Wenn Oma Opa adoptieren will
von , veröffentlicht am 16.07.2013Sie (74) und er (62) hatten sich 2011 kennengelernt. Bereits 1 ½ Jahre später wollte sie ihn adoptieren. Das AG lehnte dies ab.
Die Beschwerde zum Kammergericht blieb erfolglos. Es fehle an der notwendigen Eltern-Kind-Beziehung, eine solche sei auch in Zukunft nicht zu erwarten. Eine reine Begegnungsgemeinschaft, in der man wechselseitige Besuchs-, Brief- und Telefonkontakte unterhält und die sich auf Aufmerksamkeiten beschränkt, genüge insoweit nicht.
Bei einem Altersabstand von nur 12 Jahren entspreche das durch die Adotion geschaffene künstliche Familienband aber insbesondere nicht der natürlichen Abstammung.
KG Beschluss vom 27.3. 2013 – 17 UF 42/13
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3 Kommentare
Kommentare als Feed abonnierenAber bei der offen aus finanziellen Gründen durchgeführten Adoption des damals 40-jährigen Hans-Robert Lichtenbergs, heute Frédéric von Anhalt, durch die damals 81-jährige Marie Auguste von Anhalt war die Eltern-Kind-Beziehung und der "richtige" Altersabstand gewährleistet?
Es wird doch auch ohne Wimperzucken akzeptiert, daß der verarmte Landadel sich gegen Kohle Adoptivkinder anschafft, die scharf auf einen Adelstitel sind. Entspricht dies denn dem Zweck des Adoptionsrechts?
Mir sind 2 Fälle persönlich bekannt, in denen eine Adoption durch verarmten Landadel abgelehnt worden ist.
Ist die Adoption von Herrn Lichtenberg in Deutschland ausgesprochen worden?
Die Eltern-Kind-Beziehung ist aber doch keine Voraussetzung der Erwachsenenadoption, sondern nur ein Beispiel des § 1767 Abs. 1 BGB. Die Adoption muß lediglich "sittlich gerechtfertigt" sein. Nicht gerade eine moderne und präzise Gesetzesformulierung, zumal diese Einschränkung im Kern noch immer auf ein Gesetz vom 23.11.1933 zurückgeht, um aufgetretenen "Verfallserscheinungen", nämlich dem "Schachern" mit dem Namen alter bekannter Familien zu begegnen (RGZ 247, 220/222 f.; BGH, FamRZ 1957, 126/127). Davon sollte sich die Rechtsprechung des 21. Jahrhunderts lossagen.