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In der Diskussion: Preiskalkulation für selbstständige Bilanzbuchhalter und Controller

Maier-Siegert

2014-10-02 15:10

In der August-Ausgabe BC 2014, 314 f., ist ein Kurzbeitrag von Christian Thurow über „Faustregeln zur Preiskalkulation für selbstständige Bilanzbuchhalter und Controller: ein Beispiel“ erschienen. Hierzu sind begrüßenswerterweise einige, zum Teil kritische Stellungnahmen von BC-Lesern eingegangen.

Vorbehalte sind insbesondere zur Durchsetzbarkeit eines Stundensatzes von 105,- € am Markt vorgebracht worden. Der Ermittlungsweg zu den maximalen Arbeitsstunden von 1.760 pro Jahr wurde jedoch als zutreffend bezeichnet.

Ausgangspunkt der Bedenken ist die Frage: Wie soll man als selbstständiger Bilanzbuchhalter/Controller mit 15 x 40 Wochenarbeitsstunden (rund 600 Std.) 61.500 € im Jahr verdienen können? Als nicht realistisch wurde dabei der Rechenschritt gesehen, lediglich ein Drittel der geleisteten Arbeitszeit abrechnen zu können. Laut den Wortmeldungen sei es zweifelhaft, ob Selbstständige tatsächlich zwei Drittel (rund 1.170 Std., also etwa 30 Wochen) der zur Verfügung stehenden Arbeitszeit pro Jahr (bei einer 40-Stunden-Woche) mit Akquisetätigkeiten, Fortbildungsmaßnahmen etc. verbringen.
Eine andere Stellungnahme bezeichnete die vorgetragene „Preiskalkulation für Selbstständige“ lapidar als „etwas heroisch“.

 

Die geäußerten Einwendungen stimmen durchaus mit der letzten empirischen Untersuchung von Rieg/Fischer „Preisgestaltung und wirtschaftliche Situation selbstständiger Bilanzbuchhalter und Controller 2011“ (vgl. BC 2013, 121 ff., Heft 3) überein. Danach bewegt sich die Preisspanne bei diesen Berufsgruppen zwischen 39,96 € und 56,15 € pro Stunde (siehe S. 123). Die (im Vergleich zu Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern oder Anwälten) relativ niedrigen Stundensätze, die diese seit fast 10 Jahren von BC-Schriftleiter Professor Rieg betriebene Studie durch Befragung der Betroffenen immer wieder ermittelt, haben jedoch auch Widerspruch unter den Selbstständigen ausgelöst: Besonders selbstständige Controller und Unternehmensberater mit höheren Vergütungen hielten in Gesprächen mit unserer Redaktion diese Untersuchungsergebnisse für fragwürdig.

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