In eigener Sache: Moderation im beck-blog

von Stephan Lahl, veröffentlicht am 09.12.2013
Rechtsgebiete: Verlag54|10024 Aufrufe

Liebe Kommentatoren, beck-blog- und beck-community-Nutzer,

aus gegebenen Anlass möchte ich noch einmal auf die Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis verweisen, in denen aus meiner Sicht die Spielregeln für die Nutzung der Kommentarfunktion bzw. dieser Plattform ausgiebig dargelegt sind.

Ergänzend dazu sei darauf hingewiesen, dass der Verlag C.H.BECK ein privates Unternehmen und keine staatliche Einrichtung ist. Mit dem beck-blog und der beck-community werden zwei offene Onlinediskussionplattformen bereitgestellt, die dem sachlichen und fachlichem Austausch dienen sollen. Dabei hat der Verlag – wie an all seine Produkte – einen hohen Qualitätsanspruch. 

Trotz der erheblichen Haftungsrisiken, die mit dem Betrieb solcher Foren einhergehen, sind die Zugangsbarrieren verschwindend gering. Zur Nutzung der Kommentarfunktion ist weder eine Anmeldung noch die Angabe eines Namens oder einer gültigen E-Mail-Adresse notwendig. Vielmehr kann jeder anonym Kommentare abgeben, die unmittelbar veröffentlicht werden. Aus diesem Grund und resultierend aus dem eigenen Qualitätsanspruch hat sich der Verlag – lange bevor ich die Verantwortung für diesen Bereich übernommen habe – dazu entschieden, der nachträglichen Moderation eine erhöhte Aufmerskamkeit zukommen zu lassen. Dabei gilt der Grundsatz, dass alle Meinungen gehört werden sollen, die themenbezogen erfolgen und die Diskussion bereichern.

Die Erstmoderatoren moderieren dann Beiträge, die diesen Grundsatz nicht beachten oder sonst gegen die AGB bzw. Moderationshinweise verstoßen. Mir persönlich fehlt schlichtweg die Zeit, die beck-community und den beck-blog 24 Stunden auf neue Beiträge zu überprüfen und gegebenenfalls einzugreifen. Deshalb werde ich erst tätig wenn Moderatoren an mich herantreten, sie sich bei einer Moderationsentscheidung nicht sicher sind, sich Nutzer gezielt an mich wenden (community@beck.destephan.lahl@beck.de oder per privater Nachricht) oder wenn eine Diskussion eskaliert.

Gleichwohl: Das Konzept der nachgelagerten Moderation in Kombination mit niedrigen Zugangsbarrieren ist nicht in Stein gemeißelt. Viele andere Onlineforen gehen bekanntermaßen einen anderen Weg (Zwingende Registrierung, Vorfeldmoderation, Keine Kommentarfunktion, etc.).

Da ich die existierende Kritik an dieser Vorgehensweise sehr ernst nehme, möchte ich diese Woche nutzen und die im beck-blog bestehende Praxis ausnahmsweise zur Diskussion stellen.

Sie können daher – beginnend heute – unterhalb dieses Beitrags, sich dazu äußern, wie Sie sich die Lösung dieses Themas zukünftig im beck-blog bzw. der beck-community wünschen würden. Ich denke es ist deutlich geworden, dass der Verlag keine Plattform bereitstellen wird, auf der sich jeder ungehemmt unter dem Deckmantel der Anonymität auslassen kann. Das Haftungsrisiko für ein derart offenes Forum ist für den Verlag zu groß. Wer eine solche Lösung wünscht, kann diese Form eines Onlinforums gern auf eigene Gefahr umsetzen.

Alle anderen – gern auch die Blogexperten – sind herzlich eingeladen mitzudiskutieren.

Um Überraschungen vorzubeugen: Die Diskussion wird am Freitag, den 13. Dezember, 14.00 Uhr geschlossen und die Beiträge werden offline genommen. Sie können sichergehen, dass ich die Kommentare über die Feiertage mit in das neue Jahr nehmen werde und dass sie bei der Weiterentwicklung des beck-blog und der beck-community Berücksichtigung finden werden.

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Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis
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54 Kommentare

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Ich finde es gut , dass hier über die Moderation diskutiert werden kann, wenngleich ich die hier praktizierte Moderation schätze.

 

Vielleicht greift jemand im beck-blog das Thema Cybermobbing einmal auf, dass in Einzelfällen an anderer Stelle sogar zum Suizid geführt haben soll, aber anscheinend zu keinen strafrechtlichen Folgen geführt hat.

 

 

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Aus meiner Sicht hat sich das bisherige Verfahren bewährt. Natürlich ist die Qualität der Kommentare sehr unterschiedlich, aber viele von ihnen sind wirklich weiterführend. Die Zahl der Kommentare, die im Arbeitsrecht von Herrn Stoffels oder mir gelöscht werden mussten (z.B. Spam, beleidigender Inhalt, bloße Werbung) hält sich in den fünf Jahren, die wir jetzt bloggen, in sehr überschaubaren Grenzen. Eine Vorab-Kontrolle aller Kommentare erscheint mir daher ebenso wenig erforderlich wie eine Anmeldung mit Klarnamen. Damit, dass mancher Kommentator im Schutz der Anonymität etwas derbere Worte wählt, kann ich leben.

Ich bin bisher nicht zensiert worden und kann mich daher über die bisherige Praxis nicht beklagen. Gerade bei Rechtsthemen wie dem Familienrecht, die von persönlich Betroffenen oft sehr emotional gesehen werden, kann es schon einmal vorkommen, dass jemand sich im Ton vergreift oder schlicht unsachlich argumentiert, und bei allem Verständnis kann ich auf solche Beiträge wirklich verzichten.

 

Die Lösung in anderen Blogs, wo man sich vorher registrieren muss, würde ich im Fall des Beck Blogs zwar in Kauf nehmen, allgemein dürfte das aber auf neue Teilnehmer abschreckend wirken, was für den sachlichen Austausch schade wäre.

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Falbala146 schrieb:

Ich bin bisher nicht zensiert worden und kann mich daher über die bisherige Praxis nicht beklagen.

 

Solange Ihnen kein Unrecht widerfährt, ist die Welt aus Ihrer Sicht also in Ordnung. Und wenn Ihnen nur deshalb kein Unrecht widerfährt, weil Sie auf Beiträge verzichten, die Systemfehler anprangern, dann ist die Welt für Sie immer noch in Ordnung.

Was hier unter Diskussion der Moderationspraxis betrieben wird, erinnert an Inszenierungen in bestimmten Systemen.

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Gast schrieb:

Falbala146 schrieb:

Ich bin bisher nicht zensiert worden und kann mich daher über die bisherige Praxis nicht beklagen.

 

Solange Ihnen kein Unrecht widerfährt, ist die Welt aus Ihrer Sicht also in Ordnung. Und wenn Ihnen nur deshalb kein Unrecht widerfährt, weil Sie auf Beiträge verzichten, die Systemfehler anprangern, dann ist die Welt für Sie immer noch in Ordnung.

Was hier unter Diskussion der Moderationspraxis betrieben wird, erinnert an Inszenierungen in bestimmten Systemen.

 

Danke. Ich habe keine weiteren Fragen an den Zeugen, Herr Vorsitzender.

:)

 

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Nach meiner persönlichen Erfahrung - im Strafrechtsbereich - würde es reichen, gewisse user - nach einer unmissverständlichen Abmahnung - zu sperren bzw. ihnen bei Neuanmeldung unter anderem nicknamen "Hausverbot" zu erteilen. So kenne ich es aus anderen Communities.

 

 

 

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Skeptikerin schrieb:

Nach meiner persönlichen Erfahrung - im Strafrechtsbereich - würde es reichen, gewisse user - nach einer unmissverständlichen Abmahnung - zu sperren bzw. ihnen bei Neuanmeldung unter anderem nicknamen "Hausverbot" zu erteilen. So kenne ich es aus anderen Communities.

 

Gerade das will man seitens BEck aber auch nicht - wie auch seitens der Gabriele Wolff usw. Schließlich will man es verhindern, dass sich letztlich doch freie Foren etablieren, die man dann gar nicht unter Kontrolle hat.

 

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Nachtrag:

Dies würde wohl eine Anmeldung voraussetzen.

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Das Prinzip der nachgelagerten Moderation sorgt für eine niedrige Zugangsschwelle und ist deshalb zu begrüßen.

 

Bei der bisherigen Moderationspraxis habe ich eine "Zensur" oder Meinungslenkung nicht feststellen können. Ich würde mir wünschen, daß dies auch zukünftig so bleibt und nur gesetzwidrige oder völlig neben dem Thema liegende Kommentare gelöscht werden. Abschreckendes Negativbeispiel sind die Blog-Bereiche großer deutscher Nachrichtenmagazine. Dort wird regelmäßig massive Meinungslenkung betrieben, je nach Moderator.

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RA Splendor schrieb:

Das Prinzip der nachgelagerten Moderation sorgt für eine niedrige Zugangsschwelle und ist deshalb zu begrüßen.

 

Bei der bisherigen Moderationspraxis habe ich eine "Zensur" oder Meinungslenkung nicht feststellen können. Ich würde mir wünschen, daß dies auch zukünftig so bleibt und nur gesetzwidrige oder völlig neben dem Thema liegende Kommentare gelöscht werden. Abschreckendes Negativbeispiel sind die Blog-Bereiche großer deutscher Nachrichtenmagazine. Dort wird regelmäßig massive Meinungslenkung betrieben, je nach Moderator.

 

Wenn Sie bisher nichts in der Richtung wahrgenommen haben, dann waren Sie wohl so gut wie nie in den Threads, die den Fall Gustl Mollath betrafen. Die Meinungsmanipulation von FOCUS, SPIEGEL & Co. ist zugegebenerweise aber noch schlimmer als die von Beck.

Wir hätten viele Missstände gar nicht, wenn nicht überall Information und Diskussion totgeschlagen würden. Deshalb kann es mich so wütend machen, dass zensiert wird.

 

 

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Ich find diesen Beitrag ausgesprochen gut - es geht ja nicht um Zensur. Ich glaube, dass in den ganzen Jahren meiner Bloggerei nicht einmal 10 Kommentare gelöscht wurden. Mein Eindruck deckt sich also durchaus mit dem von Prof. Rolfs.

Carsten.Krumm schrieb:

Ich find diesen Beitrag ausgesprochen gut - es geht ja nicht um Zensur. Ich glaube, dass in den ganzen Jahren meiner Bloggerei nicht einmal 10 Kommentare gelöscht wurden. Mein Eindruck deckt sich also durchaus mit dem von Prof. Rolfs.

 

Ich habe die Belege dafür, dass seit November 2012 mindestens 200 Kommentare (geschätzt, können aauch noch mehr sein) allein in den Mollath-Threads gelöscht wurden.

Richter Krumm, ich darf annehmen, dass Sie auch die Meinung vertreten, wir hätten eine Justiz, auf die wir stolz sein können?

 

Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS

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1) Interessant ist die Information, dass es primär die "Experten" selbst sind, die sich aussuchen, ob sie einen Kommentar stehen lassen wollen (ob im Vorfeld oder nachträglich, macht aus User-Sicht den Kohl nicht fett).

2) Ist überliefert, ob es einen "Experten" schon einmal zum Nachdenken angeregt hätte, was für eine Klientel er durch seine Art der Kommentierung hier angelockt hat und jetzt nicht mehr los wird (z.B. von Herrn Müller)?

3) Der Verlag sollte sich nicht auf das "Haftungsrisiko" zurückziehen  -  das ist jedenfalls nicht entfernt so hoch, dass es ein Großunternehmen wie den Beck-Verlag (anders als einen privaten Blogger) auch nur im Ansatz jucken könnte. Der Verlag sollte sich dazu bekennen, dass er manche Kommentare igitt findet und hier nicht haben will  -  und dann aber auch klar sagen, welche.

4) Für die Zweifelsfälle hier einen Berufsanfänger hinzusetzen und diesen (!) mit dem Hinweis auf "Haftungsrisiken" zu rigider Moderation anzuhalten, ist eher ein Armutszeugnis.

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Gastmann schrieb:

4) Für die Zweifelsfälle hier einen Berufsanfänger hinzusetzen und diesen (!) mit dem Hinweis auf "Haftungsrisiken" zu rigider Moderation anzuhalten, ist eher ein Armutszeugnis.

 

Es geht vielfach eindeutig nicht um "Zweifelsfälle", sondern um Fälle, die ganz bestimmte Misstände ansprechen, wobei auch dann gelöscht wird, wenn entsprechende Kritiken völlig sachlich formuliert sind. Anders gesagt: Es geht eindeutig um eine systematische Zensur bestimmter Inhalte.

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Bisher hat das doch gut funktioniert. Was ich beklage ist das eigenartige Verständnis von Debatten im Internet, das sich in der abwegigen Entscheidung niederschlägt, diese Diskussion offline zu nehmen. Dann müsste man doch auch alle anderen Diskussionen offline nehmen. Oder soll der Zugriff auf Argumente, die der dann getroffenen Entscheidung, die womöglich jetzt schon fest steht, widersprechen, unterbunden werden. Damit a Ruah ischt? Auch wenn der Beck-Verlag ein privates Unternehmen ist, wirken sich die Grundrechte mittelbar auch auf den betrieb eines solchen Forums aus. Zensur kann auch darin bestehen, sachliche Diskussionen zu löschen.

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Vielen Dank für die bisherigen Kommentare.

@Gastmann

Um einem Missverständnis vorzubeugen: Es sind nicht primär die Blogexperten, die diese Entscheidung fällen. Aber die Blogexperten können an der Entscheidung mitwirken.

Ihre weiteren Hinweise habe ich dankend zur Kenntnis genommen und werde mir auch überlegen, ob es Möglichkeiten gibt, so zu verfahren, dass wir noch deutlicher machen, was nicht gewollt ist. Mangelnde Transparenz der Entscheidungen mag zusätzlich zu der Verärgerung beitragen. Persönlich möchte ich noch sagen, dass ich vielleicht ein Berufsanfänger hinsichtlich der Juristerei bin, aber bezüglich des Communitymanagements eigentlich auf längere Erfahrungen zurückblicke; ich die hier über Jahre etablierte Form des Kommentierens und Moderierens aber auch "ungewöhnlich" finde, weshalb ich letztlich auch die Frage an die Beteiligten und Nutzer dieses Blogs gerichtet habe, um ein Meinungsbild abzufragen.

@Dr. Klaus Graf

Eine Diskussion über das Moderationsverfahren lenkt meines Erachtens von den eigentlichen Sachthemen ab, die im beck-blog im Vordergrund stehen sollten. Daher hatte ich geplant, die Diskussion nachträglich offline zu nehmen. Vermutlich reicht es aber tatsächlich, wenn die Diskussion zu dem definierten Zeitpunkt beendet wird, dann aber online bleibt.

 

Ich finde offene Diskussionen ohne Zugangsbeschränkungen und Vorabkontrolle gut.

Wie hier schon geschrieben wurde, sind die Kommentaroptionen mancher Zeitung ein Beispiel, warum so etwas nicht wünschenswertt ist. Echte Debaten kommen kaum zustande, da zwischen Post und Veröffentlichung oft Stunden liegen. Auserdem wird z. B. bei der Süddeutschen durchaus heftig zensiert. 

 

Nur die offene Variante kann das Potential des Web voll ausschöpfen. Der Preis dafür sind Trolle und Umgangsformlose, die aber auch durch Registrierungen nicht abgehalten werden. 

Nachgelagerte Moderation, die sich an bekannte Regeln hält, ist für mich OK, auch dass Löschen des gesamten Beitrages. 

An anderen Foren schätze ich allerdings, dass dort Beiträge nicht komplett verschwinden, sondern nur der Inhalt gelöscht und dafür ein Hinweis auf den zugrundeliegenden Regelbruch geposted wird. Das schaft transparenz in Bezug auf Ursachen und Häufigkeit von Eingriffen.

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Martin K. schrieb:

An anderen Foren schätze ich allerdings, dass dort Beiträge nicht komplett verschwinden, sondern nur der Inhalt gelöscht und dafür ein Hinweis auf den zugrundeliegenden Regelbruch geposted wird. Das schaft transparenz in Bezug auf Ursachen und Häufigkeit von Eingriffen.

 

Dieser Anregung schliesse ich mich an, Löschungen sollten kenntlich gemacht werden.

 

Es kann insbesondere bei längeren Beiträgen auch sinnvoll sein, nur den beanstandeten Teil zu löschen und nicht den gesamten Beitrag. Das kostet zwar deutlich mehr Zeit, hat aber zwei Vorteile:

Zum einen bleiben interessante (und ggf. auch von weiteren Nutzern zitierte) Beitragsteile der Diskussion erhalten. Ich habe da auch bei den Mollath-Diskussionen festgestellt, dass teilweise zwar noch die Posts vorhanden waren, die auf gelöschte Beiträge eingegangen sind, aber nicht mehr der ursprüngliche Beitrag.

Zum anderen weiss der Poster eines langen Posts genauer, welcher Teil seiner Aussage beanstandet wurde. Das kann möglicherweise dazu führen, dass entsprechende Aussagen unterlassen werden.

Da man in vielen Fällen mitlesen konnte welche Kommentare dann gelöscht wurden möchte ich mich bei Ihnen für die Arbeit, die Sie sich gemacht haben, bedanken. Schließlich haben die Diskussionen ein Ziel. Bei den heise-Foren kann man sehen wann ein Beitrag gelöscht wurde. Das ist auch in Ordnung. „Todsünde“ wäre Beiträge wegen ihrer sachlichen Kritik an eigenen Positionen zu löschen. Das ist nach meiner Beobachtung nicht passiert.

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gelegentlich schrieb:
Da man in vielen Fällen mitlesen konnte welche Kommentare dann gelöscht wurden möchte ich mich bei Ihnen für die Arbeit, die Sie sich gemacht haben, bedanken. Schließlich haben die Diskussionen ein Ziel.

So? Welches Ziel haben Diskussionen, wenn man über wesentliche Grundlagen der Probpematik nicht reden kann, weil zensiert wird? Können Sie das auch erklären?

 

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Wo wurden hier Ergebnisse erzielt? Die Erzielung von Ergebnissen wurde verhindert! Durch Zensur!

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Ich gehöre zu denjenigen Kommetatoren, von denen bereits einmal ein Kommentar - völlig zu Recht - gelöscht wurde. Darin hatte ich die mangelnde sprachliche Ausarbeitung eines Beitrags mit den Worten "Haben Sie getrunken?" kommentiert. Auch wenn mir der Verdacht in der Tat nicht so ganz fernliegend erschien, ist der unsachliche Kommentar natürlich zu Recht gelöscht worden. Immerhin hat sich jedoch der Autor offenbar ertappt gesehen und hat im gleichen Atemzug seinen Beitrag in die Amtssprache übersetzt. Fazit: Wäre mein Kommentar vorher von einer unabhängigen Instanz geprüft und abgelehnt worden, müssten wir jetzt noch den sprachlich unzureichenden Ursprungsbeitrag ertragen. Insofern bin ich für das hier im Beck-Blog praktizierte offene Prozedere dankbar und würde es begrüßen, dieses beizubehalten.

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Ich schreibe hier von Anfang an - wie in anderen Foren auch - mit Klarnamen/Kürzel. Es ist somit alles nachvollziehbar und zuzuordnen. Seit August betreibe ich nach zahlreicher Ermunterung hierzu, einen Blog unter meinem Namen mit Veröffentlichung von Originaldokumenten. 

 

Weshalb ich überhaupt dazu animiert wurde, im Internet zu posten ist die Vielzahl ähnlicher Schicksale und die Tatsache, dass Menschen wie mir, deren Existenz durch den Zusammenprall mit der Justiz in Teilen oder gänzlich ZERSTÖRT wurde, auf dem sog. "Rechtsweg" und auch in den Primärmedien seit langem auflaufen gelassen werden, per Aktenlage als "Querulanten" stigmatisiert werden und schlichtweg ENTRECHTET werden. Der "Fall Mollath" ist der erste Fall, der dieses Gesamtszenario, das viel betrifft, in allen Facetten öffentlich machte!   

 

Beim Beck-Blog machte ich die Erfahrung, dass alles, was Details und Fakten in eigener Sache angeht, gelöscht wird. Tatsache ist jedoch, dass ich als ehem. Polizeibeamter seit 2010 KONKRETE Personen erheblicher Straftaten im Amt beschuldige, die auch nachvollziehbar sind, insbesondere einer Freiheitsberaubung im Amt über zehn Monate (Versuch der Unterbringung analog Mollath) ohne Straftat, bis heute ohne jede Entschädigung. (Beschwerde beim EGMR anhängig, 1033/12). 

 

Man verkennt offenbar zweierlei: durch diese Vorgehensweise werden Missstände gedeckt, Täter geschützt (keiner der namentlich genannten "führenden" Justizjuristen ist bis heute rechtlich gegen meine Beschuldigungen vorgegangen, was naheliegend wäre, wären diese unzutreffend) und Geschädigte weiter auflaufen gelassen, im Ergebnis der Rechtsstaat zersetzt. Denn: wie der "Fall Mollath", die Schicksale Horst Arnold, Harry Wörz, tagesaktuell Ulvi Kulac und viele andere aufzeigen: es besteht KEINE wirksame Kontrolle der (bayerischen) Justiz, erst durch Öffentlichkeit und mediale Aufmerksamkeit werden selbst KRASSESTE Missstände, Fehlurteile, Fehlgutachten etc. überhaupt und mit einem unfassbaren Abwehrverhalten und Widerwillen durch die Justiz "überprüft". 

 

Ich mache hier also nicht die Löschung von sinnfreien, beleidigenden oder erkennbar "affektiv" geschriebener Beiträge geltend, gegen deren Löschung man nicht ernsthaft diskutieren kann, wenngleich auch diese oftmals erst Folge einer als unangebracht empfundenen Löschung sind. 

 

Ich mache geltend, dass hier ganz gezielt zu Lasten von Justiziopfern und Geschädigten und zugunsten von Tätern im Amt  eine Klärung sachlich geltendgemachter und quellenfundierter Missstände und Straftaten im Amt unterdrückt werden, bzw. die Untätigkeit und Unterdrückung von der Nichtberichterstattung begünstigt und befördert wird.

 

Auch insbesondere zum Thema Familienrecht (Umgangsboykott, Missbrauch Gewaltschutzgesetz) sind die anhand Originlakten auf meinem Blog belegten und aktuellen Rechtsverweigerungen als exemplarisch und viele Väter betreffend anzusehen. Das deutsche Familiengerichte sich derart verhalten können ist ein Skandal. 

 

Dass so etwas nicht thematisiert wird, ist nicht mehr zu vermitteln! 

 

 

Martin Deeg

 

 

 

 

 

 

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Sehr geehrter Herr Deeg,

nicht erst seit ich hier das Thema Mollath aufgegriffen habe, bekomme ich (wahrscheinlich auch andere Experten und Moderatoren des Beck-Blog) viele Telefonate, E-Mails und andere Reaktionen, bei denen Menschen, die mit der Justiz ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder dies zumindest behaupten, ihren eigenen Fall schildern bzw. mir sehr viele Unterlagen zukommen lassen. Es ehrt mich natürlich, dass offenbar das Vertrauen in mich (oder auch den Beck-Blog) besteht, dass durch das Aufgreifen in diesem Blog etwas bewegt werden kann.

Leider ist es schlicht nicht menschenmöglich, alle diese Akten und Vorgänge zu prüfen (teilweise würde es viele Stunden dauern), bevor man das Thema dann öffentlich macht. Das ist aber für mich Voraussetzung eines solchen Beitrags. Es nutzt Ihnen (und anderen) auch überhaupt nichts, wenn solche Themen hier oberflächlich behandelt werden oder der Beck-Blog nur noch zur Plattform für (ungeprüfte) Unrechtsereignisse würde. Zugleich nehme ich mir die vom Beck-Verlag eingeräumte (egoistische) Freiheit, die Themen aufzugreifen und zur Diskussion zu stellen, zu denen ich mir eine ertragreiche, interessante rechtspolitische Diskussion vorstellen kann. Ganz am Ende steht dann möglicherweise auch das sehr unwahrscheinliche, ja einzigartige  Ergebnis wie im Fall Mollath: Eine Blog-Diskussion hat (unter vielen anderen Bewegern) vielleicht ein bisschen "mitbewegt" daran, dass dieser Fall nach so langer Zeit auf die richtige Spur kam. Mir ist schon vorgeworfen worden, es sei unmoralisch oder falsch, wenn ich nur die von mir ausgesuchten Themen aufgreife und nicht auch alle anderen angrenzenden oder weniger angrenzenden Themen mit gleichem oder schlimmerem Unrecht, (neben Strafrecht z.B. das Familienrecht, das Erbrecht, das Urheberrecht etc. pp.). Im Kern ist das ja auch Ihr Vorwurf: Der Beck-Blog unterdrücke gezielt die Berichterstattung. Nein, es ist anders: Es besteht keinerlei öffentliche oder private Pflicht, dass  der Beck-Verlag oder sonst jemand überhaupt über irgendetwas berichtet. Und aus der Tatsache, dass über einen Fall berichtet wird, entsteht auch nicht die Pflicht über andere Fälle zu berichten oder diese praktisch Huckepack in den Diskussionen zum ursprünglichen Artikel mitzubehandeln.

Herr Deeg, ich kann es leider nicht akzeptieren, dass mir von Ihnen und/oder anderen aufgedrängt wird, worüber hier diskutiert werden sollte, ja aus Ihrer Sicht müsste. Denn dann müsste dies auch für alle gelten, die sich selbst als Justizopfer empfinden bzw. es sind und dann wäre eine differenzierte Auseinandersetzung nicht mehr möglich.

Ich glaube auch nicht, dass viele Leser eines Blogbeitrags zum Fall Mollath in den Diskussionsspalten dann über den Fall Deeg und viele andere noch ganz anders gelagerte Fälle diskutieren möchten.

Mit freundlichem Gruß

Henning Ernst Müller

 

 

Henning Ernst Müller schrieb:

. Im Kern ist das ja auch Ihr Vorwurf: Der Beck-Blog unterdrücke gezielt die Berichterstattung. Nein, es ist anders: Es besteht keinerlei öffentliche oder private Pflicht, dass  der Beck-Verlag oder sonst jemand überhaupt über irgendetwas berichtet.
 

 

Natürlich gibt es kein geschriebenes Gesetz, gegen das der Beck-Verlag mit seinert Zensur verstößt, aber ein moralisches: Indem er Teile der öffentlichen Diskussion auf sich zieht, muss er sich auch daran messen lassen, was er mit diesen Teilen macht. Und da kann der Maßstab nur ein: "Inwieweit behandelt Beck sein Publikum als mündig?"

Natürlich kann man nicht von Beck fordern, den Fall Deeg oder Mordfall Nadine Ostrowski / Falschverurteilung  des Philip Jaworowski abzuhandeln.

 

Abert man wenigstens von Beck erwarten, dass er Hinweise auf die Fälle stzehen lässt, die es seinem Publikum ermöglichen, sich näher zu informieren oder auch nicht.

 

Doch Beck richtet praktisch eine Käseglocke ein - und dazu hat Beck in meinen Augen nicht das Recht, sobald Beck Teile der öffentlichen Diskussion auf sich zieht.

 

Ganz abgesehen davon, dass Beck zudem grundlegende Kritiken am Justizsystem sowie an der Psychiatrie löscht - was auch völlig inakzeptabel ist.

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Sehr geehrter Prof.  Müller, 

  laut Ihrer Schilderungen war ich  vergleichbar zurückhaltend, da ich tatsächlich nur Beiträge schrieb, weder Akten zusandte noch sonstigen Kontakt aufnahm.    Ihre Schilderungen belegen jedoch vor allem eines: was die Justiz zur Schau trägt ist nur noch Fassade. Das Unrecht und die Folgen juristischen Handelns haben gesellschaftliche Wirkung (es sei denn, man unterstellt, es gibt nur noch "Querulanten", die unverständlicherweise nicht nur die Justiz sondern auch die Medien fluten....).     Ich hatte auch keine Lust, ein "Fall Deeg" zu werden und zu sein. Ich will auch keinen Sympathiepreis gewinnen. Ich will, dass die Justiz sich endlich ETHISCH verhält und Fehler nicht nur eingesteht sondern auch entschädigt! Vor allem wenn es Kinder mit betrifft, potenzieren sich Schäden!   

(ich argumentiere anhand meines "Einzelfalles", weil er Muster aufzeigt)...

  Dem Ausmass der Folgen für Betroffene gegenüber steht eine unglaublich laxe Schaffung von "Schluesselereignissen": so ist die Justiz invasiv in mein Privatleben eingedrungen, beginnend mit "Verfügung" per Glaubhaftmachung, dann immer wieder, hat meine Vaterschaft zerstört, Haft ohne Straftat, sich steigernd böswillig, persönlich motiviert. Von Anfang an ohne wirklich nachvollziehbaren Anlass. Man kann nicht erwarten, dass das Handeln der Justiz, derart flapsige zerstörerische Grundrechtseingriffe gegen Einzelne keine Folgen haben und nun genervt abwinken, wenn Geschädigte auch vor Veröffentlichung nicht haltmachen....das zu vermitteln, ist sicher bereits Ihr Verdienst weit über den Einzelfall Mollath hinaus: auf die Erstmassnahmen kommt es an!   Es geht m.E. auch nicht darum, alle Details einzelner Fälle öffentlich zu diskutieren. Das ist wie gesagt nur "Notwehr" gegen die Bollwerke der Verantwortlichen.    Es geht vor allem um eine HALTUNG dieser Justiz und eben die immer gleichen Muster, wo man offensichtlich faktenresistent ist. Wenn man immer niederschwelliger gegen Männer als "Gefährder" vorgehen will,  dies politisch bewirbt, obwohl die Gerichte mit der Arbeitsbelastung längst  nicht mehr Schritt halten können und wirklich ALLES abzeichnen, was Kollegen Staatsanwälte vorlegen, die strafrechtlichen "Hürden" mit dem Gewaltschutzgesetz und dem Anti-Stalking- Gesetz ungeniert immer weiter überdehnt (vgl. Ihr Beitrag zum Koalitionsvertrag), braucht man sich nicht zu wundern, wenn "plötzlich" Justizopfer -  denen meist allenfalls Bagatelldelikte im Furor privater Streitigkeiten vorzuwerfen sind, die kein Strafrecht je verhindern wird - sich gegen derart juristische (und politische) ANMASSUNG zur Wehr setzen.    Wie gesagt, es ist keine freie Entscheidung, ein "Justizopfer" zu sein. Man kann vielmehr voraussetzen, dass sich nur eine Minderheit an die Medien oder diesen Blog wendet. Die Mehrzahl leidet nach meiner Erfahrung "still". Um so dringlicher ist es, das endlich ernst zu nehmen. Die Diskussion von skurrilen Urteilen hier im Blog ist sicher spaßiger, nutzt aber wenig.    Mit besten Grüßen,    Martin Deeg       
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Wir sind ja doch einer Meinung?   

"Prof. Henning Müller stellte klar, dass der Rechtswissenschaft und somit ihm als Rechtswissenschaftler das Recht und auch die Verantwortung zu steht, Fehlentwicklungen in der Justiz und Fehlurteile aufzuzeigen. Eine wirksame Kontrolle der Macht wäre notwendig."

 

http://gabrielewolff.wordpress.com/2013/11/06/der-fall-mollath-die-irrwe...

 

 

 

 

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Das Konzept des Beck-Blogs halte ich für einmalig gut und wert, es beizubehalten. Die Arbeit der Moderation ist hervorragend.

Es trifft nicht zu, dass Kritik moderiert wird. Es wird sogar recht scharfe und manchmal grenzwertige Kritik stehen gelassen. Entscheidend ist nur die Art und Weise, wie sie geübt wird.

Auch Systemkritik wird hier nicht ausgegrenzt, wenn sie konkretisiert wird. Dazu nur ein Beispiel von vielen: Die gerichtliche Selbstverwaltung bzw. -organisation (von "Organ" des Art. 20 GG kommend) ist etwas sehr Grundlegendes im System. Ihre Einforderung war schon immer ein Tabuthema. Im Zusammenhang mit dem Fall Mollath wurde die insoweit geübte Systemkritik häufig aufgegriffen. Sie wurde nicht moderiert. 

Auch Kommentare von Selbstbetroffenen wie Herrn Deeg sind nicht moderiert worden, wenn sie sachlich abgefasst waren, der Bezug zum Thema erkennbar war und die räumliche Darstellung sich noch in zulässigen Grenzen hielt. Die Öffentlichkeit kompakt für die Probleme aus eigenen Rechtsfällen zu interessieren, ist ein grundsätzliches Problem. Sogar im privaten Umfeld sieht das häufig nicht viel anders aus. Daraus kann man aber dem Beck-Blog und Prof. Müller keinen Vorwurf machen.

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Als erfahrener Fori kenn ich ziemlich alle Formen der Moderation und weiß diese im Beck-Blog zu schätzen.

Auf der anderen Seite ist mir aber auch klar, dass solche offenen Foren von den Usern ein hohes Maß an Selbstdisziplin verlangen, da sie sonst sehr schnell in Schlammschlachten und Verbalradikalismen entgleisen.

Herr Deeg, JEDES Forum ist ungerecht und Moderation ist eigentlich IMMER Zensur. Das ist an sich noch nicht verwerflich, denn es liegt im Interesse der Teilnehmer, dass bestimmte Spielregeln von allen eingehalten werden, damit die eigene Meinung überhaupt zu Gehör (Gesicht) gebracht werden kann. Unmoderiert läuft sich ein Forum in aller Regel sehr schnell tot, weil die Beiträge das Thema ziemlich schnell verlieren und die Poster sich darauf beschränken, sich gegenseitig zu beschimpfen.

 

Die Kunst ist, die Ungerechtigkeit auf einem Niveau zu halten, mit dem möglichst viele Teilnehmer leben können. Das beinhaltet, dass leider Einige ihr Anliegen nicht so rüberbringen können, wie sie es für extrem wichtig halten. Im Interesse des Ganzen halte ich das für vertretbar, denn der Informationsgehalt privater Fälle ist für den nicht informierten Leser eher gering.

 

Ich bin als entrechteter nichtehelicher Vater zweier Kinder übrigens auch "Opfer" der Familienjustiz. Aber das ist HIER nicht das Thema, und dort, wo es das ist, bin ich auch noch nicht zensiert worden.

 

Also, weiter so. Bis jetzt schaue ich gern hier vorbei, eben WEIL weitgehend am jeweiligen Thema diskutiert wird.

 

 

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Carnofis schrieb:

Als erfahrener Fori kenn ich ziemlich alle Formen der Moderation und weiß diese im Beck-Blog zu schätzen.

Auf der anderen Seite ist mir aber auch klar, dass solche offenen Foren von den Usern ein hohes Maß an Selbstdisziplin verlangen, da sie sonst sehr schnell in Schlammschlachten und Verbalradikalismen entgleisen.

Herr Deeg, JEDES Forum ist ungerecht und Moderation ist eigentlich IMMER Zensur. Das ist an sich noch nicht verwerflich, denn es liegt im Interesse der Teilnehmer, dass bestimmte Spielregeln von allen eingehalten werden, damit die eigene Meinung überhaupt zu Gehör (Gesicht) gebracht werden kann. Unmoderiert läuft sich ein Forum in aller Regel sehr schnell tot, weil die Beiträge das Thema ziemlich schnell verlieren und die Poster sich darauf beschränken, sich gegenseitig zu beschimpfen.

 

Die Kunst ist, die Ungerechtigkeit auf einem Niveau zu halten, mit dem möglichst viele Teilnehmer leben können. Das beinhaltet, dass leider Einige ihr Anliegen nicht so rüberbringen können, wie sie es für extrem wichtig halten. Im Interesse des Ganzen halte ich das für vertretbar, denn der Informationsgehalt privater Fälle ist für den nicht informierten Leser eher gering.

 

Ich bin als entrechteter nichtehelicher Vater zweier Kinder übrigens auch "Opfer" der Familienjustiz. Aber das ist HIER nicht das Thema, und dort, wo es das ist, bin ich auch noch nicht zensiert worden.

 

Also, weiter so. Bis jetzt schaue ich gern hier vorbei, eben WEIL weitgehend am jeweiligen Thema diskutiert wird.

 

 

Ihre Vorgehensweise, das Schlechte schön zu reden, indem ihm das noch Schlchtere gegenübergestellt wird, ist zwar das Patentrezept, mit dem alle herrschenden Entgleisungen uns (dem Volk) immer wieder schmackhaft gemacht werden sollen, aber es hat sich überlebt.

 

Womöglich hätten Sie vor 30 Jahren noch ergänzt: "Und wem das nicht passt, der kann ja nach "Drüben" gehen!"

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Carnofis schrieb:

Ich bin als entrechteter nichtehelicher Vater zweier Kinder übrigens auch "Opfer" der Familienjustiz. Aber das ist HIER nicht das Thema, und dort, wo es das ist, bin ich auch noch nicht zensiert worden.

 

Es würde Ihre Glaubwürdigkeit beträchtlich erhöhen, wenn Sie uns wissen ließen, wo Sie über Ihre Probleme als nichtehelicher Vater diskutieren können, ohne zensiert zu werden. Zugleich würden Sie dem Martin Deeg und vielen anderen mit einem für nichteheliche Väter sehr wertvollen Tipp  einen Riesengefallen tun!

 

Also?

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Ach wie gut, dass ich alles sichere!

 

So kann ich es sehr schön dokumentieren, dass Zensur und Jubelpersertum hier Hand in Hand gehen, wie in den dreckigsten Diktaturen aller Zeiten!

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Gast schrieb:

Ach wie gut, dass ich alles sichere!

 

So kann ich es sehr schön dokumentieren, dass Zensur und Jubelpersertum hier Hand in Hand gehen, wie in den dreckigsten Diktaturen aller Zeiten!

Danke, dass Sie so prompt und so treffend ein Beispiel FÜR ein moderiertes Forum liefern :-D

 

Wissen Sie, Gast, ich habe genau wie Sie ein Anliegen: ich möchte auf Missstände in der Justiz hinweisen, und zwar genau dort, wo die Adressaten (vermutlich) lesen. Mein Anliegen ist allerdings weitergehend dahin, dass ich mit meinen Postings ein Denken - im Idealfall ein Umdenken - anstoßen möchte. Das aber erreiche ich nur, wenn ich mein Gegenüber ernst nehme und nicht durch Beschimpfungen in eine Abwehrhaltung dränge.

Und ich möchte nicht nur bei den Adressaten ein Umdenken erreichen, sondern meinen Gedanken möglichst weit in die Gesellschaft tragen. DAS wird mir dann erschwert oder unmöglich gemacht, wenn Frustrierte durch konzeptloses Umsichschlagen die anderen Leser des Forums vertreiben.

Wenn Sie also nicht nur Justizbashing betreiben wollen, dann schaden Sie Ihrer Sache selbst am meisten mit solchen Attacken.

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Carnofis schrieb:

Gast schrieb:

Ach wie gut, dass ich alles sichere!

 

So kann ich es sehr schön dokumentieren, dass Zensur und Jubelpersertum hier Hand in Hand gehen, wie in den dreckigsten Diktaturen aller Zeiten!

Danke, dass Sie so prompt und so treffend ein Beispiel FÜR ein moderiertes Forum liefern :-D

 

Wissen Sie, Gast, ich habe genau wie Sie ein Anliegen: ich möchte auf Missstände in der Justiz hinweisen, und zwar genau dort, wo die Adressaten (vermutlich) lesen. Mein Anliegen ist allerdings weitergehend dahin, dass ich mit meinen Postings ein Denken - im Idealfall ein Umdenken - anstoßen möchte. Das aber erreiche ich nur, wenn ich mein Gegenüber ernst nehme und nicht durch Beschimpfungen in eine Abwehrhaltung dränge.

Und ich möchte nicht nur bei den Adressaten ein Umdenken erreichen, sondern meinen Gedanken möglichst weit in die Gesellschaft tragen. DAS wird mir dann erschwert oder unmöglich gemacht, wenn Frustrierte durch konzeptloses Umsichschlagen die anderen Leser des Forums vertreiben.

Wenn Sie also nicht nur Justizbashing betreiben wollen, dann schaden Sie Ihrer Sache selbst am meisten mit solchen Attacken.

 

Meinen Sie im Ernst, Kommentare wie der von Ihnen zitierte würden stets bar jeden sachlichen Hiuntergrundes geschrieben? Und was meinen Sie, wie lange solche Kommentare hier üblicherweise stehen bleiben?

 

An Sie wurde eine Frage gerichtet, nämlich, wo Sie unzensiert über Ihre Probhpeme als entrchteter nichtehelicher Vater schreiben, wie Sie es jua behaupten.

 

Und? Wo tun Sie es?

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Gast schrieb:

Meinen Sie im Ernst, Kommentare wie der von Ihnen zitierte würden stets bar jeden sachlichen Hiuntergrundes geschrieben? Und was meinen Sie, wie lange solche Kommentare hier üblicherweise stehen bleiben?

 

An Sie wurde eine Frage gerichtet, nämlich, wo Sie unzensiert über Ihre Probhpeme als entrchteter nichtehelicher Vater schreiben, wie Sie es jua behaupten.

 

Und? Wo tun Sie es?

 

Wenn sich der "sachliche Hintergrund" nicht erschließt, dann bleibt mir kaum etwas anderes, als ihn "bar" zu bezeichnen.

 

Ich habe NICHT behauptet, dass es ein un"zensiertes"  Forum für Väter gibt. Das Elternforum des VAfK war mehrere Jahre unmoderiert, bis genau solche Endlosdebatten wie diese die Betreiber veranlassten, eine nachgeschaltete Moderation einzurichten.

Ich bin übrigens einer der Moderatoren.

Soweit ich das überblicken kann, wurden in den letzten Jahren kaum fünf Beiträge moderiert (zensiert), meistens, weil der Poster Klarnamen seiner Kinder eingestellt hat. Die wurden dann schnellstmöglich anonymisiert, weil sich der sonst ratsuchende und in juristischen Finessen unbedarfte Vater selbst geschadet hätte.

Seit der Moderation sind auch die ressourcenfressenden Streitereien seltener geworden.

Auch wenn es nicht hierher gehört, möchte ich ein im benannten Forum immer wieder aufflackerndes und gern in epischer Breite ausdiskutiertes Beispiel für solche Endlosdebatten vorstellen. Im Elternforum des VAfK dürfen ALLE betroffenen Eltern um Rat suchen und ihre Sorgen abladen, auch Frauen! Das stößt immer wieder einigen Vätern übel auf, die dann auf sehr gehässige Weise die Mütter angreifen. Das ist völlig inakzeptabel und schon gar nicht lösungsorientiert. Solche Gemeinheiten werden daher sofort unterbunden.

Man mag das Zensur nennen, ich würde es eher als Sicherung der "Kommunikationskultur" bezeichnen.

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Carnofis schrieb:

Gast schrieb:

Meinen Sie im Ernst, Kommentare wie der von Ihnen zitierte würden stets bar jeden sachlichen Hiuntergrundes geschrieben? Und was meinen Sie, wie lange solche Kommentare hier üblicherweise stehen bleiben?

 

An Sie wurde eine Frage gerichtet, nämlich, wo Sie unzensiert über Ihre Probhpeme als entrchteter nichtehelicher Vater schreiben, wie Sie es jua behaupten.

 

Und? Wo tun Sie es?

 

Wenn sich der "sachliche Hintergrund" nicht erschließt, dann bleibt mir kaum etwas anderes, als ihn "bar" zu bezeichnen.

 

Ich habe NICHT behauptet, dass es ein un"zensiertes"  Forum für Väter gibt. Das Elternforum des VAfK war mehrere Jahre unmoderiert, bis genau solche Endlosdebatten wie diese die Betreiber veranlassten, eine nachgeschaltete Moderation einzurichten.

Ich bin übrigens einer der Moderatoren.

Soweit ich das überblicken kann, wurden in den letzten Jahren kaum fünf Beiträge moderiert (zensiert), meistens, weil der Poster Klarnamen seiner Kinder eingestellt hat. Die wurden dann schnellstmöglich anonymisiert, weil sich der sonst ratsuchende und in juristischen Finessen unbedarfte Vater selbst geschadet hätte.

Seit der Moderation sind auch die ressourcenfressenden Streitereien seltener geworden.

Auch wenn es nicht hierher gehört, möchte ich ein im benannten Forum immer wieder aufflackerndes und gern in epischer Breite ausdiskutiertes Beispiel für solche Endlosdebatten vorstellen. Im Elternforum des VAfK dürfen ALLE betroffenen Eltern um Rat suchen und ihre Sorgen abladen, auch Frauen! Das stößt immer wieder einigen Vätern übel auf, die dann auf sehr gehässige Weise die Mütter angreifen. Das ist völlig inakzeptabel und schon gar nicht lösungsorientiert. Solche Gemeinheiten werden daher sofort unterbunden.

Man mag das Zensur nennen, ich würde es eher als Sicherung der "Kommunikationskultur" bezeichnen.

Es sollte eigentlich allen klar sein, dass Tendenzen, Frau und Männer zu Feinden zu machen, jeder Vorstellung von gesunder Gesellschaft entgegen wirken und dass Geschlechterhass um nichts besser ist als Rassenhass. Leider gibt es welche, die Konflikte lieben, die der Konflikte zur Verfolgung unsittlicher Ziele sogar dringend bedürfen...

Carnofis, was hat das Eltern-Forum VAfK gebracht? Hat es die Haltung deutscher Richter, mit dem Recht von Kindern und Eltern beliebig Schlitten fahren zu können, verändert?

 

Carnofis, Sie haben oben gepredigt, die bisherige Zensur im Beck-Blog sei OK, das Forum sei ein gutes Forum.

Wie ordnen Sie die Justiz sein, Carnofis? Sie ist ja immerhin besser als Freislers Volksgerichtshof, als "schäbiger Lump" wurde Mollath ja nicht bezeichnet, auch verzichtete man darauf, ihn an einer Drahtschlinge zu Tode zappeln zu lassen.

Ist unsere Justiz also auch im Grunde gut?

Carnoifis, mir ist nicht bekannt, dass die Haltung deutscher Richter sich in den letzten Jahren gebessert habe - trotz VAfK nicht. Ihr Vorgehen weiter oben, das Schlechte zu loben, indem es dem Schlechteren gegenübergestellt wird, ist zudem tatsächlich die Standardmasche, die angewandt wird, um schräge Zustände als akzeptabel zu verkaufen.

Weiterhin haben sie in einem späteren Kommentar erklärt, lieber zutückhaltender zu kritisieren, angeblich, weil damit mehr erreicht werde.

Carnofis, wenn man der Niedertracht persönlich gegenübersteht, erreicht man mit gebremstem Schaum gar nichts - Ihre Empfehlung taugt also nichts, empirisch beweisbar. Was ich gemeinsam mit der UA-Internetforce tue, das sind Schläge in die Magengruben der Verbrecher, die zudem auch anderen zeigen, dass Unrecht niemals unangreifbar und niemals unbesiegbar ist, Schläge in die Magengruben von Verbrechern, die anderen Mut geben und die die Fronten einer offensiven Auseinandersetzung allmählich nach vorn verschieben.

Das ist die Wahrheit, und darum handle ich so.

Und was Beck bisher hier bot, war keineswegs der Abwänderung unerträglicher Zustände dienlich, sondern ihrer Konservierung, und das Selbe gilt für die homöopathischen Kritiken des Prof. Müller, und diese Dinge liegen auf der Linie, die Sie für ideal erklären....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Sobottka, Sie nerven.

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Die Diskussion möchte ich ergänzen um das Zitat aus einer E-Mail, die ich vor einiger Zeit an einen Leser schrieb, der sich bei mir über die Löschung des Beitrags eines anderen Kommentators ("X.") beschwert hatte. Der konkrete Anlass tut mittlerweile nichts mehr zur Sache, aber ich denke, die allgemeinen Hinweise treffen weiterhin zu:

"Ich persönlich hätte diesen Beitrag nicht moderiert, aber ich bitte um Verständnis dafür, dass posts, in denen "die Justiz" oder "die Justizjuristen" allgemein angeprangert werden in einem seriösen Fachverlag-Blog nicht veröffentlicht bleiben.  Jede Zeitung behält sich bei Leserbriefen die Kürzung und vor allem die Nichtveröffentlichung vor - da spricht auch niemand von Zensur. Das Internet ist groß und bietet jedem die Möglichkeit, seine Meinung zu äußern, aber eben nicht überall. Und Herr X. lässt auf seiner eigenen Website z.B. überhaupt keine Kommentare zu, dafür hat er sicher gute Gründe.     Der Beck-Blog wird von vielen "Justizjuristen" gelesen - wahrscheinlich deshalb, weil hier überwiegend sachlich und informativ auch über heikle juristische Themen diskutiert wird. Das ist ohnehin manchmal eine Gratwanderung, bei der ich von juristischen Gesprächspartnern auch gelegentlich Kritik einstecken musste (Motto: "Deine kritischen Beiträge sind ja schön und gut, aber Du bietest hier auch Gegnern des Rechtsstaats ein Forum, in dem sie sich mit großer Resonanz ausbreiten können").   Wenn man nicht nur darauf aus ist, Applaus von denjenigen zu bekommen, die ohnehin derselben Meinung sind, sondern auch andere überzeugen will, dann ist es ohnehin manchmal "klüger" sich so zu äußern, dass man sein (gedankliches) Gegenüber nicht mit pauschalen Abwertungen und Verdächtigungen konfrontiert - das ist jedenfalls meine Erfahrung aus vielen Podiumsdiskussionen, Diskussionsveranstaltungen etc. Das wäre mein Ratschlag an einige der betroffenen Kommentatoren.   Wie gesagt, auch aus meiner Sicht besteht ein berechtigtes Bedürfnis nach größerer Transparenz der Moderation. Aber einzelne Entscheidungen werden sicherlich immer teilweise umstritten bleiben und es ist schwierig genug zu verhindern dass im Blog weitschweifig über Moderationsentscheidungen diskutiert wird - das bekommt keiner Sachdebatte gut.   Ich würde mich freuen, wenn Sie dem Blog als Leser treu blieben, auch wenn Sie mit manchen Moderationsentscheidungen hadern."

"Ich persönlich hätte diesen Beitrag nicht moderiert, aber ich bitte um Verständnis dafür, dass posts, in denen "die Justiz" oder "die Justizjuristen" allgemein angeprangert werden in einem seriösen Fachverlag-Blog nicht veröffentlicht bleiben.  Jede Zeitung behält sich bei Leserbriefen die Kürzung und vor allem die Nichtveröffentlichung vor - da spricht auch niemand von Zensur. "

 

=> Nein? Spricht wirklich niemand von Zensur, wenn Zietungen kürzen oder nicht veröffentlichen, weil Inhalte nicht dem Geschmack des Chefredakteurs entsprechen?

Woher, Professor, nehmen Sie solche Gewissheiten?

 

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@ Herr Sobottka

 

Sie buhlen förmlich um Aufmerksamkeit und wollen im Mittelpunkt als "armes Zensuropfer" stehen. Ich finde Ihr Verhalten einfach nur egoitisch.

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Gast schrieb:

@ Herr Sobottka

 

Sie buhlen förmlich um Aufmerksamkeit und wollen im Mittelpunkt als "armes Zensuropfer" stehen. Ich finde Ihr Verhalten einfach nur egoitisch.

 

Ich bin kein armes Zensuropfer, denn ich weiß mich zu wehren. Andere, die unschuldig einsitzen, die mit schlimmen Folgen zwangsbehandelt werden, denen geliebte Kinder entrissen sind - das sind die Zensuropfer.

 

Winfried Sobottka, UNITED ANARCHISTS

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Ich möchte carnofis weder vorgreifen, noch für ihn sprechen. 

Z.B. Familienrichter, Herr Burschel stellt häufig familiengerichtliche Entscheidungen zur Diskussion ein. Kein Kommentar und auch keine Kritik an familiengerichtlichen Missständen werden dort moderiert, wenn sie sachlich sind.

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Gast schrieb:

Ich möchte carnofis weder vorgreifen, noch für ihn sprechen. 

Z.B. Familienrichter, Herr Burschel stellt häufig familiengerichtliche Entscheidungen zur Diskussion ein. Kein Kommentar und auch keine Kritik an familiengerichtlichen Missständen werden dort moderiert, wenn sie sachlich sind.

 

IMir sind zahllose Fälle bekannt, in denen offenbar mit Berechtigung behauptet wird, eine "Inobhutnahme" sei willkürlich erfolgt und verlaufe dem Kindeswohl in Wahrheit massiv zuwider,  als Beleg verweise ich auf einen anwaltlichen Schriftsatz in einem solchen Fall:

 

http://anarchistenboulevard.wordpress.com/2010/02/04/wichtiger-hinweis-a...

 

Dabei geht es üblicherweise nicht um rechtstheoretische Probleme, also nicht darum, wie dieses oder jenes zu bewerten ist, sondern darum, dass von Jugendamt und Gericht ein falsches Bild an die Wand gemalt wird, gestützt oft noch von einem "Gutachter", während alles, was gegen dieses falsche Bild spricht, völlig unberücksichtigt bleibt, im Prinzip also wie im Falle Mollath: Was gegen ihn sprach, konnte nicht zu unglaubhaft sein, durfte sogar frei erfunden sein, was für ihn sprach, war niemals einer Erwägung wert.

 

So sehen die typischen Probleme aus, mit denen entrechtete  Eltern zu tun haben, das wird auch MArtin Deeg bestätigen können.

 

Ich werde mir einmal aneshen, was bei Burschel diskutiert wird und was man dort findet.

 

Allerdings: Carnofis bleibt gebeten, zu erklären, wo er unzensiert über seine Probleme als entrechteter Vater schreibe.

 

 

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Kleiner Tipp aus der Servicebranche : Don´t touch a running system :-)

Ich schließe mich gerne der Einschätzung von Professor Rolfs an - siehe hier: http://blog.beck.de/2013/12/09/in-eigener-sache-moderation-im-beck-blog#comment-55782

 

Auch innerhalb der BC-Community ist die Zahl der Kommentare, die gelöscht werden mussten (wie Spam, beleidigender Inhalt, bloße Werbung) in den vergangenen Jahren nach meinem Eindruck relativ gering gewesen. Häufig waren Kommentare von vermutlich anonymisierten Nutzern sogar belebend und fachlich aufschlussreich. Es wäre schade, wenn diese offene Diskussionsmöglichkeit nicht mehr möglich sein sollte.

Manche Erwartungshaltungen finde ich erstaunlich:

"Doch Beck richtet praktisch eine Käseglocke ein - und dazu hat Beck in meinen Augen nicht das Recht, sobald Beck Teile der öffentlichen Diskussion auf sich zieht."

Mit der gleichen Argumentation kann ich auch in Foren von anderen Medien (Tageszeitungen, Zeitschriften) verlangen, dass über meine persönlichen Probleme berichtet wird - schließlich ziehen diese Medien ja auch Teile der öffentlichen Diskussion auf sich.

Beck hat jedes Recht, innerhalb eines von einem Unternehmen geführten Blogs die Diskussion auf diejenigen Themen zu beschränken, die man selber angesprochen hat. Ich empfinde die Moderationstätigkeit sogar als sehr moderat, weil in vielen Fällen Hinweise und Links zu weiteren Quellen (auch sehr am Rande des diskutierten Themas) in den Posts enthalten bleiben.

Insbesondere wenn es um Fälle geht, bei denen unter Namensnennung (des Geschädigten) irgendwas behauptet wird, was Beck nicht nachprüfen kann, bewegt der Verlag sich haftungsrechtlich teilweise auf  dünnem Eis. Man sollte daran denken, dass "mir wurde von der Justiz ... angetan" auch bedeutet, "der für mich zuständige Richter/Staatsanwalt/... hat gemacht". Der läßt sich möglicherweise anhand dieser Aussagen feststellen, und wenn der die Tat dann nicht begangen hat (was weder ein Leser noch der Experte von Beck als Außenstehender nur anhand der Aussage einer Seite beurteilen kann), dann ist schon Vorsicht mit solchen Aussagen geboten.

 

Dass mancher die Plattform dazu missbrauchen will, an irgendwelche Leuten, die er als Verbrecher sieht, "Schläge in die Magengrube" zu verteilen, oder sich anderweitig in den Vordergrund trollen will, anstatt fachlich zu diskutieren, ist bedauerlich. Auch das macht aber deutlich, dass ab einer bestimmten Größe eines Portals eine Moderation unumgänglich wird.

I.S. schrieb:

Manche Erwartungshaltungen finde ich erstaunlich:

"Doch Beck richtet praktisch eine Käseglocke ein - und dazu hat Beck in meinen Augen nicht das Recht, sobald Beck Teile der öffentlichen Diskussion auf sich zieht."

Mit der gleichen Argumentation kann ich auch in Foren von anderen Medien (Tageszeitungen, Zeitschriften) verlangen, dass über meine persönlichen Probleme berichtet wird - schließlich ziehen diese Medien ja auch Teile der öffentlichen Diskussion auf sich.

 

Der Vorwurf lautet nicht, dass Beck nicht über die persönlichen Probleme von irgendwem berichte, sondern, dass Diskussionen nicht im sachlich gebotenen Maße zugelassen werden, dass bestimmte Aspekte der zur Diskussion gestellten Probleme nicht diskutiert werden dürfen, obwohl sie von Bedeutung, z.T. sogar von erheblicher Bedeutung sind.

Und an der Stelle beginnt eine Irreführung der Öffentlichkeit, die mit einem gesunden Verständnis von Demokratie nichts zu tun hat.

Dass Beck mit solchem Handeln nicht allein steht - das ist ganz klar. Es gäbe in unserem Lande keine schwerwiegenden etablierten Missstände, wenn es wirklich freie Information und freie Diskussion gäbe.  Bereits das, was man insofern erlebt, beweist die Existenz einer generellen Verschwörung einer besser gestellten Klasse gegen den Rest des Völkes.

 

Das ist traurige Wahrheit.

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Ich finde es prinzipiell gut, dass Beiträge zunächst ungeprüft veröffentlicht werden, wobei ich allerdings auch schon erlebt habe, dass dies nicht immer der Fall ist. Natürlich in einem Mollath-Thread. 

Es handelte sich dabei sicherlich um eine deutlich systemkritische Äußerung, die jedoch völlig der Netiquette entsprach. 

Zu Gunsten von Beck-Blog möchte ich in diesem Zusammenhang jedoch erwähnen, dass insbesondere grundsätzliche, wissenschaftlich fundierte Psychiatriekritik bzw. Versuche der Diskussion dieses Themenbereichs, die Abseits von "Bitte nehmen Sie Ihre Pillen" liegen, auch andernorts ungeachtet der jeweiligen Moderationspraxis nicht veröffentlicht werden.

 

Die nachträgliche unkommentierte und Beiträge ins Nirwana verschwinden lassende Zensur an sich halte ich für nicht sehr gelungen. Letztendlich wäre es aus meiner Sicht, gerade in einem Jurablog, progressiv, Beiträge, die ohnehin schon online waren, auch stehen zu lassen. Dies würde m. M. n. zweierlei interessante Perspektiven eröffnen: 1. sowohl Blogbetreiber als auch Publikum bekämen einen realistischen Eindruck der öffentlichen Meinung und 2. könnte eine solche Praxis auch dazu führen, der Ansicht, das  Internet sei ein rechtsfreier Raums, den Boden zu entziehen. Nämlich dann, wenn tatsächlich beleidigende oder sonst gegen Gesetze verstoßende Kommentare nicht durchs Wegzensieren, sondern durch konventionelle Strafverfolgung geahndet würden. 

Die technischen Möglichkeiten zur Realisierung einer solchen Ahndung sind, das dürfte seit NSA- und Pornotube-Affäre jedem bekannt sein- vorhanden. 

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Dass Beck mit solchem Handeln nicht allein steht - das ist ganz klar. Es gäbe in unserem Lande keine schwerwiegenden etablierten Missstände, wenn es wirklich freie Information und freie Diskussion gäbe.  Bereits das, was man insofern erlebt, beweist die Existenz einer generellen Verschwörung einer besser gestellten Klasse gegen den Rest des Völkes.

 

 

Leider wahr, tatsächlich. 

Ich sage jetzt aber lieber nicht, welches Schicksal diese herrschende  Klasse m. M. n. sehr bald ereilen wird, wenn sie ihr Machtstreben nicht aufgibt. 

Und letztendlich ist das Internet noch frei genug, jedem, der es möchte, insbesondere aber der Generation der jetzt noch nicht Wahlberechtigten, Zugang zu Informationen zu eröffnen, wie es in diesem Maße noch nie möglich war. Die Folgsamkeit der Masse wird daher mit immer drastischeren Mitteln 'erarbeitet' werden müssen, der Bildungsstand selbiger auch ohne formale Abschlüsse (Kontrolle durch die Herrschaftsschicht) stetig weiter steigen. Es wird dadurch immer schwerer werden, diese Intelligenz zu unterdrücken. 

Daher sollte der Beck Blog mit seiner Zensurpraxis diese Entwicklung berücksichtigen und freie Meinungsäußerung nicht eine auf Papier gedruckte Phrase sein lassen, sondern leben, und zwar unabhängig von jedweden Lobbyinteressen. Dies ist bislang nicht so. 

Allerdings gilt eben alles gesagte nicht nur für den Beck Blog. In jüngster Vergangenheit lieferte die Berichterstattung über Komet Ison (heißt jetzt Lovejoy) und die Sturmfolgen in Hamburg - dass dort ein Zug entgleiste sickerte erst nach einigen Tagen irgendwo am Rande durch - eindrucksvolle Beispiele dieser Praxis. 

 

Die Verbreitung eher Desinformierender und meist Machtstrukturen erhaltender Informationen ist also hier wie überall sonst nicht wegzudiskutieren. Andernfalls würde sich der Beck Blog auch etwas heiklerer Themen annehmen, z. B. die Steuergestaltung von Amazon kritisch unter die Lupe nehmen, sich für öffentliches Interesse an Gerichsbarkeit einsetzen, und sich weniger darum kümmern, Obererzieher zu spielen, und jeden durch einen Kraftausdruck angedeuteten Missmut auszulöschen.

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Leider erlebt man es auf fast allen anderen juristischen Foren, dass sie von Käuzen, Querulanten, Besserwissern und vermeintlich besser Wissenden sowie von einem Heer von Rechtsratschnorrern erstickt werden.

 

Es gibt nach meiner Erfahrung zwei Ausnahmen.

 

Die eine ist der Beck-Blog hier, die andere das Rechtspflegerforum. Letzteres setzt aber strikt auf Registrierung. Da dies bekanntlich beim Beck-Blog nicht der Fall ist, wundert mich ehrlich gesagt, dass es hier noch so gesittet zugeht. Gerade der vorliegende Thread geht aber schon in die Richtung, die ein offenes Forum nehmen kann. Der letzte Beitrag mit den Weltverschwörungs-Versatzstücken ("Machtstreben", "Machtstrukturen", "Folgsamkeit der Masse", "Lobbyismus", es würde verschwiegen, dass ein Zug entgleiste usw.) ist ein beredtes Beispiel dafür.

 

Meine Meinung: So lange sich derlei in Grenzen hält, ist meine Haltung zu der hier diskutierten Editoren-Praxis die aus einer alten Ferrero-Rocher-Reklame (oder war es Jacobs-Kaffee?): "Alles soll so bleiben, wie es ist." (Der o. g. Weltverschwörungstheoretiker fällt natürlich jetzt bei so viel Reaktionärem vor Schock vom Stuhl).

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