Herzlichen Glückwunsch: 10 Jahre beck-online

von Mathias Bruchmann, veröffentlicht am 25.05.2011

Unsere Rechtsdatenbank beck-online (www.beck-online.de) feiert zum diesjährigen Deutschen Anwaltstag, der Anfang Juni in Straßburg stattfindet, ihr 10-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass sprach PASSWORD, das Branchenmagazin für Information Professionals im deutschsprachigen Raum, in seiner Ausgabe 5/2011 mit beck-online Leiter Simon Hohoff.

PASSWORD: Zehn Jahre beck-online. Ihr wirtschaftlicher Rückblick (Nutzervolumen, Nutzerstruktur, Umsatzentwicklung)

 das 10-jährige Jubiläum von beck-online.Hohoff: Nun, wir launchten beck-online 2001, damals mit einem überschaubaren Angebot von zwei Modulen - zum Zivilrecht und zum Arbeitsrecht. Inzwischen verfügt beck-online über Fachinformationen zu fast allen Rechtsgebieten. Im Anwaltsmarkt erzielen wir eine beachtliche Reichweite. Gerichte und Hochschulen sowie zahlreiche Bundes- und Landesbehörden setzen beck-online flächendeckend ein. Auch unser Modul-Konzept mit heute 150 Modulen hat sich über die Jahre bewährt. In den Modulen enthalten sind in der Regel Komplettpakete aus Kommentaren, Handbüchern, Zeitschriften, Rechtsprechung, Formularen und Gesetzen zu den jeweiligen Rechtsgebieten. Feste Monatspreise machen die Kosten für die Kunden transparent. Andere Geschäftsmodelle, wie kostenfreie, durch Werbung finanzierte juristische Plattformen erwiesen sich bald als nicht praktikabel.

PASSWORD: beck-online hat sich am Markt gut positioniert. Mehrere Wettbewerber sind mittlerweile vom Markt verschwunden.

Hohoff: In der Tat. Hätten Sie gedacht, dass große internationale Anbieter wie Westlaw und LexisNexis der Entwicklung in Deutschland nicht Stand halten würden? Ich eigentlich nicht, aber der Markt ist sehr volatil.

PASSWORD: Die technische Entwicklung von beck-online in einem Jahrzehnt?

Hohoff: Das damalige beck-online Team bestand aus einem Dutzend Juristen des Beck-Verlages mit vertieften EDV-Kenntnissen. Unser Ziel war es, eine Online-Datenbank aufzubauen, die Juristen schnelle und rechtssichere Antworten auf alle Rechtsfragen liefert. Um dem gerecht zu werden, mussten die gesuchten Ergebnisse natürlich leicht auffindbar und vor allem in Schriftsätzen und Urteilen zitierbar sein. Aktuelle Kundenbefragungen zeigen, dass uns das gut gelungen ist.

PASSWORD: Der USP von beck-online?

Hohoff: Der Mehrwert von beck-online liegt in den über 600 Kommentaren und Handbüchern, die wir mit anderen Quellen wie Formularen, Arbeitshilfen, Gesetzen, Rechtsprechung und etlichen Zeitschriften verlinkt haben. Durch diese Querverweise können Sie am Bildschirm mühelos Kommentierungen beispielsweise aus dem Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch mit dem Staudinger vergleichen. Daneben lassen Sie sich die zitierten Urteile und Normen im Originaltext anzeigen. Das ist schon enorm, was heute alles möglich ist.

PASSWORD: Content in beck-online – Beck als Vermarkter der eigenen Inhalte und als Aggregator.

Hohoff: Natürlich finden Sie in beck-online zahlreiche Bücher und Zeitschriften aus dem Beck-Verlag. Das erwarten die Kunden auch. Was aber viele nicht wissen: Über 40 Content-Partner ermöglichen uns, Inhalte auch aus anderen Quellen anzubieten. Partner sind Verlage, Kanzleien, Notarkammern, Arbeitsgemeinschaften des Deutschen Anwaltvereins, Spitzenverbände, Steuerberaterkammern und so weiter. Den unzählige Bände umfassenden Großkommentar Staudinger, BGB, aus dem Sellier/de Gruyter-Verlag haben wir beispielsweise exklusiv in beck-online.

PASSWORD: Wie findet sich der Nutzer in beck-online zurecht?

Hohoff: Ganz einfach. Wir haben bei der Entwicklung immer darauf geachtet, dass beck-online intuitiv bedienbar ist. Zentrum der Recherche ist das einzeilige Suchfeld - wie bei Google. Besonders vorteilhaft ist die semantische Suche, die sich unter der Oberfläche von beck-online abspielt. Das heißt, Suchbegriffe werden von beck-online in ihre Wortbestandteile zerlegt und für die Suchanfrage modifiziert. Wer nach dem Begriff „Aufprallgeschwindigkeit“ sucht, bekommt zusätzlich Textpassagen angezeigt, in denen von der „Geschwindigkeit des Aufpralls“ die Rede ist. Außerdem blendet beck-online Verweise zu weiterführenden Dokumenten ein. Damit ist beck-online nicht mehr nur eine virtuelle Bibliothek, sondern gleichzeitig virtueller Bibliothekar.

PASSWORD: Ist beck-online für das mobile Internet gerüstet?

Hohoff: Die mobile Version von beck-online ist für Geräte wie Blackberry, iPhone und iPad optimiert. Die mobile Nutzung ist im normalen Abo enthalten. Die Resonanz ist sehr gut. Zusätzlich bieten wir im Gesetzesbereich Apps für iPhone und iPad an. Außerdem steht seit dem Frühjahr die Schmerzensgelddatenbank IMM-DAT als App zur Verfügung. Was von vielen nicht wahrgenommen wurde: Bereits unsere vorhergehende Version war auf mobile Endgeräte abgestimmt. Damit waren wir der Zeit aber wohl etwas voraus.

PASSWORD: Nicht jeder Inhalt dürfte sich für Smartphones und Tabletts eignen. Welche Erfahrungen machen Sie mit beck-online?

Hohoff: Vor allem kleine Texthäppchen wie einzelne Normen, Leitsätze neuer Urteile oder auch unsere Fachnews, werden momentan über Smartphones und Tabletts abgerufen. Die Recherchen finden weiterhin am PC statt, das ist von der umfassenden Tastatur und dem Bildschirm her einfach bequemer. Aber warten wir ab, wenn die mobilen Geräte noch bedienungs- und lesefreundlicher werden…

PASSWORD: Welche Entwicklungen in beck-online sind noch für 2011 oder auch die kommenden zehn Jahre zu erwarten?

Hohoff: Anfang des Jahres haben wir die systematische Verschlagwortung sämtlicher Dokumente in beck-online abgeschlossen, um Schlagwortwolken generieren zu können. Vielversprechend gestartet sind wir auch mit unseren eLearning-Programmen für angehende Steuerberater und die Fortbildung in Steuerberaterkanzleien. Die Weiterentwicklung der Suchlogik bleibt sicherlich ein Thema, schon um fortlaufend technisch ganz vorne dabei zu sein. 

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