Jetzt hat sie den Online-Anwalt-Salat

von Hans-Otto Burschel, veröffentlicht am 13.04.2011

Eine Frau aus Norddeutschland beauftragt für ihre Scheidung einen sog. Online-Anwalt aus Süddeutschland. Zuständig für die Scheidung bin ich in Mitteldeutschland.

 

Alles schien so schön einfach.

 

Jetzt beantragt der Träger der betrieblichen Altersversorgung des Mannes im Versorgungsausgleich externe Teilung.

 

Wie wird wohl der Online-Anwalt aus Süddeutschland zu den Vorzügen und Nachteilen der Versorgungsausgleichskasse online beraten?

 

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6 Kommentare

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Ich geben Ihnen in der Sache Recht. Ich lese Ihre amüsanten Beiträge auch gerne. Ehrlich gesagt, finde ich aber eine Kolportage im laufenden Verfahren ("Jetzt beantragt ...") durch das erkennende Gericht ("Zuständig für die Scheidung bin ich") nicht so gut. Ich stelle mir gerade vor, das wäre mein Fall. Als Online-Anwalt würde ich mich ärgern, als Gegenanwalt würde ich feixen. Falls Sie einer Kritik zugänglich sind, so lautet diese, dass ich mehr Zurückhaltung in solchen Fällen als hilfreich ansehe.

 

Rechtsanwalt M. Bender, Karlsruhe

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Sehr geehrter Herr Bender,

es ist in der Tat eine Gratwanderung, einerseits aus dem Alltag eines Familienrichters zu berichten, andererseits die notwendige Anoymität zu wahren.

Gehen Sie bitte davon aus, dass ich mir die künstlerische Freiheit nehme, die geschilderten Fälle so zu verfremden, dass ein konkretes Wiedererkennen nicht möglich ist.

PS: In dem geschilderten Fall gibt es - wie so oft bei Einschaltung eines Online-Anwalts - keinen Gegenanwalt, der feixen könnte.

Sehr geehrter Herr Burschel

Es ist eher ungewöhnlich das bei unstreitigen Scheidungen solche Komplikationen eintreten.

Aber warum zweifeln Sie daran das auch auf einer räumlichen Entfernung eine ordentliche Beratung möglich sein könnte?

In Zeiten der moderne Kommunikationsmittel stellt dieses kein unüberwindliches Hindernis da, hier wäre eine Beratung per Videotelefonie durchaus möglich. Auch Dokumente können gezeigt und erklärt werden usw.

Ein Nachteil für den Mandanten sehe ich nicht darin ob der Anwalt sein Büro 15 Km weit weg hat oder 500 Km, Dokumente können per Post geschickt werden oder übers Internet. Sollte der Anwalt ein Dokument benötigen was der Mandant noch zu Hause hat wäre dieses in kürzester Zeit eingescannt und übermittelt wobei wenn der Mandant beim Anwalt im Büro ist erst wieder nach Hause fahren müsste und einen neuen Termin bräuchte.

Es stellt sich eher die Frage was Sie an Online-Anwälten stört, da sich bei ihrer Aufgabe ja nichts ändert.

Wenn ich mich von einem Anwalt beraten lasse, fordere ich auch von einem Anwalt vor Ort immer alle Aussagen und Beratungen schriftlich an. Auf Aussagen die nur mündlich gemacht werden vertraue ich nicht da man diese nicht nachweise kann und bei einer fehlerhaften Beratung keinen Nachweis habe.

So gesehen gäbe es für mich keinen Vorteil einen Anwalt vor Ort zu nehmen.

Es ist also eine Frage der persönlichen Vorlieben ob man einen Anwalt vor Ort nimmt den man in seinem Büro gegenüber sitzt und dahin fahren muss oder einen weiter entfernten Anwalt mit dem ich von zu Hause oder aus dem Büro kommunizieren kann.

 

Mit freundlichen Grüßen

Hartmann

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Im Sendebereich des ORB. Hier sendet der MDR.
Das Grenzgebiet zwischen Hessen und Thüringen kann ich nicht als Ostdeutschland bezeichnen.

Die Antwort auf die etwas dümmliche Frage kann ich gerne geben: der Anwalt wird wahrscheinlich seine Mandantin ordnungsgemäß beraten, wie jeder andere Anwalt auch. Die Beratung kann von guter oder von schlechter Qualität sein - wie bei jedem anderen Anwalt auch. Wieso der Kanlzeiort des Anwalts en Kriterium sein soll, erschließt sich mir nicht.

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