschlagen. In der Folge habe der Mann sich heftig gewehrt, um sich geschlagen und mehrfach versucht zu flüchten."
...und hier die (gekürzte) Schilderung des Fahrradfahrers laut taz:
"Aufgrund früherer schlechter Erfahrungen sei er auf der ansonsten menschenleeren Straße in Panik geraten und ins Haus geflüchtet, berichtet P. >> Dann ging alles sehr schnell <<, erzählt der auch zwei Tage nach dem Vorfall noch sichtlich geschockte Informatiker. Er habe einen Schlagstock auf den Kopf bekommen und sein Blut an die Tür spritzen sehen. Er selbst habe nicht geschlagen, beteuert der seit zehn Jahren in Berlin lebende Brite immer wieder: >>Ich bin eines der Weicheier der Welt.<< "
Entweder, die Beamten haben vollkommen überreagiert oder der ertappte Radfahrer ist nicht nur geflüchtet, sondern hat auch Widerstand geleistet (Schlag ins Gesicht eines der Polizisten) und damit massive Gegenwehr hervorgerufen. Ein "Dazwischen" scheint jedenfalls kaum möglich.
Die laut taz vorzufindenden Verletzungen und Blutspuren vor Ort sprechen auf den ersten Blick sicher erst einmal gegen ein den Umständen nach angemessenes Einschreiten der Polizisten nach einem Verstoß eines Fahrradfahrers, zumal der Grund für das Einschreiten eher eine "lässliche" Sünde darstellte.
Andererseits: Offenbar hatte der Radfahrer schon einmal ein ganz ähnliches Problem mit der Polizei...vielleicht gibt es also doch ein "Dazwischen"?