Noch eine KFZ-Manipulation: Bremssystem per SMS lahmgelegt

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 13.08.2015

Berichte über mögliche Hackerangriffe auf KFZ (siehe im Blog hier) häufen sich. Laut US-Presse ist es Forschern der University of California in San Diego, USA, gelungen, die Bremssysteme einer/ eines schnittigen Chevrolet Corvette per SMS außer Gefecht zu setzen. Die Hacker konnten auf die Betriebssoftware des Sportwagens über eine Software einer US-Versicherung zugreifen. Diese Software ist eigentlich dazu gedacht, das Fahrverhalten des Versicherungsnehmers aufzuzeichnen und an die Versicherung zu übermitteln, um dieser eine entsprechend genaue Risikoanalyse zu ermöglichen. Ähnliche Systeme kommen auch in Deutschland zum Einsatz. 

Der Einbau des Telematik-Gerätes ist derzeit freiwillig: Die Versicherer können damit die  Manöver des Fahrers verfolgen - beispielsweise wann und wo er wie schnell beschleunigt. Im Gegenzug erhält der Versicherte dafür einen preiswerteren Tarif (näher dazu Spies, ZD Aktuell 03503/2013).

Die US-Versicherung kontert, sie habe umgehend reagiert und die Sicherheitslücke in ihrer Software geschlossen. Dennoch stellt sich die Frage, wann ein solcher Hack das erste Mal nicht von Forschern oder angestellten IT-Sicherheitsexperten der Autohersteller sozusagen im Sandkasten stattfindet, sondern von echten Hackern im Straßenverkehr durchgeführt wird.

Die Studie der Forscher der University of California können Sie hier nachlesen. Einen deutschen Artikel zu dem Thema finden Sie hier.

Brauchen wir neue Gesetze in Deutschland (vgl. den vorgeschlagenen US SPY Car Act)?

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