Prozess gegen Hells Angels: Strafanzeige gegen Richter und Staatsanwalt wegen des Deals
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Ein Richter am Amtsgericht aus Rinteln hat beim Generalstaatsanwalt in Celle sowohl gegen die Berufsrichter im Hells-Angels-Prozess als auch gegen den Staatsanwalt Strafanzeige wegen Rechtsbeugung und Strafvereitelung im Amt erstattet. Bei der getroffenen Absprache, handle es sich um einen "rechtswidrigen, ja kriminellen Deal".
Wie schon im Blog angesprochen wurden elf der 14 Angeklagten zu Freiheitsstrafe mit Bewährung verurteilt. Wie die FAZ heute berichtet, soll das Urteil ohne Beweisaufnahme gefällt worden sein, nachdem der Kronzeuge und die Opfer angedeutet hatten, zu einer Aussage nicht bereit zu sein. Die Angeklagten gaben den Überfall zu, bei dem sechs der rivalisierenden Rocker teils lebensgefährlich verletzt wurden. Im Gegenzug ließ die Staatsanwaltschaft den Vorwurf des schweren Raubs fallen. Nach dem Urteilsspruch seien, so die FAZ heute, die Hells Angels und der Vorsitzende Richter in heiterer Stimmung auseinandergegangen. Der Anzeigeerstatter spricht von einem "beschämenden und würdelose Vorgehen", das für den "Niedergang der Strafjustiz" stehe.