60 Jahre Bundesarbeitsgericht – eine Chronik aus der Feder von Peter Hanau

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 16.09.2014

Das Bundesarbeitsgericht, mit dessen Rechtsprechung sich dieser Blog immer wieder aufs Neue befasst, hatte vor kurzem einen Geburtstag zu feiern. Sein Gründungstag jährte sich am 10. Mai diesen Jahres zum 60. Male. Zum 50. Geburtstag hatte es eine opulente Festschrift erhalten. Das konnte man 10 Jahre später nicht einfach wiederholen. Wohl aber hat es der Doyen des deutschen Arbeitsrechts und Ehrenpräsident des Deutschen Arbeitsgerichtsgerichtsverbandes, Peter Hanau, unternommen, die Geschichte des BAG in einer Chronik zusammenzustellen. Diese ist vor einigen Wochen im Verlag C.H. Beck unter dem Titel „60 Jahre Bundesarbeitsgericht Eine Chronik“ erschienen. Die Chronik unternimmt den Versuch, die „großen Linien der Rechtsprechung erkennbar werden zu lassen und darin die Grundhaltung, den Geist des Gerichts.“ Das gelingt Hanau in der ihm eigenen lebendigen Sprache und mit seinem untrüglichen Gespür für das Wesentliche ganz hervorragend. Das Buch stellt eine spannende Lektüre dar, die dem Leser so noch nicht wahrgenommene Zusammenhänge, Verbindungslinien und Entwicklungsschritte vor Augen führt. Dazu gliedert Hanau das Geschehen in drei große Phasen: Grundlegung, Weiterentwicklung, Neustart. Auch die Aufteilung der letztinstanzlichen Zuständigkeit zwischen EuGH und dem BAG wird beleuchtet. Berücksichtigt werden zudem die Richterpersönlichkeiten und ihre prägenden Sichtweisen. Wiedergegeben sind die Antrittsreden des ersten Präsidenten des BAG, Hans Carl Nipperdey, und diejenige der amtierenden Präsidentin, Ingrid Schmidt aus dem Jahre 2008. Das Buch gehört in den Bücherschrank eines jeden arbeitsrechtlich interessierten Juristen. Der knappe Umfang der gehaltvollen Schrift (150 Seiten) versperrt zu dem die Ausflucht, für die Lektüre dicker Bücher fehle schlicht die Zeit. 60 Jahre Bundesarbeitsgericht | Buch (Cover)

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