Diskriminierung einmal anders: entlassen wegen zu guter Figur

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 26.07.2010
Rechtsgebiete: ArbeitsrechtUSADiskriminierungLorenzana3|3121 Aufrufe

Die USA bleiben Vorreiter in Sachen Antidiskriminierung. Derzeit sorgt der Fall der attraktiven Debrahlee Lorenzana (33), einer Bankerin der Citigroup, für Schlagzeilen und einen beachtlichen Medienrummel. Die Bankangestellte aus dem New Yorker Stadteil Queens behauptet, einzig wegen ihrer guten Figur entlassen zu worden sein. Ihre männlichen Chefs hatten ihr deutlich gemacht, dass sie sich wegen ihrer attraktiven Erscheinung nicht konzentrieren könnten. Man habe ihr nahegelegt, keine engen Röcke, Highheels, figurbetonte Anzüge und dergleichen zu tragen - Kleidung, die bei anderen Kolleginnen durchaus kein Problem gewesen sei. Um den Konflikten aus dem Weg zu gehen, wurde Frau Lorenzana zunächst versetzt, dann aber doch entlassen. Die Citigroup begründet die Kündigung mit der Verfehlung der Ziele, also mangelhaftem Leistungsverhalten. Dazu eine Sprecherin der Bank: "Ihre aktuellen Versuche, persönliche Bekanntheit zu erreichen, sind so durchsichtig wie ihre juristischen Forderungen." Die schöne Bankerin sieht dies anders. Der Zeitung "The Village Voice" sagte sie: "Wollen die mir sagen, dass es ein Fluch ist, hübsch zu sein?" Vertreten wird sie übrigens von der prominenten Frauenrechtlerin, Gloria Allred, die bereits ein Einschreiten der New Yorker Menschenrechts-Behörde verlangt hat.

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3 Kommentare

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Nicht ganz so bekannt ist dass 2003 ihrer Schönheit chirurgisch nachgeholfen wurde, sie war in dem Zusammenhang auch im TV. (Ändert an der Rechtslage nix, ist aber interessant)

http://www.youtube.com/watch?v=9LhsEWMFeIQ

Die Rechtslage bei ihr ist schwierig, sie hat eine "Arbitration clause" unterschrieben und darf deshalb nicht vor ein ordenliches Gericht. Inzwischen arbeitet sie bei einer anderen Bank.

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Die Dame sieht aber auch verboten attraktiv aus. ;-)

 

Dabei denke ich, dass der Lebens-SV garnicht mal so selten ist, denn auch in Deutschland werden attraktive Menschen von unattraktiven und frustrierten vermutlich aus eben deren eigener Unzufriedenheit im Alltag oft diskriminiert.

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