Schlecker erneut unter Beschuss

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 09.03.2010

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di haben zum Auftakt ihrer Kampagne zur diesjährigen Betriebsratswahl scharfe Kritik an den Praktiken der Drogeriekette Schlecker geübt. Das Unternehmen setze alles daran, Betriebsräte zu verhindern und drohe Mitgliedern des Wahlvorstands mit Kündigungen, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske auf einer Veranstaltung in Berlin vor einer Schlecker-Filiale. Bsirske kritisierte "die schikanöse Behandlung" von Betriebsräten bei Schlecker.  Der bekannte Autor Günter Walraff blies in dasselbe Horn und meinte, Arbeitnehmer bei Schlecker würden mit den Mitteln der psychologischen Kriegsführung zermürbt und schikaniert. Nur ein handelnder Betriebsrat könne das Schlimmste verhindern. Wo doch „betriebsratsverseucht“ zum Unwort des Jahres erklärt wurde, dürfe man nicht eher Ruhe geben, bis auch die letzte Bude einen Betriebsrat hat. Offenbar gibt es aber auch Lichtblicke. Bsirske hob hervor, daß gerade die die Drogeriekette Schlecker andererseits auch für eine Erfolgsgeschichte der Betriebsratsarbeit stehe. Denn mittlerweile gebe es bei Schlecker 170 Betriebsräte, 327 seien möglich. Außerdem hob Bsirske hervor, daß man jetzt mit Schlecker über Tarifverträge verhandele.

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3 Kommentare

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Schon vor 20 Jahren gab es diesselben Vorwürfe gegen Schlecker.

Schon vor 20 Jahren wurden in Zeitungen und durch die Gewerkschaften darüber lautstark gewettert,

Geholfen hat das wohl alles nichts.

 

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Es hat sich nichts geändert bei Schlecker.

Meine Frau erlebt gerde diese zermürbungs Taktik.

Es läuft eine Klage gegen Schlecker.

Die Gerichtsverhandlung ist jetzt zum dritten mal von dem Vertreter der Firma Schlecker abgesagt worden ,immer unter fadenscheinigen Gründen.

Mal hat der Mitarbeiter keine zeit mal hat er den Termin vergesse.

Und was ist mit Verdi? nichts aber auch garnichts ist mit Verdi.

meine Frau hat bis jetzt nicht die geringste unterstützung von der Gewerkschaft bekommen.

wozu also dieses Gerede über Personalräte wenn die doch nicht für die Mitarbeiter einsetzten

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Insbesondere aus heutiger Sicht ein sehr interessanter Artikel!

 

Schade nur, dass das Ganze schlussendlich in einer Pleite enden musste, die viele tausende Menschen Job und Existenz gekostet hat und noch kosten wird. Wir haben uns bei Magazin Arbeitsrecht mit der Schlecker-Pleite auch sehr intensiv auseinandergesetzt.

 

Jedenfalls wünschen wir den Betroffenen alles Gute!

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