Gedanken zum Amoklauf von Lörrach

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 20.09.2010
Rechtsgebiete: AmoklaufLörrachKriminologieStrafrecht134|17938 Aufrufe

Beim Lesen der heutigen Meldung bei t-online zum Amoklauf von Lörrach kamen mir zum Phänomen "Amoklauf" folgende Gedanken:

  • Amokläufe sind zwar in Deutschland relativ neu, haben sich in den letzten Jahren jedoch signifikant etabliert.
  • Die Amokläufern von Lörrach besaß als Sportschützin legal mehrere Waffen. Waffen spielen bei einer Amoktat eine zentrale Rolle. Untersuchungen stellen einen hohen Anteil von Personen fest, die legal "Waffen tragen" oder eben einen leichten Zugang zu Waffen haben wie Sportschützen. Etwa 3,6 Millionen Bundesbürger besitzen legal Schusswaffen, ein knappes Drittel davon machen die Sportschützen aus. Ein Waffenverbot allein kann Amokläufe nicht verhindern, weil Waffen unschwer illegal erworben werden können.
  • Das nähere soziale Umfeld spielt bei Amokläufen eine erhebliche Rolle.
  • Amoktaten haben Auslöser und die Beziehung von Täter und Opfer spielt nicht selten eine Rolle.
  • Amokläufer sind häufig schon vor der Tat auffällig.
  • Bei den Amokläufen überwiegen als Täter die Männer; nur selten sind Frauen die Täter.
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134 Kommentare

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Stimme vollkommen zu und möchte ergänzen...

 

Amokläufe sind immer oftmals ultima ratio für Menschen, dessen seelische Hilfeschreie nicht gehört oder schlichtweg ignoriert wurden

 

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"Ein Waffenverbot allein kann Amokläufe nicht verhindern, weil Waffen unschwer illegal erworben werden können."

 

Das mag zwar sein, aber die bisher bekannten Amokläufe waren nicht mit illegal erworbenen Waffen begangen. Das lässt doch die Vermutung zu, dass bei diesen Kurzschluss- bzw. erweiterten Suizid-Tagen die vorhandenen Waffen durchaus eine sehr wichtige Rolle gespielt haben.

 

 

"Amokläufer sind häufig schon vor der Tat auffällig."

 

Woraus schließen Sie das? Welche Anzeichen für Auffälligkeiten gab es denn in diesem Fall oder in den letzten Fällen?

 

 

"Bei den Amokläufen überwiegen als Täter die Männer; nur selten sind Frauen die Täter."

 

Ist da nicht die "Fallanzahl" zu gering, um von signifikanten geschlechtsspefizischen Unterschieden zu sprechen?

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@ egal

Waffenverbot: Da bin ich völlig Ihrer Meinung. Mein letzter Satz zielte nur auf die m.E. unzutreffende These, Waffenverbote könnten Amokläufe verhindern.

Auffälligkeiten: Der Beitrag von t-online, auf den ich eingangs verlinkt habe, zitiert die "Badische Zeitung" wie folgt: "Die 41 -Jährige war als schwierige Person bekannt und machte einen ungepflegten Eindruck, wirkte trocken und verbittert." Mehrere Studien bezeichnen Amokläufer als in vielfältiger Hinsicht auffällig: aggressiv, misstrauisch und empfindlich, kontaktscheu, geringes Selbstwertgefühl.

Statistik: Der vorliegende Amoklauf widerlegt die früher geäußerte Annahme, Frauen kämen  als Amoktäterinnen überhaupt nicht infrage. Auch wenn ich keine Statistik kenne, dürften meiner Einschätzung aufgrund der Medienberichte nach, Frauen nur in einem geringen Prozentsatz als Amoktäterinnen vorkommen, aber häufiger als Männer im familiären Umfeld handeln, wie der vorliegende Fall belegt.

Der pointierte SZ-Beitrag - danke für den Link - prangert zutreffend den Missbrauch legaler Schusswaffen an, verengt den Blick aber m.E. zu sehr auf die Sportschützen. Nicht wenige Amokläufer sind/waren - zumal in den USA - Soldaten oder Polizeibeamte. Was Deutschland betrifft, so ist mir allerdings kein Fall in Erinnerung, dass es sich bei dem Täter um einen Soldaten oder Polizeibeamten gehandelt hat.

Nochmals: Verbote können den Erwerb und damit den Zugang zu Schusswaffen erschweren. Deshalb sind sie wichtig, aber nicht die alleinige Lösung. Denn Amokläufe können damit nicht gänzlich verhindert werden, weil der Täter sich illegal Waffen besorgen kann. Wenn der Gesetzgeber meint, schon aktiv werden zu müssen, dann sollte er auch daran denken, wie bei den möglichen Tätern und ihren Taten angesetzt werden kann. Natürlich sehe ich da keine schnellen Rezepte. "Lörrach" sollte aber den Anstoß dazu geben, "Amokläufe in Deutschland" grundlegend zu untersuchen, um den Gesetzgeber bei den zu ergreifenden Maßnahmen bestmöglich unterstützen zu können. 

Lieber Herr Kollege von Heintschel-Heinegg,

ergänzend zur Statistik:

Frauen sind bei Gewaltdelikten (weltweit) unterrepräsentiert (ca. 10-15 %) und zwar stärker als im Durchschnitt der Straftatenbegehung (20-25%). Speziell bei den so genannten Amokläufen (das Phänomen hat viele Facetten und überschneidet sich deskriptiv z.T. mit Mitnahmesuiziden, Familiendramen, Schulmassakern, weshalb eine genaue statistische Erfassung etwas schwierig ist), wird der weibliche Anteil mit deutlich weniger als 10%, sogar unter 5 % angegeben. Zu den Gründen dieser Unterrepräsentation gibt es viele Theorien, dei ich hier nicht anführen kann, aber klar ist: Diese Theorien schließen natürlich nicht aus, dass Gewalttaten von Frauen begangen werden, eben im geringeren Umfang.

Zur Ursachensuche (einschl. Voranzeichen):

Diese Phänomene sind extrem selten, weshalb die übliche Weise einer Vorhersage und Prävention durch Erkennen von bestimmten Faktoren hier kaum möglich ist.  Die "Anzeichen" sind zwar im Nachhinein immer zu sehen - im Angesicht der Tat fällt Vielen dann auf, dass die Täterperson schon vorher "so komisch" war - , aber VOR einer solchen Tat sind diese Anzeichen meist im Normalbereich. Gemobbte Schüler, mürrische Anwältinnen, suizidale junge Männer, Depressionen - das ist alles viel viel weiter verbreitet als das Phänomen Amok. Der Vorwurf der "Ungepflegtheit" könnte eher die Vorurteile derjenigen, die sich so äußern, reflektieren, nach dem Motto: Ein gepflegter ordentlicher Mensch begeht nicht solche Taten. Natürlich wird so eine Tat in einer Ausnahmesituation begangen, sicherlich muss ein schweres Verletzungsgefühl vorausgegangen sein, häufig auch eine behandlungsbedürftige psychische Störung, etwa eine Depression, aber wie gesagt: Diese Taten sind so selten, dass die umgekehrte Schlussfolgerung aus den (vermeintlichen) Anzeichen auf einen bevorstehenden Amoklauf kaum zulässig ist.

Es ist aber nicht so, dass sich keiner darum kümmert, und keiner forscht - im Gegenteil: Die Taten der letzten Jahre haben schon einen erheblichen Forschungsaufwand nach sich gezogen. Leider lassen sich Forschungsergebnisse und Erkenntnisse nicht planen.

Zur Prävention:

Die Erreichbarkeit von Waffen scheint ein weserntliches Moment zu sein. Dass Amokläufe mit Waffen vom Schwarzmarkt begangen werden, ist mir nicht bekannt. Insbesondere sind diejenigen, die Amokläufe begehen, meist ganz andere Persönlichkeiten, als diejenigen, die sich in Verbrecherkreisen auf solchen Schwarzmärkten auskennen. Waffenvernarrtheit scheint eine der Konstanten zu sein, die man auch näher untersucht. Insofern ist es äußerst bemerkenswert, dass es sich auch bei der Frau aus Lörrach wiederum um eine Sportschützin mit legalem Waffenzugang handelt. Aber man muss auch berücksichtigen, dass es viele tausend Sportschützen in Deutschland gibt und eben nur ganz wenige eine solche Tat begehen würden. (Auch der Straßenverkehr wird nicht in Frage gestellt, obwohl er jeden Tag in Deutschland mehr als 10 Menschenleben kostet)

Dass in Deutschland noch kein (aktiver) Soldat oder Polizist ein solches Delikt begangen hat, kann einfach Zufall sein. Bis vorgestern hatte meines Wissens auch noch kein Rechtsanwalt bzw. Jurist  eine solche Tat begangen. Der erste Fall in Deutschland im Jahr 1964 wurde übrigens von einem ehemaligen Soldaten und Polizisten begangen, allerdings mit einem selbst gebauten Flammenwerfer  (Quelle).

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

 

Lieber Herr Kollege Müller,

vielen Dank für die Hinweise des Kriminologen!

Auf der Homepage der Anwaltskanzlei Ferner berichtet Rechtsreferendar Jens Ferner von einem Polizeibeamten, der im Jahr 2005 um sich schiessend drei Passanten verletzte, bevor er seine Freundin und dann sich selbst tötete.

Beste Grüsse

Bernd von Heintschel-Heinegg 

 

Kleine Anmerkung...

 

Der Begriff Amoklauf mag für das Geschehen in in Lörrach teilweise zutreffend sein, da nach dem Mord am Ex-Ehemann sie den Krankenpfleger erschossen hat...nur für die Tat von Winnenden, Erfurt und diverse andere Taten gilt dies nicht. Es mag sich nun wie Haarspalterei  anhören, nur besteht da meiner Meinung nach ein gehöriger Unterschied denn die Taten von Winnenden, Erfurt usw. waren geplant und damit greifen auch die Argumente des Waffenverbotes, keine Waffen in privaten Wohnungen usw. nicht mehr. Klar mag so etwas so eine Tat erschweren und spontane Taten vielleicht verhindern, nur wie z.B. der Fall in der Realschule von Eching wo im Februar 2002 der Täter Rohrbomben zur Explosion brachte und auch eine Handgranate dabei hatte, zeigt plant dann der Täter anders.

Aus dieser Sicht waren Winnenden, Erfurt und die anderen Taten geplante Rachefeldzüge und die Kernfragen warum es soweit kommen konnte wurden da nur am Rande gestellt.

 

bombjack

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@bombjack: Das ist überhaupt keine Haarspalterei, sondern eine sehr richtige Beobachtung. Daher wird auch in der Kriminologie zwischen den in der Öffentlichkeit plakativ so genannten "Amokläufen" differenziert bzw. dieser Begriff überhaupt nicht mehr verwendet. Wie ich schon oben anführte: Es gibt eine mehr oder weniger große  Überschneidung der so genannten Amokläufe mit Phänomenen, die jeweils ganz verschieden zu interpretieren sind, etwa der Mitnahmesuizid, die Tötung der Familie, aber auch Rachefeldzüge u.ä. Die modernen Schulmassaker ehemaliger oder aktueller Schüler haben durchaus eigene phänomenologische Merkmale, die mit anderen "Amokläufen" nicht übereinstimmen. Wenn man allerdings in der Öffentlichkeit diskutieren will, nützt es leider nicht viel, auf der eigenen Begrifflichkeit zu beharren, also muss man (zunächst) die Begriffe verwenden, die bekannt sind.

Ihre Differenzierung in "geplant" und "ungeplant" ist nicht die einzig relevante für Ihre Folgerung: Ob bei Abwesenheit von Waffenzugang anders geplant worden wäre, oder ob der Zugang zu Waffen den Ausschlag gab, ist eine schwierigere Frage als Sie andeuten. Auch wer seine Tat plant, hätte sie nicht unbedingt genauso begangen, wenn er keinen Waffenzugang gehabt hätte, wäre vielleicht gar nicht darauf gekommen.

Zudem gibt es wieder andere Ansätze, die bei so einem "Gewaltausbruch" doch wieder Gemeinsamkeiten zwischen allen oben genannten Phänomenen darlegen und daher auf einen Oberbegriff nicht verzichten wollen.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

Henning Ernst Müller schrieb:

Ihre Differenzierung in "geplant" und "ungeplant" ist nicht die einzig relevante für Ihre Folgerung: Ob bei Abwesenheit von Waffenzugang anders geplant worden wäre, oder ob der Zugang zu Waffen den Ausschlag gab, ist eine schwierigere Frage als Sie andeuten. Auch wer seine Tat plant, hätte sie nicht unbedingt genauso begangen, wenn er keinen Waffenzugang gehabt hätte, wäre vielleicht gar nicht darauf gekommen.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

 

Das Problem sind in der Tat die Menschen.

Waffenzugang ist viel einfacher als sie sich vorstellen können. Gerade da ich mich beruflich mit improvised warfare und guerilla warfare beschäftige betrachte ich Schußwaffen schon seit langem nicht als das Mittel um möglichst viele Weichziele zu töten/kampfunfähig zu machen. Andere Tatmittel  die im übrigen deutlich größere Schäden anrichten können sind selbst in Deutschland nicht reglementiert bzw. frei erhältlich.

Dass bei den letzten Amokläufen Schußwaffen als Tatmittel gewählt wurden erscheint mir als Modeerscheinung die aus den USA herübergekommen ist. Selbst in den 1900ern, also noch vor dem 1.WK gab es Amokläufe in Deutschland, die jedoch mit Blankwaffen ausgeführt wurden, zu einer Zeit in der in Deutschland der Schußwaffenerwerb komplett unreglementiert war. Das Vorhandensein von Schußwaffen nach dem 2. WK bis Einführung der Anmelde- und Genehmigungspflicht 1973 hat auch bewiesen dass große Mengen, auch von Vollautomatischen Kriegswaffen, nicht zu einer Erhöhung der Gewaltkriminalität oder Amokläufen geführt haben.

 

Die einzige Frage lautet daher: Was hat sich seit beginn der 1990er geändert? Schußwaffen sind es nicht, die gibt und gab es schon lange vorher.

 

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Auch in Erfurt und Winnenden wurden wahllos Menschen erschossen, nicht nur die "Zielgruppe" auf einem Rachefeldzug: in Erfurt zwei Schüler durch eine geschlossene Tür, dazu ein Schuss durch eine geschlossene WC-Tür, in Winnenden einen auf der Flucht aus der Schule zufällig vorbeikommenden PLK-Mitarbeiter.

Für das Thema "reicht ein von wem auch immer (Behörde oder Schützenverein) bescheinigtes Bedürfnis aus, um tödliche Waffen privat besitzen zu dürfen und wiegt dies höher als die zahlreichen bereits und noch zu erwartenden Toten" ist die wirklich irrelevant.

Relevant ist aber die Güterabwägung, welchen Wert das Gefühl des Waffenbesitzers, sein Schießgerät in der Nähe zu wissen, hat im Vergleich zum Wert von Menschenleben. Wenn man vergleicht, welche Grundrechte massiv eingeschränkt wurden und welche Versuche unternommen wurden, diese Einschränkungen verfassungswidrig auszuweiten, um in Deutschland vermeintlich existente Bedrohungen zu bekämpfen bzw. die Anzahl der von RAF-Terroristen umgebrachten Menschen mit der von Amokläufern mit Zugang zu legalen Waffen, dann kann man die Waffenlobby zu ihrer erfolgreichen Arbeit nur beglückwünschen.

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Haarspalter schrieb:

Auch in Erfurt und Winnenden wurden wahllos Menschen erschossen, nicht nur die "Zielgruppe" auf einem Rachefeldzug: in Erfurt zwei Schüler durch eine geschlossene Tür, dazu ein Schuss durch eine geschlossene WC-Tür, in Winnenden einen auf der Flucht aus der Schule zufällig vorbeikommenden PLK-Mitarbeiter.

 

a) Erfurt: Es waren Schüler an der verhassten Schule...also kann meiner Meinung nach von "wahlos" keine Rede sein....

Lesetipp von mir auf Telepolis (von heise.de) ist unter "Ich will RACHE" der Abschiedsbrief eines Sebastian B. veröffentlicht aus dem wird meiner Ansicht nach klar, dass der Täter hier jeden Schüler an der Schule verantwortlich macht, egal ob am Mobbing usw. beteiligt oder nicht.

b) Ich kann mich dunkel an die Tat in der Columbine High School erinnern. Dort wurden meines Wissens Schüler von den beiden Tätern verschont und zwar mit den Worten: Den nicht, der hat uns nie was getan.

c) Winnenden: Zu dem Zeitpunkt war der Täter auf der Flucht, daher zählt das meiner Meinung nach nicht, ansonsten müsste man das "Gladbecker Geiseldrama" auch als Amoklauf sehen....

 

Haarspalter schrieb:

Für das Thema "reicht ein von wem auch immer (Behörde oder Schützenverein) bescheinigtes Bedürfnis aus, um tödliche Waffen privat besitzen zu dürfen und wiegt dies höher als die zahlreichen bereits und noch zu erwartenden Toten" ist die wirklich irrelevant.

Relevant ist aber die Güterabwägung, welchen Wert das Gefühl des Waffenbesitzers, sein Schießgerät in der Nähe zu wissen, hat im Vergleich zum Wert von Menschenleben.

 d) Sind die Probleme bei der Lagerung von Waffen und Munition in Schützenheimen schon zur genüge durchgekaut worden. Sei es dass dann so ein Heim für Kriminelle erst richtig interessant wird (weil abgelegen), es für den Schützen und die Aufsichtsperson völlig unpraktisch ist (Anreise zu sportlichen Veranstaltung) und es nur bei einen kleinen Teil u.U. hilft. Lörrach und auch Erfurt wäre nicht verhindert worden und wer weiß ob sich der Täter in Winnenden nicht auch dann illegal eine Waffe besorgt hätte.

e) Spätestens wenn alle Waffen so wie es diverse Gruppen fordern verboten sind, werden sie feststellen das der nächste Rachefeldzug mit Bestimmtheit kommt, sei es dass ein Auto benutzt wird (schon vorgekommen) oder wie kürzlich jemand mit Brandflaschen und anderen Selbstlaboraten  gestartet ist. Denn an den Gründen wird ja nicht gearbeitet, denn da stellen sich dann auf einmal Fragen die in De. nicht erwünscht sind....

 

bombjack

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den Leuten ist es egal, ob ihre Angehörigen aus Rache erschossen wurden oder weil der Täter auf der Flucht war. Die Einteilung ist vieleicht soziologisch oder psychologisch interessant, aber nicht wenn es um geeignete Mittel zum Vorbeugen solcher Massentötungen geht.

bombjack schrieb:

 d) Sind die Probleme bei der Lagerung von Waffen und Munition in Schützenheimen schon zur genüge durchgekaut worden. Sei es dass dann so ein Heim für Kriminelle erst richtig interessant wird (weil abgelegen), es für den Schützen und die Aufsichtsperson völlig unpraktisch ist (Anreise zu sportlichen Veranstaltung) und es nur bei einen kleinen Teil u.U. hilft. Lörrach und auch Erfurt wäre nicht verhindert worden und wer weiß ob sich der Täter in Winnenden nicht auch dann illegal eine Waffe besorgt hätte.

Kriminelle haben auch jetzt schon genug Quellen, sich Waffen illegal zu beschaffen und in abgelegenen Schützenheimen lagern bereits jetzt Waffen.

unpraktisch -- wie gesagt, Güterabwägung: was zählt mehr? Die Bequemlichkeit eines Schützen oder die Vorbeugung von Morden?

"Lörrach und auch Erfurt wäre nicht verhindert worden" -- tippst du bitte meine nächsten Lottozahlen? Die Tatwaffen waren in Privatbesitz und direkt greifbar.

 Das Sportliche des Schießens besteht in der Konzentration und dem Ruhighalten der Waffe/des Bogens. Dazu braucht es überhaupt keine großkalibrigen Waffen. Sonst könnte man die Biathleten auch mit der Pumpgun oder dem MG auf die Strecke schicken.

Kriegswaffen haben in Privathand nichts verloren und im Schießsport ebenfalls nicht.

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Haarspalter schrieb:

den Leuten ist es egal, ob ihre Angehörigen aus Rache erschossen wurden oder weil der Täter auf der Flucht war. Die Einteilung ist vieleicht soziologisch oder psychologisch interessant, aber nicht wenn es um geeignete Mittel zum Vorbeugen solcher Massentötungen geht.

Nochmals, das was Du als geeignetes Mittel anführst verhindert so was überhaupt nicht, weil

a) der Täter seine Tat plant und wenn keine Waffe vorhanden ist  er sich u.U. eine besorgt....

b) selbst wenn sich Dein Traum erfüllt und der Staat komplett den Schießsport und die Waffen in Privatbesitz verbieten würde (wobei da das Bundesverfassungsgericht dann wahrscheinlich ein Wörtchen über die Verhältnismäßigkeit mitreden möchte) bleibt zum einen noch der Schwarzbestand an Waffen und auch der Schwarzmarkt bestehen. Im Gegenteil so ein Totalverbot treibt die Preise hoch und schafft erst so richtig die Nachfrage und auch den Ansporn für die OK (organisierte Kriminalität) diese Nachfrage zu befriedigen u.U. bekommt man dann die Teil um einiges leichter als jetzt....

 

 

Quote:
Kriminelle haben auch jetzt schon genug Quellen, sich Waffen illegal zu beschaffen und in abgelegenen Schützenheimen lagern bereits jetzt Waffen.

Wenn die Lagerung so wie Du sie wünscht durch kommen sollte, werden diese Schützenheime nicht nur für Kriminelle sondern auch für Terroristen und ähnliche Gruppen interessant. Btw. bei den Schützenheime die ich kenne und abgelegen sind, lagern keine Waffen und Munition....eben aus den Gründen dass sie durch einen Einbruch gestohlen werden können, trotz Tresor und dort wo mehr an Waffen gelagert wird, ist das Gebäude permanent bewohnt, da richtiges Wirtshaus.

 

Quote:
"Lörrach und auch Erfurt wäre nicht verhindert worden" -- tippst du bitte meine nächsten Lottozahlen? Die Tatwaffen waren in Privatbesitz und direkt greifbar.

Da brauch ich keine Lottozahlen zu tippen....beide Täter hatten eine WBK und besaßen die Waffen legal; was hätte die Täter gehindert die Waffen sich aushändigen zu lassen und dann ihre Tat zu begehen? Du kannst mir das bestimmt erklären....

Quote:

 Das Sportliche des Schießens besteht in der Konzentration und dem Ruhighalten der Waffe/des Bogens. Dazu braucht es überhaupt keine großkalibrigen Waffen. Sonst könnte man die Biathleten auch mit der Pumpgun oder dem MG auf die Strecke schicken.

Kriegswaffen haben in Privathand nichts verloren und im Schießsport ebenfalls nicht.

 

LOL sag mal kennst Du Dieter Nuhr und seinen Spruch ......

 

a) Lörrach war Kaliber .22 d.h. Kleinkaliber

b) Kriegswaffenkontrollgesetz sagt Dir was?

 

bombjack

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@ Prof. Dr. Henning Ernst Müller,

ich erlaube mir bezüglich des vorliegenden tragischen Falles auf einige Parallelen zum Fall Tennesse Eisenberg hinzuweisen. Insbesondere ist die Amok-Schützen laut aktueller Pressemeldung von 17 Projektilen getroffen worden, bis schließlich ihr dadurch eintretender Tod das aktive Geschehen beendete. Schlimmeres konnte durch ein schnelles und konsequentes Eingreifen der Polizei verhindert werden. Die Ausgangssituation muß man für die Entscheidungsfindung der Polizei als nahezu gleich befinden, sind doch auch im aktuellen Fall Stichverletzungen bei den Opfern belegt. Und diese polizeiliche Entscheidungsfindung muß innerhalb kürzester Zeit und auf Basis der verfügbaren Informationen erfolgen.

Beide Personen befanden sich zweifelsohne in psychische Ausnahmezuständen, dennoch wurden im Fall Lörrach noch drei Treffer mehr gezählt, bis es zu einer Kampfunfähigkeit der Störerin kam.

Ein trauriger Beleg für meine bereits im Fall T.E. vorgebrachten Thesen bezüglich Schußwaffengebrauch gegen Personen.

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@Haarspalter

Da Kriminelle eh schon genügend Quellen für die Waffenbeschaffung haben, wie Sie behaupten, kann man also auch getrost noch weitere Quellen liefern? Das ist fern ab jeglicher Logik.

Sie sollten sich übrigens auch über das sportliche Schiessen informieren. Wenn Sie es denn so gut kennen würden, wüssten Sie bereits, dass auch Bewegung und Zeitdruck in einigen Disziplinen einen große Rolle spielen. Die EM-IPSC 2010 in Belgrad mit 600 Teilnehmern wurde medial in Deutschland überhaupt nicht behandelt -im übrigen Europa dagegen schon. Wir haben eine waffenhassende Medienwelt und folgen blind ihren Ansichten.

Auch im Bereich der Waffentechnik erkenne ich Wissenslücken bei Ihnen, wenn Sie Großkaliberwaffen mit Kriegswaffen gleichsetzen.

Ihr sehr dürftig begründetes Verlangen nach Verboten offenbart ihr kriminologisches Unverständnis. Mit der Logik, jeder Tote ist einer zuviel, müssten Kraftfahrzeuge dann nur auf ihren Sinn als Transporteigenschaft reduziert und ein Bedürfnisprinzip ausgearbeitet werden. Fahren zum Spaß? Lieber nicht. Motorräder, Sportflugzeuge, Boxen? Auf keinen Fall. Oder sind die Opfer von vorsätzlich begangenen Straftaten etwa mehr wert als die Unfallopfer? Denn wie Sie selber schrieben: den Angehörigen dürfte dies egal sein.

 

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Sehr geehrter Herr Saint John,

als Lörracher Polizeikollege würde ich Ihre "Parallelen" und die "nahezu gleiche Ausgangssituation" aber bestreiten, wäre vielleicht sogar beleidigt. Ein paar nicht nur marginale Unterschiede seien erwähnt: In Lörrach handelte es sich um eine Person, die mit einer Schusswaffe bewaffnet war (T.E. war mit einem Messer bewaffnet). Sie hatte, als man auf sie schoss, bereits auf Menschen (darunter Polizeibeamte) geschossen und auch getroffen (T.E. hat mit dem Messer keinen der Polizeibeamten verletzt, ob er einen angegriffen hat, ist sehr fraglich, der zuvor angegriffene Mitbewohner war längst in Sicherheit). In Lörrach befand sich die Angreiferin in einem Krankenhaus, in dem sie zuvor schon Personen angegriffen hatte, und in dem weitere Personen unmittelbar gefährdet waren (T.E. befand sich allein zuhause und wurde dort von der Polizei aufgesucht). Im Fall T.E. sind anders als Sie annehmen, keinerlei Stichverletzungen belegt. Ob 17 Schüsse nötig waren, um die Frau kampfunfähig zu machen  ist auch in Lörrach möglicherweise fraglich, aber nicht fraglich ist in Lörrach eine eingetretene Notwehr- und Nothilfelage (anders beim Fall T.E., bei dem dies die entscheidende Frage ist) und das Fehlen  alternativer Handlungsmöglichkeiten (der im Fall T.E. angemessene Rückzug war in Lörrach wohl kaum möglich). Kurz gesagt, ich kann keine Parallelen erkennen, die für den Fall Tennessee Eisenberg etwas belegen.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

 

Das Phänomen der Amokläufe muss natürlich genauer untersucht werden und auch gesellschaftspolitische Lösungen gefunden werden.

 

Zu argumentieren, dass die Menschen bei einem Verbot gemeingefährlicher Gegenstände wie Waffen auf illegale Produkte ausweichen würden, ist für mich nicht überzeugend. Denn schließlich tritt auch keiner für die freie Verfügbarkeit kleiner Mengen Uran oder anderer gefährlicher Stoffe für Bastelvereine ein, nur weil sich diese Personen es sich sonst ja vielleicht auch illegal besorgen könnten. Auch plädiert keiner dafür, Fahrzeuge ohne Führerschein steuern zu dürfen, da die Bürger es ja sonst auch illegal machen könnten. Zudem wäre eine illegale Beschaffung auch ganz erheblich erschwert und es ist sehr fraglich, ob eine Person, wie die Juristin aus Lörrach, sich Waffen über illegale Quellen versuchen würde zu beschaffen, da der normale Bürger hierzu eben glücklicherweise in D gerade keinen Zugang hat. Fazit, Schusswaffen in Privatbesitz, insbes. bei sog. Sportschützen, gehören ganz grds. verboten.

 

Weitere Maßnahmen sind vielfältig und bekannt:

 

- biometrische Systeme an Waffen

- Anwendung von Laser- anstatt Projektiltechnologioen

- Sichere Aufbewahrung direkt in Schützenvereinen, beim Waffenwart etc.

 

 

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Samuel schrieb:
Denn schließlich tritt auch keiner für die freie Verfügbarkeit kleiner Mengen Uran oder anderer gefährlicher Stoffe für Bastelvereine ein, nur weil sich diese Personen es sich sonst ja vielleicht auch illegal besorgen könnten.

 

 

Psst...Pechblende (ein Uranerz) bekommt man im Mineralienhandel und man kann es (oder andere radiokative Erze) auch in De. finden....

Abgereichertes Uran und andere Stoffe sind legal für jeden im Chemikalienhandel erhältlich.....und werden z.B. von mir für Edeldruckverfahren (Chromat-Gelatine, Heliographie, Platindruck, Daguerreotype) benutzt....da das mein Hobby ist.....

 

bombjack

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Samuel schrieb:

Das Phänomen der Amokläufe muss natürlich genauer untersucht werden und auch gesellschaftspolitische Lösungen gefunden werden.

Welcher Kriminologe benutzt eigentlich noch den Begriff "Amoklauf"?

Samuel schrieb:

Zu argumentieren, dass die Menschen bei einem Verbot gemeingefährlicher Gegenstände wie Waffen auf illegale Produkte ausweichen würden, ist für mich nicht überzeugend.

Na wenn man Sie nicht überzeugen kann, dann sollte man es wirklich verbieten.

Samuel schrieb:

Denn schließlich tritt auch keiner für die freie Verfügbarkeit kleiner Mengen Uran oder anderer gefährlicher Stoffe für Bastelvereine ein, nur weil sich diese Personen es sich sonst ja vielleicht auch illegal besorgen könnten. Auch plädiert keiner dafür, Fahrzeuge ohne Führerschein steuern zu dürfen, da die Bürger es ja sonst auch illegal machen könnten.

Stimmt. Autos ohne Füherschein wäre so gefährlich wie Waffenbesitz ohne eine Sachkunde, welche ja auch Voraussetzung ist. Wenn diese Bastelvereine über 2-6 Millionen Mitglieder hätten (je nach Perspektive), wäre das mit dem "URAN" (vgl. Posting vor mir) auch keine Frage mehr. Schön zu sehen,  wie es um Ihr demokratisches Verständnis bestellt ist.

Samuel schrieb:

Zudem wäre eine illegale Beschaffung auch ganz erheblich erschwert und es ist sehr fraglich, ob eine Person, wie die Juristin aus Lörrach, sich Waffen über illegale Quellen versuchen würde zu beschaffen, da der normale Bürger hierzu eben glücklicherweise in D gerade keinen Zugang hat.

Sehen Sie noch mal nach UK. Wie sich die betreffende Kriminalitätsrate (Taten mit Schusswaffen) und der Schwarzmarkt entwickelt hat. Aber benutzen Sie die offiziellen Zahlen und nicht die fantasierten der IANSA.

Ihnen ist aber bekannt, dass die Täterin auch andere Tatmittel benutzt hat? Ein Waffenverbot hätte die Tat sicherlich nicht verhindert.

Samuel schrieb:

Fazit, Schusswaffen in Privatbesitz, insbes. bei sog. Sportschützen, gehören ganz grds. verboten.

Belehrungsresistente, die sich jeder Logik verschliessen, gehören auch grds. verboten.

 

Samuel schrieb:

Weitere Maßnahmen sind vielfältig und bekannt:...

...und sind alle begründet abgelehnt worden. Aber Logik zählt ja nicht.

[/quote]

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@19 Dann denken sie sich einen anderen Stoff iSd Gemeinten, Plutonium oder Sonstiges, sein sie kreativ, denken sie mal mit.

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@Prof. Dr. Henning Ernst Müller

Narürlich ist jeder Fall anders. Spitzfindig beginnt dies bereits bei Geschlecht, Alter etc.. Dennoch sind einige wesentliche Gemeinsamkeiten erkennbar. Es handelte sich um 2 Menschen in psychischen Ausnahmesituationen, bei denen man den weiteren Handlungsablauf nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zum Zeitpunkt des Vorfalls vorhersagen konnte. Beide Personen hatten zum Zeitpunkt des polizeilichen Auftretens bereits Straftaten begangen und weitere waren zum entscheidungserheblichen Zeitpunkt wahrscheinlich. Bereits beim Fall T.E. habe ich, offensichtlich ungehört oder unverstanden, skizziert, das ein Betreten der Straße und somit Gelangen in einen unkontrollierbaren Raum wegen der zu erwartenden Gefahrenpotenzierung aus taktischer Sicht zu verhindern war.

Faktisch gemeinsam ist beiden Fällen auch, das eine Person getötet wurde und zwar durch eine für den Laien unverständlich hohe Anzahl von Schüssen. Die möglichen und vermutlichen Gründe dafür habe ich bereits dargelegt und möchte sie jetzt nicht schon wieder aufzählen.

Ein wesentlicher Unterschied besteht für mich allerdings in der, auch die die Medien gesteuerte öffentlichen Wahrnehmung. Während sich im aktuellen Fall alles um die Täterin dreht, wurde im Regensburger Fall die Polizei als Schuldiger präsentiert.

Insofern erscheint mir ihr Einleitungssatz auch entlarvend, zeigt er aus meiner Sicht doch, wovon ich bereits ausgegangen bin, auch ohne Gerichtsverhandlung ist das Urteil über die Kollegen in Regensburg bereits gesprochen, offensichtlich auch von ihnen.

Und auch bei all ihrer offensichtlich und unbestritten fachlich vorhanden Kompetenz, sie haben nicht die geringste Ahnung, wie solche Sachverhalte in der Kollegenschaft sachlich und mental verarbeitet werden und welche Auswirkungen sie auf einzelne beteiligte Beamte haben.

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Sehr geehrter Herr saint John,

es sind keine Spitzfindigkeiten, sondern die Unterschiede, die rechtlich entscheidende Bedeutung haben. Ich bestreite daher, dass die Fälle im Wesentlichen gleich sind, und meine auch, dass eine Polizei, die diese Situationen im Wesentlichen gleich behandelte, auf einem falschen Weg wäre. Im Lörracher Fall war ein (so genannter) Amoklauf mit tödlichen Folgen bereits im Gange. Für den Fall T.E. habe ich auch keine Verurteilung ausgesprochen, sondern meine, dass die ermittelten Tatsachen Anlass geben müssten für eine Anklageerhebung, wie es in Fällen, in denen keine Polizeibeamte involviert sind, auch der Fall wäre. Die Frage der Nothilfe/Notwehr ist im Fall T.E. eben bisher nicht aufgeklärt. In Lörrach ist hingegen, soweit ich dies der Presse entnehmen kann, ganz offensichtlich eine Notwehrlage gegeben.

Das Thema der Verarbeitung von Ereignissen durch Polizeibeamte habe ich hier nicht besprochen (und bin darin auch kein experte, wi Sie richtig bemerken), aber mir ist durchaus bewusst, dass solche Sachverhalte für die beteiligten Personen schwierig zu verarbeiten sind. Bei der Frage einer Anklageerhebung ist dies kein Punkt, der berücksichtigt wird. Auch bei Nicht-Polizisten ist das nicht der Fall.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

@SternzeichenSchütze

 

Ihr Name ist sicher bezeichnend, Ihre Rabulistik und Sachunkenntnis ist jedenfalls m.E. niveaulos. Die Argumente des Verbots von Schusswaffen überwiegen in vielerlei Hinsicht und überzeugen einzig, befassen Sie sich mit der Thematik, denken Sie logisch.

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@Ferdinand

Ja, mein Sternzeichen ist tatsächlich "Schütze". Ich befasse mich mit der Thematik schon lange und sehr intensiv. Sie können weder die überzeugenden Argumente liefern noch meine Sachunkenntnis begründen. Ich nehme Ihren Appell auf und verkürze ihn für sie: denken Sie!

In Ihren Augen niveaulos, in meinen Augen ein Kompliment - vielen Dank.

 

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@25

 

Sie haben keine Argumente, lesen Sie Ihren o.g. Eintrag, alles nur unbedeutende pauschale Behauptungen.

 

Freut mich jedoch, dass man einfache Gemüter so leicht erfreuen kann. :-)

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Welche Behauptungen denn? Ich frage nach Argumenten und Sie antworten nicht anders wie von mir erwartet....

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Jetzt bin ich schon ein Waffennarr! Woher nehmen Sie denn eigentlich die Gewissheit, dass ich überhaupt Waffen besitze? Aber bei Ihnen ist wohl jeder, der nicht für Ihre Sache ist, automatisch ein "Waffennarr", nicht wahr?

Ich habe nach Argumenten gefragt, Sie können damit nicht dienen. Die Sache endet hier. Danke für die Vorstellung, Ferdinand.

 

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Beharren auf massenweisem Waffeneigentum in den Haushalten löst das Problem keineswegs, die Position ist ewiggestrig. Die weit besseren und vor allem intelligenten Teillösungen für das Problem wurden oben bereits genannt und sind allen mit der Materie wirklich Befassten bekannt. Neben der Reduktion verfügbarer Waffen durch ein striktes Verbot, derzeit 10 Millionen!!! in privatem Eigentum, sind weitere wirksame Maßnahmen bereits benannt, um so auch den Waffennarren ihr Schiessen weiterhin zu ermöglichen, nämlich durch harmlose Lasergewehre. Das kann auch schrittweise geschehen, zunächst sind jedenfalls großkalibirge Waffen zu verbieten.

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Reinhardt schrieb:

Beharren auf massenweisem Waffeneigentum in den Haushalten löst das Problem keineswegs, die Position ist ewiggestrig. Die weit besseren und vor allem intelligenten Teillösungen für das Problem wurden oben bereits genannt und sind allen mit der Materie wirklich Befassten bekannt.

Und werden vollumfänglich u.a. von DPolG und GdP gut begründet abgelehnt. Einzig der BdK möchte gerne Zentrallager und verweist dabei auf die ehemalige DDR. Aber die Probleme der zentralen Lagerung wollen die Waffengegner nicht sehen. Die Gefahr, dass dadurch legale Waffen in den schwarzen Handel gelangen, ist nicht so schlimm wie die Gefahr durch legale Waffenbesitzer, mittlerweile reduziert auf "Sportschützen" als potentielle Mörder. 

Ich stimme in einer Sache zu: Beharren auf Eigentum löst kein Problem. Wir haben auch kein Problem des privaten, legalen Waffenbesitzes. Jährlich werden mehr Waffen aus Polizei-und Bundeswehrbeständen für Straftaten benutzt.

Das ist allen mit der Materie wirklich Befassten bekannt - Sie zählen scheinbar nicht dazu. 

Reinhardt schrieb:

Neben der Reduktion verfügbarer Waffen durch ein striktes Verbot, derzeit 10 Millionen!!! i

Machen Ihnen große Zahlen Angst oder sind es die Waffen? Es gibt geschätzte 20 Mio Waffen im illegalen Besitz. Das beängstigt Sie nicht? Deutschland besitzt eine Waffenkultur, ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht.

Reinhardt schrieb:

...auch den Waffennarren ihr Schiessen weiterhin zu ermöglichen, nämlich durch harmlose Lasergewehre. Das kann auch schrittweise geschehen, zunächst sind jedenfalls großkalibirge Waffen zu verbieten.

Lasergewehre sind nicht geeignet, scharfe Waffen im Schiesssport zu ersetzen. Sie kennen diesen Sport nicht, richtig?

Länder mit sehr restriktiven Waffengesetzen: China, Nord Korea, Russland bis 1998, UK mit dem explodiertem Kriminalitätsproblem und natürlich die DDR. Die Schweiz und Österreich haben ein liberaleres WaffG als wir. In den USA geht die Kriminalitätsrate zurück -obwohl Obama vor der NRA eingeknickt ist. In Washington geht die Mordrate zurück nachdem es das Totalwaffenverbot aufhob.

Seien Sie doch ehrlich: Sie glauben an ein Risiko, dass es statistisch nicht gibt. Sie wiederholen gebetsmühlenartig die bekannten Phrasen ohne relevante Begründungen geben zu können. Sie haben Angst und ich kann diese Angst verstehen. Ich fürchte mich auch vor einigen Ding, bei anderen Dingen kann ich nicht verstehen, warum man das machen möchte wie z.B. Boxen, Autorennen. Aber es deswegen einer großen Zahl der Bevölkerung verbieten zu wollen in dem Glauben, ich wüsste ja was am besten wäre ist was? Ewiggestrig, nicht wahr?

 

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Die Lobbypositionen der Waffentragenden verwundern doch keinen. Waffenwarte in den Vereinen und die dortigen Lager verhindern Entwendungen und Aufbewahrngen oder Nutzungen im privaten Bereich außerhalb der Hobbyaktivität, sie sind daher flächendeckend einzuführen.

 

20 Millionen illegale Waffen sind eine rein fiktive Fantasiezahl, unseriös. Davon abgesehen würde eine gewisse Zahl illegaler Waffen, welcher Größe auch immer und die es zu reduzieren gilzt, keinesfalls legalen Waffenbesitz begründen. Somit sind Waffen grds. zu reduzieren, jedenfalls die legalen und nach Möglichkeit die illegalen.

 

Lasergewehre sind sehr gut als Ersatz geeignet, bei Bedarf kann mechanisch auch ein Rückstoss simuliert werden, wer ohne nicht auskommt.

 

Die Waffentoten in den USA sind exorbitant, jährlich 11.000 Menschen in Friedenszeiten  http://www.filmothek-nrw.de/filme.php?ax=filme&a=detail&d=202  , auch dieses Bsp. ist schlicht untauglich.

 

Ihre gesamten Ausführungen sind höchst unseriös und polemisch, simpel lobbyistisch und ebenso unglaubwürdig, bitte ersparen Sie Weiteres auf diesem niedrigen Niveau, es ist wirklich erbärmlich.

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Reinhardt schrieb:

Die Lobbypositionen der Waffentragenden verwundern doch keinen. Waffenwarte in den Vereinen und die dortigen Lager verhindern Entwendungen und Aufbewahrngen oder Nutzungen im privaten Bereich außerhalb der Hobbyaktivität, sie sind daher flächendeckend einzuführen.

Waffenwarte sollen Ihrer Meinung nach 24h im Einsatz sein oder sie glauben an hinreichende Schutzvorrichtungen der Waffenlager? Ist Ihnen bewusst, wie viele Waffen die Bundeswehr jährlich, trotz geschützter Lager, "verliert"? Schon wieder fantasieren Sie sich eine Sachlage zusammen und begründen damit Ihre Meinung.

Reinhardt schrieb:

20 Millionen illegale Waffen sind eine rein fiktive Fantasiezahl, unseriös. Davon abgesehen würde eine gewisse Zahl illegaler Waffen, welcher Größe auch immer und die es zu reduzieren gilzt, keinesfalls legalen Waffenbesitz begründen. Somit sind Waffen grds. zu reduzieren, jedenfalls die legalen und nach Möglichkeit die illegalen.

Illegale Waffen begründen keinen legalen und sie sind deshalb zu reduzieren? Wo ist der Zusammenhang?

 

Reinhardt schrieb:

Lasergewehre sind sehr gut als Ersatz geeignet, bei Bedarf kann mechanisch auch ein Rückstoss simuliert werden, wer ohne nicht auskommt.

Wie sollen Lasergewehre im IPSC zum Einsatz kommen? Sie unterstellen einfach die Geeignetheit ohne das für diese Thematik ausreichende Wissen zu besitzen.

Reinhardt schrieb:

Die Waffentoten in den USA sind exorbitant, jährlich 11.000 Menschen in Friedenszeiten  http://www.filmothek-nrw.de/filme.php?ax=filme&a=detail&d=202  , auch dieses Bsp. ist schlicht untauglich.

Ist das etwa Ihre Quelle? Das können Sie nicht ernst meinen.

Die Schweiz, Österreich und Deutschland unterschlagen Sie einfach. Auch über die Entwicklungen in GB möchten Sie nicht nachdenken, oder?

Reinhardt schrieb:

Ihre gesamten Ausführungen sind höchst unseriös und polemisch, simpel lobbyistisch und ebenso unglaubwürdig, bitte ersparen Sie Weiteres auf diesem niedrigen Niveau, es ist wirklich erbärmlich.

Ich verweise auf die genannten Zahlen und Statistiken des BKA, DPolG, GdP. Unseriös?

Polemisch? Wenn Ihnen die Bedeutung des Wortes bekannt wäre, hätten Sie es sicherlich nicht geschrieben.

Sie unterstellen mir nun auch schon, dass ich Lobbyist bin. Das bin ich nicht.

Unglaubwürdig? In Ihren Augen. Ich zwinge niemanden an Fakten zu glauben. Im Übrigen lässt mich Ihr Stil darauf schliessen, dass Sie noch Student sind, richtig? Belegen Sie noch ein oder zwei Kurse zur Kriminologie. Lernen Sie Kausalitäten herzustellen und Ihre Aussagen zu begründen.

Erbärmlich? Sie stellen eine Kausalität zwischen einer ("Amok-")Tat und einem Tatmittel (legale Waffe) her. Ihre Fachkenntnis ist erschreckend für jemanden, der auf den Seiten des Beck-Verlages surft. Diese "Amoktaten", besser: erweiterte Suizide, sind geplant und vorbereitet. Der Zugriff auf eine Waffe löst den Tatentschluss nicht aus. Seriöse Studien gehen davon aus, dass bei vorbereiteten Taten die Hemmschwelle zur Tötung nicht durch den Besitz oder den Zugriff auf eine Waffe überwunden wird, sondern dies lediglich Teil der Vorbereitung ist. Bei Bedarf nenne ich Ihnen die Quellen. Aber ich vermute, dass Sie daran kein Interesse haben. Ihre bisherigen Ausführungen lassen darauf schliessen, dass Sie lediglich Ihre rethorischen Fähigkeiten unter Beweis stellen wollen.

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"Lasergewehre sind sehr gut als Ersatz geeignet, bei Bedarf kann mechanisch auch ein Rückstoss simuliert werden, wer ohne nicht auskommt."

Vielen Dank für Ihren Kommentar. Besser ließe sich die Absurdität mancher Forderungen kaum darstellen. Ich erlaube mir den Witz zu erklären für alle diejenigen, die die Ironie Ihres Kommentar nicht erkennen:

Die Flugbahn des Projektils wird beeinflusst durch Schwerkraft, Wind, (minimale) Bewegungen des Schützen bei der Schussabgabe usw. usf. Alles das muss der Schütze berücksichtigen und macht auch das Training beim Schießsport aus. Und alle diese Einflüsse fehlen bei einem "Lasergewehr", weshalb es für den Schießsport zur Gänze ungeeignet ist. Projektilwaffen gegen "Laserwaffen" auszutauschen hieße, den Schießsport in Deutschland aufzugeben.

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Da man hier im Forum die sachgerechteren Argumente ignoriert und auch Beiträge löscht, nur kurz zusammenfassend, mit solch inhumanen und zutiefst unchristlichen Sichtweisen wie der Waffenverbreitung und deren Lobbyisten möchte ich mich nicht einmal in einem Albtraum befassen, erst Recht nicht aktiv in der Realität mit diesen konfrontiert sein, darum bleibt für Menschheit und Umwelt nur zu hoffen, dass solch abwegige waffenverherrlichende Positionen ignoriert werden und die aufgeklärten Menschen ein größeres Sprachrohr bekommen.

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Ein generelles Verbot von privatem Waffenbesitz halte ich für nicht angebracht. Nach rechtsstaatlicher Logik müsste freilich ein Waffenverbot zumindest längst vor dem Verbot von "Killerspielen" erfolgen, zu dessen Forderung die jüngste Tat zum Unglück der Unionsparteien keinen Anlass gab. Auch als Nicht-Schütze würde ich allerdings ein solches Verbot als einen weiteren Baustein der Abkehr von einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung betrachten, die auf der ausschnitthaften Betrachtung und Instrumentalisierung von (kontrollierbaren) Risiken beruht. Die Vorstellung, dass Deutschland ein Land sein soll, in dem allein der Staat selbst über die unteste Kategorie von Waffen verfügt, ist mir befremdlich.

(Technisch ist eine Alternative mit "Lasergewehren" nicht gegeben, weil der wesentliche Aspekt des Schießens in der ballistischen Physik liegt. Der Laser trifft immer, wenn er direkt auf das Ziel gerichtet ist; darum geht es aber nicht.)

Entscheidend ist effektive Kontrolle. Es wird gesagt, es fehlten die Mittel. Das ist nicht verwunderlich, weil die Gesetzeslage hier auf Druck eines waffenaffinen Wählerspektrums in Sachen Finanzierung eine vollkommen irrationale Lücke enthält. Die Kosten er Risikokontrolle sind selbstverständlich von den Waffenbesitzern zu kompensieren. Mit einer Waffenbesitzsteuer würde ein differenzierbares und bewährtes staatliches Regelungsinstrument angesetzt. Durch einen mittleren dreistelligen Betrag pro Jahr und Waffe, erhoben von allen Freizeit-Waffenschein und Waffenbesizkarteninhabern, würde sich die Zahl der Waffenbesitzer, inbesondere unter den nicht mehr aktiven Schützen, wie Frau R. eine war, zunächst deutlich reduzieren. Für den Rest dürften damit mehrfach jährliche Kontrollen zu finanzieren sein (zum Vergelich: Der Zustand der Rauchmelder in meiner Wohnung wird ab sofort jährlich kontrolliert, natürlich auf meine Kosten). Dieses Vorhaben müsste natürlich von der Ebene mit vorhandener Gesetzgebungskompetenz umgesetzt werden und die Mittel allein in den von Waffenbesitzern aufgeworfenen Verwaltungsaufwand fließen, anderes als dies wohl bei den derzeitigen kommunalen Projekten der Fall ist.

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Originär zum Töten bestimmte und geeignete Schusswaffen sollten verboten werden, jedenfalls zunächst großformtige Waffen. Lasergewehre sind sehr geeignet, angesichts der erheblichen von Projektilwaffen ausgehenden Gefahren, diese zu ersetzen. Wer Wert auf ansatzweise sportliche Herausforderungen legt, soll zu Pfeil und Bogen greifen, da Projektilwaffenschießen nicht einmal entfernt Sport ist.

 

 

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"Originär zum Töten bestimmte und geeignete Schusswaffen sollten verboten werden"
"soll zu Pfeil und Bogen greifen"

Hätten Sie ersteres nicht - unverständlicherweise - auf Schusswaffen eingeschränkt, dann wäre es ein geradezu beispielhaftes Paradoxen.

"da Projektilwaffenschießen nicht einmal entfernt Sport ist"

Viele mögen diese Behauptung beleidigend nennen. Oder mancher könnte zu der Auffassung gelangen, dass Sie keine, aber auch wirklich absolut gar keine Ahnung haben, worüber Sie da schreiben. Jedoch können Sie ja sicherlich Ihre Behauptung irgendwie argumentativ stützen und belegen.

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@ Johannes XII

Sie definieren den Schiesssport nur über die Umstand dass ein Gegenstand auf einen anderen gerichtet wird und das Ziel ist es, eine direkte Linie herzustellen, oder? Dann können Lasergewehre tatsächlich Projektilwaffen (also auch LG, LP etc.) ersetzen. Dass Bogensport die sportlichere Herausforderung ist, sieht die Mehrheit nicht so. Nach Zahlen des DSB gibt alleine in diesem Verband mehr Kurz- und Langwaffenschützen als Bogenschützen. Überprüfen Sie nicht Ihre Aussagen?

Der Bogensport ist m.E. übrigens tatsächlich sehr interessant und macht viel Spaß! Alles andere als ungefährlich. Es gibt übrigens Bogenschützen, die in einer Minute fast 100 Pfeile abschiessen können -dass ist Ihnen sicherlich bekannt, da Sie Ahnung davon haben. Wie finden Sie das?

 

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@40 Was die sportlich passive Masse in diesem Verband so betreibt, ist für mich unrelevant. Es handelt sich nach meiner Ansicht um das blosse professionelle Hantieren mit Tötungswerkzeugen, jedenfalls ist nach meinem Verständnis Waffenschiessen kein Sport und auch ohne jegliche sportliche Herausforderung. Bogen-Schiessen ist noch eher Sport, zudem besteht nicht die konstante Gefahr, dass sich Hinz und Kunz mal eben einen Bogen schnappen und in einer Minute 100 Pfeile treffsicher verschiessen, anders als bei Schusswaffen. Wenn das Thema nicht so ernst wäre, würde ich mich wohl am Boden rollen vor Lachen ob so viel Unrealismus.

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Ihrer Ansicht nach, besteht eine konstante Gefahr (wie bemessen Sie eigentlich die Gefahr?), nur weil etwas nicht unmöglich ist. Wie gehen Sie mit anderen, lebenstypischen Risiken um?

Und warum ist sind die DSB-Sportschützen eine sportlich passive Masse? Alleine die Teilnehmerzahlen bei regionalen Wettkämpfen lassen auf wenig Passivität schliessen (Die Zahlen entnehmen Sie bitte selbstständig, quasi als Lernauftrag, den Webseiten des DSB & den 15.000 Vereinen).

Im Übrigen: Was nach Ihrer Ansicht, Ihrem Verständnis und Ihrer Relevanzschwelle ist, ist in einer Demokratie bedeutungslos -erst Recht dann, wenn Sie nicht begründen können.

 

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@42 Das Anreisen zum sog. Wettballern und Drücken eines Abzugshebels ist für mich nunmal nicht im Ansatz Sport, wirklich aber auch garnicht. Sportlich-passive, übergewichtige o.a. Personen mögen das womöglich anders sehen.

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mal zurück zu den Ausgangsgedanken:

1. "Untersuchungen stellen einen hohen Anteil von Personen fest, die legal "Waffen tragen" oder eben einen leichten Zugang zu Waffen haben wie Sportschützen"

Liste der Kurzzeit-Massentötungen mit Schusswaffen und deren Versuche in Deutschland:

2010 Lörrach: ehemalige Sportschützin

2009 Winnenden: vorschriftswidrig aufbewahrte legal erworbene großkalibrige Waffe eines Sportschützen, der 15 Waffen und über 300 Schuss Munition besaß

2006 Emsdetten: kleiner Waffenschein, trotz Verstoßes gegen das Waffengesetz (auf öffentlicher Veranstaltung Gaspistole gezogen) keine Hausdurchsuchung, Konfiszierung oder weitere Kontrolle

2003 Ludwigshafen: Waffenliebhaber, "Bis auf eine Pistole hatte der Rentner für die Waffen eine Erlaubnis. Im Jahr 2000 war gegen den 69-Jährigen ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet worden, das jedoch gegen eine Geldbuße eingestellt wurde." (stern.de)

2003 Coburg: "Die Waffen stammen aus dem Besitz des Vaters. Der Mann hatte sie den Angaben zufolge in einem Tresor zuhause aufbewahrt. Offensichtlich war es Florian K. gelungen, in den Besitz des Tresorschlüssels zu gelangen, aus dem er die Waffen entwendete. Der Vater ist den Angaben zufolge Mitglied in einem Schützenverein. Der Großvater des Jungen ist laut Ordnungsamt Waffensachverständiger der Stadt Coburg." (spiegel.de)

2002 Erfurt: Mitglied im Schützenverein

2002 Erding/Freising: Waffen illegal beschafft

2000 Brannenburg: Vater besaß "70 Waffen, darunter zwei Maschinengewehre, eine Pumpgun und 6500 Schuss Munition. Bis auf die Maschinengewehre und ein Sturmgewehr waren die Waffen alle legal im Besitz des Vaters." (spiegel.de)

1999 Bad Reichenhall: "brach den Waffenschrank seines Vaters auf, nahm sich einen Colt Python .357 Magnum, eine Schrotdoppelflinte Kaliber 12/70, eine Büchse Marke Uberti, ein Ruger-Selbstladegewehr mit Zielfernrohr. Er schoss mal von der Küche, mal vom Schlafzimmer aus, tötete ein Nachbarehepaar, zielte auf Lamprecht, Amm und ihren Fahrer, traf einen Krankenhauspatienten, der eine Zigarette rauchen wollte, tödlich in den Kopf. Er verschoss mindestens 35 Patronen." (spiegel.de)

in der Summe tatsächlich mehr Tote (selbst wenn man die getöteten Familienangehörigen und Selbstmorde abzieht, bleiben fast 40) mit "legalen" Waffen als durch die Terroristen der RAF (34)

Fragen: warum wird bei offensichtlichen Verstößen gegen die Vorschriften des Waffengesetzes der Schein und die Waffen nicht sofort eingezogen? Warum gibt es in der Folge keine unangekündigten Kontrollen?

2. Es gibt Waffen, die zum Töten und Verletzen von Menschen konstruiert und gebaut wurden ("Tötungswaffen"), Jagdwaffen und solche, die speziell für den (olympischen) Schießsport konstruiert sind ("Sportwaffen").

a) Es ist OK, wenn ein Sportler sein Sportgerät zuhause aufbewahren will. Es gibt aber keinen sachlichen Grund, passende Munition auch zuhause zu besitzen. Geschossen werden darf sowieso nur auf dem Schießstand und nur dort gehört die Munition hin. Wer braucht privat zuhause 6500 Schuss Munition???

b) Das gilt umso mehr für "Tötungswaffen". Wer es toll findet, mit solch einer "echten" Waffe zum Spaß/Sport zu schießen, gehört unter psychologischen Gesichtspunkten wohl eher zur Risikogruppe der potentiellen Gewalttäter (was die Angehörigen dieser Gruppe natürlich sofort vehement bestreiten werden).

3. Die "Amokläufe"/versuchten Kurzzeit-Massentötungen, die ohne Schusswaffen stattfanden, forderten maximal ein Todesopfer (neben dem Selbst-/Mörder). Schusswaffen bergen hier also ein signifikantes zusätzliches Schadenspotential. Ein Zusammenhang mit dem Geübtsein im Umgang mit Schusswaffen und im Schießen, wie es bei Mitgliedern im Schützenverein und ihren Angehörigen der Fall ist, wenn sie durch diese Privatunterricht im Schießen bekommen (Winnenden), erscheint aus den Tatverläufen ("gezielte Hinrichtungen") sehr wahrscheinlich.

4. Für die Realisierung der "Amok"-Gewaltphantasien spielt die Umsetzungsmöglichkeit eine wesentliche Rolle. Leichter Zugang zu Waffen bedeutet auch einen kleineren Schritt zur Bluttat

5. Unter allen Möglichkeiten der Vorbeugung (Erziehung, Krisenintervention, Mobbing-Prävention, Verbesserung des Schulsystems usw.) ist der erschwerte Zugang zu Schusswaffen und insbesondere Munition der am schnellsten wirksame.

 


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Zunächst vielen Dank, dass es nun wieder etwas sachlicher wird. Ihre Liste ist aber weder vollständig noch ist sie kohärent. Ich vermisse die ähnlichen Taten mit anderen Tatmitteln wie Messer, Flammenwerfer, Brandsätze und dazu die unzähligen Beziehungstaten mit Waffen aus Polzeibeständen, entweder entwendet oder durch den Träger selber benutzt.

Da Sie nun auch anfangen, den RAF-Vergleich zu ziehen, ist nun deutlich, welche Medien sie konsumieren und darüber hinaus für zitierfähig halten. Sportschützen mit Terroristen in Verbindung zu bringen -mir fehlen die Worte.

Dass Sportschützen einer "Risikogruppe" von potentiellen Gewalttätern angehören sollen, überschreitet schon fast die Schwelle zur Volksverhetzung. Dann müssten Boxer, Fechtsportler, Bogenschützen, u.v.a.m. ebenfalls dieser "Risikogruppe" (das Risiko einer Gruppe anzugehören -woher nehmen Sie die Begriffe)

zu Punkt 3: ist falsch.  In Rostock (14.2.2010) hat männlicher Täter 2 Menschen niedergestochen bevor er von der Polizei durch einen Beinschuss gestoppt werden konnte; vgl http://www.bz-berlin.de/aktuell/deutschland/zwei-tote-bei-amoklauf-in-ro...) ; Der Amoklauf in Berlin mit einem Messer = 26 Verletzte (kein Todesopfer ich weiss. Dann ist es wohl nicht erwähnenswer). 

zu Punkt 4: In Erfurt wurden u.a. durch den Täter Urkunden gefälscht um an Waffen zu gelangen. In 2003 wurde ein Schlüssel zum Schrank entwendet, 1999 in Bad Reichenhall wurde ein Schrank aufgebrochen. Das ist wohl kaum noch als "leichten Zugang" zu beschreiben. Vielmehr lassen diese Vorbereitungshandlungen darauf schliessen, dass die Tat geplant war und die Tatmittel auch anders beschafft worden wären, bzw. auf ein anderes ausgewichen wäre.

zu Punkt 5: und verursacht neue Probleme bei sehr zweifelhafter Wirksamkeit. Ich verweise wieder auf die Verbrechensrate in UK, den Zusammenbruch der Büchsenmacher, Waffenhändler und Hersteller, 2 mio. Bürger denen Ihr Eigentum weggenommen wird.  Sie werden nun fragen, ob ein Kind nicht mehr wert wäre, richtig? Wir sind in der Gesellschaft bereit, Risiken einzugehen z.B. im Strassenverkehr (Wer braucht >100PS-Autos, Fahren zum Spass obwohl es öffentliche Verkehrsmittel gibt, usw).

Waffengegner mögen diesen Vergleich nicht, er erscheint Ihnen abwegig und unlogisch. Er ist es nicht -die Durchsetzung wäre nur aussichtslos. Die Waffenbesitzer sind eine kleinere Gruppe, mit weniger Macht in der Politik. Der Erfolg ist nicht unrealistisch aber moralisch verwerflicher.

 

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schauen wir uns einmal die Definition von "Sport" des Deutschen Olympischen Sportbundes an.

Dort ist nirgends die Rede davon, daß man bei der Sportausübung sinnlos ins Schwitzen kommen muß.

Es geht auch um ethische Werte wie Sozialisierung (unter Schießsportlern Kameradschaft genannt):

Dabei dürfte der Schießsprt derjenige Sport mit der geringsten Verletzungsrate sein:

 

"

Definition "Sport"

Die Frage "Was ist Sport?" ist nicht einfach zu beantworten. Im Folgenden versuchen wir deshalb den Begriff "Sport" näher zu definieren und bedienen uns zunächst aus der Quelle des Sportwissenschaftlichen Lexikons:

„Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich Sport zu einem umgangssprachlichen, weltweit gebrauchten Begriff entwickelt. Eine präzise oder gar eindeutige begriffliche Abgrenzung lässt sich deshalb nicht vornehmen. Was im allgemeinen unter Sport verstanden wird, ist weniger eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen, sondern wird weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt. Darüber hinaus verändert, erweitert und differenziert das faktische Geschehen des Sporttreibens selbst das Begriffverständnis von Sport." (Röthig/Prohl Hrsg.: Sportwissenschaftliches Lexikon, 6. Aufl., Schorndorf 2003)

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat in seiner Aufnahmeordnung festgeschrieben, dass die Spitzenfachverbände sowie die Sportverbände mit besonderen Aufgaben u.a. folgende Voraussetzungen erfüllen müssen, um als Mitglied aufgenommen werden zu können:

  • Die Ausübung der Sportart muss eine eigene, sportartbestimmende motorische Aktivität eines jeden zum Ziel haben, der sie betreibt. Diese eigenmotorische Aktivität liegt insbesondere nicht vor bei Denkspielen, Bastel- und Modellbautätigkeit, Zucht von Tieren, Dressur von Tieren ohne Einbeziehung der Bewegung des Menschen und Bewältigung technischen Gerätes ohne Einbeziehung der Bewegung des Menschen.
  • Die Ausübung der eigenmotorischen Aktivitäten muss Selbstzweck der Betätigung sein. Dieser Selbstzweck liegt insbesondere nicht vor bei Arbeits- und Alltagsverrichtungen und rein physiologischen Zustandsveränderungen des Menschen.
  • Die Sportart muss die Einhaltung ethischer Werte wie z.B. Fairplay, Chancengleichheit, Unverletzlichkeit der Person und Partnerschaft durch Regeln und/oder ein System von Wettkampf- und Klasseneinteilungen gewährleisten. Dies ist nicht gegeben insbesondere bei Konkurrenzhandlungen, die ausschließlich auf materiellen Gewinn abzielen oder die eine tatsächliche oder simulierte Körperverletzung bei Einhaltung der gesetzten Regeln beinhalten.

Die Vereine und Verbände des Sports bekennen sich zu einem humanistisch geprägten Menschenbild und zum Fairplay. Ihr Sportangebot dient dem Menschen zur bewegungs- und körperorientierten ganzheitlichen Entwicklung der Persönlichkeit und strebt Gesundheit in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht an"

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@44 Korrekt und das sind leider nur die Massentötungen, sonstige Tötungen durch Schusswaffen nicht einmal berücksichtigt. Zunächst sind logischerweise heute noch "legale" Schusswaffen zu verbieten, sondann die illegalen Waffen zu dezimieren.

 

@46 Diese Definition beschreibt Vorzüge einer Vereinsmitgliedschaft, keineswegs jedoch wahrhaften Sport. Was einige Verbandsfunktionäre und Lobbyisten als Sport definieren, ist für wahrhafte Sportler völlig unerheblich. Jede/r Hausfrau/ -mann treibt mehr Sport wenn sie/ er den Hausmüll zum Container bringt, als solch ein blosse Projektile abfeuernder Maschinenbenutzer.

 

 

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Allen, die nicht glauben, daß der Schießsport ein "echter" Sport ist, sei empfohlen einen Schießstand mal von innen zu betrachten. Nicht nur immer die so monströsen Mauern von außen zu bestaunen.

Wenn dann nach 40 Schuß mit dem ungefährlichen Luftgewehr die Arme mal nicht weich sind, nach der Serie Ordonanzschießen keine Schußangst aufkommt und die letzten 5 Schuß noch genau dort in der Zehn sitzen wie die ersten 5 Schuß, dann werde ich auch an den "Nichtsport" Schießen glauben.

Aber noch mal ganz Politisch unkorrekt:

Wieviele Unschuldige wurden durch das Nichtvorhandensein vorgeschriebener Rauchmelder getötet?

Wieviele Personen indirekt durch nicht durchgeführte Überprüfungen von elektrischen Anlagen getötet?

Wieviele Menschen könnten bei einem Verbot von ungeschützem Sex vor AIDS geschützt werden?

Leute wir LEBEN und machen deßhalb auch mal Fehler!

Wenn ich mir allerdings selbst nicht über den Weg traue, nehme ich besser Abstand zu Waffen und sonstigen Gegenständen mit Gefahrenpotential.

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Welcher Sport tötet durch seine nur angeblichen "Sportgeräte" so viele andere Menschen? Mir ist etwa kein Triathlet bekannt, der einen Widersacher durch Neopren, Laufschuhe oder bike gesteinigt hat. Auch ist mir kein Hochspringer bekannt, der Andere gepfählt hat. Oder kenn Sie einen Fussballer, der Andere vorsätzlich erballt hat? Allen Menschen sind hingegen unzählige Fälle bekannt, in denen mit Schußwaffen und scheinbaren sog. Sportwaffen Menschen getötet werden. Schusswaffen sind via Entstehungsgeschichte und Gebrauch Mord- und Tötungsinstrumente, das lässt sich zwar nicht ändern, sie lassen sich jedoch reuzieren. Schon die Mord- und Tötungsgeneigtheit durch das sog. Sportgerät spricht gegen jede sportliche Betätigung. Von der nicht vorhandenen physischen Betätigung im sportlichen Sinne brauchen wir erst garnicht sprechen.

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