USA: FCC mit neuen Vorschlägen zur Sicherung der Netzneutralität

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 24.04.2014

Dieses Thema hatten wir schon hier mehrfach im Blog. Es gibt Neuigkeiten. Der Chef der Federal Communication Commission hier in Washington will nach der Niederlage vor Gericht (siehe MMR-Artikel) einen Mittelweg gehen.

Folgender Vorschlag ist in die Presse durchgesickert: Die FCC will es den Anbietern erlauben, Inhalte bestimmter Unternehmen im Festnetz bevorzugt zu behandeln- das allerding nur insoweit als die Vereinbarungen darüber auf "kommerziell vernünftigen" Grundlagen basierten und von allen Firmen in Anspruch genommen werden könnten, die ein Interesse daran hätten. Ob diese Voraussetzungen gegeben sind, würde die FCC von Fall zu Fall entscheiden. Gut wäre die Regel für Unternehmen, die z.B. eigene Videodienste anbieten oder anbieten wollen, die von einer schnellen Durchleitung der eigenen Daten abhängt. Schlechter kämen im Festnetz kleinere Unternehmen weg, welche z.B. die Gebühren für eine schnelle Durchleitung nicht zahlen können.

Was halten Sie von den Vorschlägen? Die Debatte in den USA wird sicherlich in Berlin und Brüssel aufgegriffen werden . . .

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3 Kommentare

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Meiner Ansicht nach sind die Vorschläge der FCC grundsätzlich als eine notwendige Entwicklung im Internet zu betrachten.

Die FCC hat im Jahr 2010 die Regeln aufgestellt, dass die Provider die Verwaltung des Datenverkehrs transparent gestalten müssen, keine legalen Inhalte blockieren dürfen und Datenpakete nicht "unangemessen" diskriminieren düfen.

Nach den Aussagen der FCC soll sich auch an diesen grundlegenden Zielen und Vorgaben nichts ändern. 

Werden diese Vorgaben befolgt, entsteht dem Internetnutzer durch eine Bevorzugugn gewisser Dienste kein Nachteil, da so Dienste, die ein hohes Datenvolumen in Anspruch nehmen, besser genutzt werden können.

Die Aufgabe derFCC wird es jedoch sein, ihre Vorgabe der "kommerziell vernünftigen" Grundlagen, auf denen die entgeltliche Bevorzugung gewisser Dienste beruhen soll, kritisch und aufmerksam zu überwachen. 

 

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