Vor dem nächsten Flug: Sind Sie für oder gegen "Nacktscannen"?

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 04.01.2010

Der versuchte Flugzeuganschlag von Detroit ist nochmals glimpflich abgelaufen. Die "kostenlose" Warnung ist jedenfalls bei all denen angekommen, die auch künftighin auf das Flugzeug nicht verzichten wollen. Welche Lehren sind also daraus zu ziehen?

Nachdem Großbritannien, Italien und die Niederlande Körpersanner (hellhöriger wird man schon, wenn synonym von "Nacktscannern" gesprochen wird) einsetzen wollen, wird diese neue Technik nach Abschluss der bereits laufenden Testphase trotz der Widerstände europäischer Datenschützer wohl auch auf deutschen Flughäfen Anwendung finden.

Die Antwort auf Detroit, die wir sofort brauchen, ist das sicher nicht. Jetzt müssen erst einmal die amerikanischen Geheimdienste, aber auch die anderen Geheimdienste besser miteinander kommunizieren. Das heißt jedoch nicht, auf Körperscannen zu verzichten, zumal vielleicht für den überwältigtenTerroristen der Flug nach Detroit schon am Boden zu Ende gewesen wäre. Begeistert bin ich gleichwohl nicht, solange die technischen Details unbekannt sind (was wird gezeigt, kann es zu Strahlungsschäden kommen?). Im Übrigen können Selbstmordattentäter den Sprengstoff anstatt am Körper auch im Körper mit sich führen. Wenn es allerdings derzeit nichts Effektiveres zur Aufdeckung von Sprengstoff und Waffen gibt, liegt für mich darin jedenfalls derzeit ein zutreffender Ansatz, damit nicht auf diesem Weg unkontrolliert Sprengstoff an Bord kommt.

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44 Kommentare

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Dass Nacktscanner Sicherheit auf den Flügen bedeuten sollen, ist ein schlechter Scherz. Man muss nur einfach den Inhalt im Körper deponieren, so dass ein oberflächlicher Nacktscanner nichts mehr finden wird.

Wer wirklich Sicherheit auf Flügen haben möchte, braucht wohl umfassende Informationssammlungen für den Fluggast (Regelanfrage beim VS und BKA?), dazu noch eine umfassende Belegpflicht für den Grund der Reise. Bürokratie und Übermaß pur.

Gut geplante und ausgeführte Terroranschläge wird man nie verhindern können. Sie suchen sich stets die verwundbarsten Stellen aus, so dass eine umfassende Sicherheit einen kompletten Polizeistaat erfordern müsste und den will ja auch keiner.

Übrigens stürzen pro Jahr mehr Flugzeuge (mit Passagieren) aus techn. Gründen ab als aus terroristischen Gründen. Etwas weniger Panik bei der Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten wäre wohl ratsam.

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Nacktscanner sind untauglicher Schwachsinn, Sicherheitslücken bestehen immer, kriminelle Elemente finden andere Möglichkeiten. Wer möchte sich jedoch schon vor jedem Flug röntgen lassen oder in die elektromagnetische Mikrowelle? Aber gesundheitliche und bürgerrechtliche Probleme und Konsequenzen scheinen bei sicherheitspolitischen Maßnahmen stets unrelevant zu sein.

Fragen und Antworten zu Scannern am Flughafen Wie funktionieren sie? Welche Risiken gibt es? Vor rund einem Jahr waren sich Politiker aller Parteien in ihrer Ablehnung der so genannten Nacktscanner noch einig. Nun bröckelt der Widerstand gegen die Durchleuchtungsgeräte. Wie funktionieren diese? Welche technischen Entwicklungen gibt es? http://www.tagesschau.de/inland/nacktscanner124.html

Der Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv kommt ohne Nacktscanner aus. Dennoch gilt der israelische Airport als einer der sichersten der Welt. Bei den Kontrollen wird das Prinzip der Gleichbehandlung außer Kraft gesetzt - "ethnische Profilierung" heißt das Sicherheitskonzept. Zudem wird jeder Passagier intensiv befragt. http://www.tagesschau.de/ausland/flughafentelaviv100.html

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Wenn ich mir so anschaue, mit was für archaischen Systemen im Flugverkehr gearbeitet wird, würde ich als Terrorist mir nicht die Mühe machen, ein Flugzeug selbst zu besteigen, sondern ganz einfach falsche Clearances oder Routen an das entsprechende Flugzeug senden.

http://de.wikipedia.org/wiki/ACARS

Die Implementierung dieser Steinzeit-Technik sollte einem 12-jährigen Kind mit etwas Basteltrieb gelingen.

Ein Sicherheitskonzept ist nur so stark wie sein schwächstes Glied, daher habe ich wenig Verständniss für weiteres herumgedoktore an den ohnehin schon krankhaft paranoid anmutenden Passagierkontrollen, solange die verwendete Technik derart angreifbar ist.

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Hier noch ein Kommentar von Bruce Schneier, einem renomierten Kryptographen und Sicherheitsforscher, der sich seit vielen Jahren mit Flughafensicherheit beschäftigt, zu dem aktuellen Ereigniss:

http://www.cnn.com/2009/OPINION/12/29/schneier.air.travel.security.theat...

"Often, this "something" is directly related to the details of a recent event. We confiscate liquids, screen shoes, and ban box cutters on airplanes. We tell people they can't use an airplane restroom in the last 90 minutes of an international flight. But it's not the target and tactics of the last attack that are important, but the next attack. These measures are only effective if we happen to guess what the next terrorists are planning.

If we spend billions defending our rail systems, and the terrorists bomb a shopping mall instead, we've wasted our money. If we concentrate airport security on screening shoes and confiscating liquids, and the terrorists hide explosives in their brassieres and use solids, we've wasted our money. Terrorists don't care what they blow up and it shouldn't be our goal merely to force the terrorists to make a minor change in their tactics or targets."

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Ich bin für das Nacktscannen. Mir persönlich wäre es total egal, ob da jemand vor'm Computer sitzt und meinen "Schniedelwutz" sieht. Der ist nach einem Tag auch so abgestumpft, dass seine Frau / ihr Mann mir bald fast leid tun kann. Ich fänd' es auch irgendwie lustig ... keine Ahnung warum, aber ich würde mir dann vllt. sogar einen Spass daraus machen und in meiner Unterhose irgendwas lustiges verstecken, damit die Typen da mal was zu lachen haben. Ich kann irgendwie nicht verstehen, warum sich manche Menschen darüber aufregen. Da unten sehen sich die meisten Menschen wohl recht ähnlich. Viel schlimmer fänd ich es, wenn meine Wohnung abgehört wird oder Ähnliches ... ist in meinem Sinne wesentlich privater.

Darüber hinaus denke ich, dass diese Nacktscanner nichts bringen. Ich habe Berichte über den Irak und Afghanistan gelesen, in denen beschrieben wurde, wie Eseln Bombem einoperiert wurden und die dann am Straßenrand gesprengt wurden. Für einen Selbstmordattentäter, der ohnehin stirbt (bzw. sterben will), macht es auch keinen Unterschied, ob er seinen Gürtel um den Körper trägt oder die tödliche Last im Körper trägt. Da werden wohl geringe Mengen ausreichen, um ein Flugzeug in der Luft zum Auseinanderreissen zu bringen. Meine Meinung.
Interessant finde ich auch die Variante aus Israel: http://www.tagesschau.de/ausland/flughafentelaviv100.html . Aber dann werden natürlich wieder einige Gutmenschen kommen und sagen, dass das ja diskriminierend sei usw. ...

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Ich halte nichts von Nacktscannern. Es wurde bereits ausreichend ausgeführt, daß ihr Nutzen bestenfalls verschwindend gering Anschaffung und Mitarbeiterschulung würden dafür auf die Flugkosten umgelegt, die Dauer des Einbuchens würde wohl auch steigen. Hinzukommt ein Eingriff in die Imtimsphäre, der von den meisten schwerwiegend empfunden werden dürfte.

Aber selbst wenn sie eine 100%igen Schutz vor Anschlägen auf Flugzeuge böten - es blieben Bahnen, Einkaufzentren, Sportstadien usw. usf. weiterhin potentielle Anschlagsziele. Warum lassen sich Politiker nicht von Fachmännern wie Bruce Schneier beraten? Wozu ein weiterer, teuere und wieder nutzloser Eingriff in die Privatsphäre?

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Ich verstehe die Argumentationsansätze einiger Leute nicht. Es mag vielleicht sein, dass die sog. "Nackt"scanner keinen 100 %igen Schutz bieten oder womöglich nur einen geringen Nutzen haben. Ich denke aber, dass es besser als nichts ist. Selbstverständlich kann ich mich auch in einem Fußballstadion in die Luft sprengen, bei der Loveparade Amok laufen und was einem Menschen sonst noch so einfallen kann. Aber zu sagen: "Hat sowieso keinen Nutzen und wenn er will, dann geht das auch anders" ist meiner Meinung nach falsch. Dann kann man gleich von Anfang an alles komplett sein lassen. Eine sehr pessimistische Einstellung.

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@Kanne

Sehr pessimistisch ist vielmehr Ihre Einstellung, alle Menschen unter einen Generalverdacht zu stellen. Wirklich klug ist hingegen der israelische Ansatz, die Passagiere in Gesprächen zu testen und der Erfolg gibt Israel Recht. Aber das würde ja dazu führen dass mehr Personal benötigt werden würde, was, auch bei gleichen oder geringeren Kosten, jedoch der Sicherheitsindustrie keine hohen Umsätze und Gewinne bescheren würde und ihre untauglichen Entwicklungen nicht honorieren und finanzieren würde.

Bei jedem Handy und jeder Mikrowelle wird die Strahlenbelastung diskutiert und es gibt klare Ergebnisse in Tierversuchen http://www.zeitenschrift.com/news/short-mikrowellenfda.ihtml , dass diese karzinogen wirken können. Bei Nacktscannern werden Menschen ohne Geräteschutz, wie bei einer Mikrowelle, direkt bestrahlt und deren Gewebe vom Intimbereich bis zum Kopf erhitzt, sie stellen somit hohe Gesundheitsgefahren für alle Reisenden dar, bei minimalstem Nutzen, sie sind daher klar abzulehnen.

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@Kanne
Wieviel will man für vielleicht 0,0001% mehr Sicherheit in Flugzeugen investieren? Und für einen nicht mehr messbare geringen Sicherheitsgewinn insgesamt? Es ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Und schon allein die finanzielle Abwägung spricht m.E. deutlich gegen die Nacktscanner. Und dann kommt noch der immaterielle Preis.

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Zur so schnell zu Stande gekommenen (auch mit amüsanten Einsprengseln versehenen) Diskussion erlaube ich mir (teils zusammenfassend) anzumerken:

(1) Rechtspolitisch hat sich der Wind wahrlich schnell gedreht! Erstaunlich wie die FDP, kaum an der Regierung, den Konflikt zwischen Sicherheit und Freiheit nicht aufgreift. Der Schutz der Privatsphäre ist eines unserer höchsten Güter und zu ihr gehört nicht zuletzt die Intimität. Sollten die Freien Demokraten dies schon vergessen haben?

(2) Körperscannen belegt anschaulich den Konflikt von Freiheit und Sicherheit, in dem von Fall zu Fall abzuwägen ist, ob ein noch ein weiterer Verlust von persönlicher Freiheit gerechtfertigt ist.

(3) Gegenüber den Sicherheitsbehörden sind Terroristen stets zumindest einen Schritt voraus. Sie sind bereit, ihr Leben zu opfern, um andere in den Tod zu schicken. Der Einsatz von Körperscannern kann das Risiko eines Anschlags verringern, aber nicht ausschließen.

(4) Am internationalen Flughafen von Tel Aviv ist modernste Technik im Einsatz, aber keine Körperscanner. Gleichwohl gilt Tel Aviv als der sicherste Airport der Welt! - Auch Getränke dürfen mit an Bord genommen werden, bei El Al gibt es immer noch Metallgabeln und richtige Messer. Was machen die Israelis anders? Sie suchen nicht mit technischen Mitteln nach Sprengstoff, sondern suchen den potentiellen Terroristen. Die Befragung vor dem Einchecken bildet den Kern der Sicherheitsuntersuchung.

(5) Der Scanner wird kommen. Dann aber bitte mit einem umfassenden Sicherheitskonzept, bei dem der Scanner am Flughafen das letzte, aber nicht das einzige Glied in einer langen Kette ist, die verhindern soll, dass Terroristen gar nicht bis zum Scanner gelangen.

Danke an alle Blogger für die hilfreichen Links!

@ Johannes

Zum Thema Generalverdacht: Der besteht doch ohnehin schon oder meinen Sie nicht? Ich wurde bisher jedesmal am Flughafen abgetastet und musste vorher durch einen Metalldetektor. Mein Rucksack wurde auch jedes Mal durchleuchtet. Schlechtes Argument also. Und diese 0,000001 % mehr Sicher von der Tribble spricht? Mhh ... jeder kann jetzt mit irgendwelchen Zahlen kommen. Lächerlich. Bisher sind keine Scanner im Einsatz, so dass man die Erfolge wenig einschätzen kann. Warten wir also ab, was Heathrow bringt, bevor man den Teufel an die Wand malt.

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@ 12 / RA Markus Kompa:

Was soll das denn bittte für ein lächerliches Rechenbeispiel sein? Klar, wenn ich das hoch rechne, sind Anschläge tatsächlich verschwindend gering. Jedoch wohl nur, weil Terror"organisationen" um die Schwierigkeiten wissen ein Flugzeug zu kapern oder Sprengstoff an Bord zu schmuggeln. Al - Quaida würde sich ja nicht sagen, wenn es keine Kontrollen mehr geben würde: "Oh toll, keine Kontrollen mehr. Aber nein, wir sprengen keine Menschen mehr in die Luft, weil dann ja das tolle Rechenbeispiel von Herrn RA Markus Kompa nichts mehr taugen würde." Wirklich witzlos, meinen Sie nicht auch?
Darüber hinaus ist der Vergleich mit Unfällen im Haushalt der berühmte Vergleich von Äpfeln und Birnen. Klar, durch Verkehrsunfälle, Rauchen, Alkoholabhängigkeit, wahrscheinlich sogar durch Sport sterben jährlich mehr Menschen. Aber ob jemand durch gewollte Fremdeinwirkung stirbt oder durch Zufall bzw. durch Selbstzerstörung sollte doch wohl noch einen Unterschied machen. Daher sparen Sie sich bitte Ihren Populismus!

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Mit der Frage was einem lieber wäre – abtasten oder durchleuchten – ist man der Argumentation der Nackscanner-Befürworter schon auf den Leim gegangen.

Der Unterschied besteht de facto darin, das bei einem manuellen abtasten nur eine bestimmte Anzahl von Personen aufgrund von Kriterien oder einem “Erfahrungs-Faktor” des Personals abgetastet wird und/oder werden sollte. Der Nacktscanner als solches wird aber bei allen oder zumindest bei einem vielfachen an Personen angewendet ohne jeden Verdachtsmoment.

Nach einem Scanner in Flughäfen kommt dann (wann?) der Scanner in U-Bahnen, vor Fußballspielen, vor Gerichtsgebäuden (damit endlich die Messerstechereien aufhören), vor Rathäusern (irgendjemand hat irgendwo in Timbuktu sicher schon einmal jemanden angegriffen), an der Bushaltestelle, vor dem Kaufhaus (beliebig zu erweitern).

Die
- mangelhafte Begründung (Notwendigkeit; wie viele Flugzeuge wurden gesprengt usw.?)
- die verdachtslose Anwendung
- die generelle Anwendung

sind anzuprangern. Ob das bei 5.000 Personen/Tag nun noch eine Peep-Show für das Personal darstellt ist eher fragwürdig und ein schwaches Argument. Schon eher ob das Billig-Personal in der Lage ist die Scanner zu bedienen bzw. die Bilder zu "lesen". Siehe dazu Erhebungen bei Bruskrebs/Mammographie bzw. Ultraschall- und Röntgenbilder. Eine 4 Euro Putzfrau am Sicherheitsterminal bekommt das nicht hin.

Die Frage ist wie viel (Un)Sicherheit wir tauschen und wogegen. Wie groß ist unsere Angst… wovor? Mit zunehmender Entfernung von Nazi-Deutschland fällt die Angst der Menschen vor staatlicher Willkür… und steigt die Angst vor anderen “normalen” Menschen, den Mitmenschen. Die Dekadenz der Friedensbürger hat uns ereilt. Der Argumentation der Befürworter gefolgt und konsequent umgesetzt reicht der Verdacht auf einen Verdacht aus um allgemeine Maßnahmen durchzusetzen. Wenn das der Fall sein kann ist hinterher jede Argumentation erlaubt welche lautet

"Beim Fliegen sind Nackscanner befürwortet worden obwohl die Gefahr verschwindend gering war, also muss es doch möglich sein selbige vor (XY) einzusetzen oder (XY) auf andere Weise permanent zu überwachen wo doch die Gefahr viel realer ist.

Die Werte des GG sind nur noch ein Schatten dessen was einmal war.

Grüße
ALOA

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"Die Werte des GG sind nur noch ein Schatten dessen was einmal war." Das Glauben Sie doch wohl nicht wirklich? Ich möchte nur mal die Zeiten der RAF in Erinnerung rufen, vielleicht klingelt da ja etwas bei Ihnen? Und von staatlicher Willkür zu sprechen, ist mehr als überspitzt. Es ist ja nicht so, dass sich Thomas de Mazière abends an seinen Bürotisch setzt und sich sagt: Womit können wir denn heute den Souverän traktieren. Es mag zwar sein, dass die Politik zeitlich immer hinterherhinkt und leider auch teilweise auf einer eigenen Wolke wohnt, aber der Exekutive und Legislative Willkür und somit in meinem Sinne Menschenverachtung zu attestieren, halte ich für an den Haaren herbeigezogen.
Selbstverständlich verdienen einige Leute an den Körperscannern. Das war bei der Schweinegrippe nicht anders (wobei ich letzteres wirklich für "gehyped" halte). Und wie bereits konstatiert: 100 % Sicherheit kann man nicht gewährleisten, jedoch den Weg dorthin im Einklang mit den Grundrechten zumindest ebnen. Die halte ich - wie bereits erörtert - für nicht verletzt.

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Sehr geehrter Herr Kanne,

ich habe nichts von verdienen gesagt und ich habe nichts von Willkür gesagt. Ich weiß nicht worauf Sie hier antworten.

Grüße
ALOA

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"Mit zunehmender Entfernung von Nazi-Deutschland fällt die Angst der Menschen vor staatlicher Willkür"

"Mit der Frage was einem lieber wäre – abtasten oder durchleuchten – ist man der Argumentation der Nackscanner-Befürworter schon auf den Leim gegangen."

Das waren Ihre Worte. Das erste Zitat impliziert meines Erachtens, dass Deutschland erneut auf staatliche Willkür hinausläuft.

Das zweite Zitat ist von mir vielleicht überinterpretiert worden, aber in den Medien sind natürlich auch oft Vertreter zu hören, die an diesen Geräten verdienen.

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Dann lassen Sie es mich anders ausführen:

Die Abwägung ist sauber über die Bühne zu bringen. Die Dekadenz liegt darin das man quasi den "null Toleranz"-Modus für die Prävention anwendet. Es reicht inzwischen schon das es möglich ist, das irgendwann einer etwas tun könnte (minimale Schwelle) um einen relevanten (erheblichen) Eingriff in die Privatsphäre zu veranlassen.
Oder um es bildlich auszudrücken eben
http://www.boingboing.net/200912301009.jpg

Es gibt zwei grundsätzliche und philosophische Fragen:

A) ist man bereit für Freiheit einen Teil der absoluten Sicherheit aufzugeben?

B) ist man bereit für die absolute Sicherheit gegenüber Mitmenschen sich vollkommen in die Hände eines nicht wirklich berechenbaren und schon gar nicht unfehlbaren Staatsapparates zu begeben (Überwachungsstaat mit niederschwelligen Präventionsstufen s.o.)?

Wenn man A) und B) gar vereinigt hat man in der Tat früher oder später ein gewaltiges Problem. Nicht nur das man "unfrei" ist - wenn auch "sicher" vor seinen Mitmenschen. Man sitzt irgendwann in einem Staat wo der Führer das Recht setzt und eben nicht schützt (Carl Schmitt). Dann gelten Werte im GG nur noch für die Menschen, nicht mehr für den Staatsapparat. Und dann ist es vorbei mit dem Rechtsstaat. Denn auch dort sitzen nur Menschen. Und es wird sich sicher jemand finden der das zu nutzen weiß. Das wissen viele schon heute.

Grüße
ALOA

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Wie viele Menschen sterben in D jährlich im Straßenverkehr, weil andere SUVs mit Bullenfänger davor g*il finden? Wie viele Menschen sterben in D jährlich im Straßenverkehr, weil andere Menschen gern trinken und dann fahren? Wie viele Menschen sterben in D jährlich im Straßenverkehr, weil andere gern (wie auch immer geartet) Sex am Steuer haben? Und so weiter.
Wie viele Menschen sind seit 1945 in D bei terroristischen Aktionen gestorben? Und wie viele wurden von dem ach-so-fürsorglichen Staat getötet? Wahrscheinlich steht’s 1:0 für den Staat…

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@ Aloa5: Danke für die Klarstellung.

@ Mario H: Was ist das denn bitte für ein polemischer Vergleich? Aber sie haben Recht. Weil die Terroristen so wenig Menschen töten, sollten wir aufhören uns gegen sie zu stellen und uns um die wirklich wichtigen totbringenden Dinge zu wenden: Alkohol, Tabak, Straßenverkehr. Man, man, man ...

... ob ich nun durch eigenes Verschulden versterbe oder durch Dritte ist doch wohl ein Unterschied?!

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@Kanne

Falscher Ansatz, nicht blind aktionistisch willkürlich handeln, sondern intelligent präventiv denken und dann oft besser auch nicht handeln, wie hier contra Nacktscanner, muss die Devise sein.

Dass es allgemein Sicherheitskontrollen an Flughäfen gibt rechtfertigt noch lange nicht die vielfach hohe Eingriffsqualität der Nacktscanner in Grundrechte aller Reisenden. Ganz besonders dann nicht, wenn der Nutzen gegen Null tendiert, wie der Erfolg bisheriger Sicherheitskontrollen zeigte, Kosten und Gefahren hingegen hoch sind.

Zudem existiert eine erfolgreichere Maßnahme, wie der Weg Israels zeigt, und ist daher klar vorzugswürdig.

Nach Allem sind Nacktscanner somit deutlich abzulehnen.

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Ich finde es erschütternd, in welchem Grad hier die viel zu leicht zu schürende Angst der Massen dazu genutzt wird, unsere einmal aus harter Erfahrung errungenen Grundrechte einzuschränken. Ich sehe keinen Grund, weitere Einschränkungen der mir zustehenden Freiheitsrechte hinzunehmen. Tatsächlich wird doch die große Masse, die sich mit den Konsequenzen nicht beschäftigt, mit unqualifizierten Meldungen und Schlagworten in Angst versetzt um Überwachungs- und Kontrollmechanismen einzuführen, vor denen uns die Grundrechte eigentlich schützen wollen.
Erstaunlich ist auch, dass die meisten diesen Weg unreflektiert mitgehen, obwohl meiner Ansicht nach überhaupt keine Bedrohungslage existiert. Ich glaube nicht, dass man sich in Deutschland bedroht fühlen kann und muss !? Dies zeigt, dass die Sicherheitssysteme in Deutschland in einem ausreichendem Maß funktionieren.

Man sollte sich auch die Frage stellen, ob Israel tatsächlich (im Allgemeinen wie im Besonderen) als Vorbild für eine Sicherheitskontrolle herhalten sollte, die sich an unserem Grundrechtsstandart messen lassen kann. Der Eingriff in die Intimspähre erschöpft sich doch nicht in einer Abbildung des Körpers...

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Liebe "Kanne",

ihre Angst vor Terrorismus beim Fliegen ist nicht rational. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie durch technisches oder menschliches Versagen abstürzen, ist ungleich höher. Statistisch gesehen ist das Gefährlichste allerdings die Anfahrt zum Flughafen per PKW. Weltweit werden jährlich im Straßenverkehr 600.000 Todesfälle verzeichnet, von denen wir hierzulande ein Prozent beitragen.

Die Bundeswehr hat durch Unfälle usw. seit ihrer Gründung etwa 3.100 Opfer zu beklagen. Allein Oberst Klein hat in einer Stunde mehr Leute getötet als die RAF während ihrer gesamten Existenz (inklusive der unaufgeklärten Fälle, die der RAF von dern Presse zugeordnet werden). Wer vor der RAF mehr Angst hat, als vor der Bundeswehr, kann nicht rechnen.

Falls ein Terrorist Spaß daran haben sollte, Menschen in Massenverkehrsmitteln zu töten, braucht er einfach nur einen ICE entgleisen zu lassen. Das werden Sie auch mit Nacktscannern nicht verhindern können.

Verhindern können Sie aber, sich durch Paranoia von Politikern manipulieren zu lassen.

Wenn Sie vor Mördern Angst haben, so sollten Sie sich vor CIA-Agenten fernhalten, die hierzulande mit Mordauftrag unterwegs sind! http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gLziqV790vJTFnRL9yZM5...
Problem ist, dass die manchmal fiese Tricks anwenden! http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31745/1.html

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Auch sehr schön und intelligent ist dieser flashmob: "Hüllenlos gegen Nacktscanner - Piraten machen sich - fast - nackig. Trotz winterlicher Temperaturen protestierten die Parteimitglieder auf mehreren Flughäfen in Unterwäsche gegen die Einführung von Nacktscannern. Ihr Motto: "Ihr braucht uns nicht scannen - Wir sind schon nackt." " http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,671147,00.html

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Zur "trügerischen Sicherheit" auf deutschen Flughäfen - und damit natürlich auch zu Körperscannern - sendete Frontal21 heute abend im ZDF einen sehenswerten Bericht. Hier die Textfassung mit Link auf ein interessantes Video:

http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/25/0,1872,7973593,00.html

Der Nacktscanner ist ein weiterer Akte der immer gleichen
Inszenierung:

1. Es wird eine Terrorgefahr hochbeschworen, in dem man
mit Hilfe von Geheimdiensten, Medien etc. einen harmlosen
Vorfall bis zur Unkenntnlichkeit aufpumpt.

2. Ist 1. erreicht, kann der Innenminister der Coloeur Ihrer Wahl
"absolut gebotene" Sicherheitsregelungen vorschlagen und
erlassen, damit er und die Regierung Krisenmanagement an
den Tag legen darf.

2a. Am besten ist dann eine Maßnahme noch, wenn ein Lobbyist
- zB Herr Schneider - mitverdient.

Eins ist und bleibt Fakt:
Wer einen großen Anschlag verüben will und dabei nicht
total Meschugge ist, wird es auch schaffen. Da muss man nicht die Bombe schlucken und so den Nacktscanner überlisten. Es gibt genug Möglichkeiten, auf anderen Wegen unkontrolliert auf das Flugfeld zu gelangen. Wer sich als Terrorist von einem Nacktscanner entlarven lässt, der gehört - so würde es mein Großvater sagen - geprügelt dazu.

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Zur Bürgerrechte fortwährend beschränkenden Sicherheitspolitik und auch Nacktscannern empfehle ich ein großartiges Gespräch aus der Sternstunde Philosophie des SF vom 17.01.2010 mit Juli Zeh und Ilija Trojanow: http://videoportal.sf.tv/video?id=489b3650-dce3-4072-a20b-f6ce970f6e35;D...

"Der vereitelte Terroranschlag auf ein Flugzeug in Detroit hat erneut eine Diskussion um unsere Sicherheit ausgelöst. Sogenannte Nacktscanner, mehr Überwachungskameras, weitere Sicherheitskontrollen für Menschen aus «Risikoländern» werden gefordert. Ständig werden Bürgerrechte an Kontrollsysteme abgegeben. Aber sind wir tatsächlich sicherer, wenn wir unsere Freiheit einschränken? Oder laufen wir vielleicht doch Gefahr, den demokratischen Rechtsstaat gegen einen autoritären Präventionsstaat einzutauschen?"

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Man ist wirklich erschüttert, was in der bayerischen Metropole passiert:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,673090,00.html

Solange es möglich ist, dass ein Passagier,  mit einem Laptop, dessen Inhalt einen "Sprengstoff"-Alarm ausgelöst hat, dann mit diesem Gerät (!) im Flughafensicherheitsbereich unerkannt verschwinden kann, möglicherweise sogar in eine Maschine einsteigen kann, ja solange hat sich doch das Nacktscannen erledigt. Sicherheitsverantwortliche und Polizei sollten Ihre Arbeit tun und nicht ständig neue angeblich unumgängliche Sicherheitsmaßnahmen fordern, wenn sie nicht mal die einfachsten Dinge geregelt kriegen.

Jetzt wissen wir auch, dank des Regierungspräsidenten von Oberbayern, dass allein die Kontrolleurin schuld ist. Sie hätte den Laptop und den Passagier nicht aus den Augen lassen dürfen. "Dieser Fehler darf nie passieren, aber er darf sich auch nie, wenn er passiert ist, wiederholen".

Na, dann bin ich ja voll und ganz beruhigt. Ich dachte schon, es wäre Organisationsverschulden.

 

 

Wie bereits oben gesagt, ein Sicherheitskonzept ist nur so stark, wie sein schwächstes Glied. Dies zeigt sich hier sehr anschaulich, allerdings glaube ich nicht mal, dass es wirklich das schwächste Glied war. Tatsächlich habe ich Zweifel, ob überhaupt ein umfassendes Sicherheitskonzept besteht - die vorhandenen Kontrollen scheinen sich ausschliesslich auf Passagiere und Flughäfen zu konzentrieren und lassen beispielsweise Angriffspunkte in der Technik unberücksichtigt.

 

Um einen weiteren hypothetischen Angriffspunkt zu nennen - es sollte mit vertretbaren Aufwand durchführbar sein, Pilot und Co-Pilot eines Flugzeuges mit langsam wirkenden Drogen zu versetzen, so dass sie in der Luft flugunfähig werden.

 

Ein vernünftiges Sicherheitskonzept fängt an mit einer Risikoanalyse - im Fall von Flugzeugen scheint fröhlich drauflos gefrickelt zu werden, um Maßnahmen zur Vermeidung des letzten bekanntgewordenen Falls zu finden.

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Die Lücken- und Fehlerhaftigkeit bisheriger Sicherheitsmaßnahmen können abgestellt werden. Darüber hinaus beschreiben Frau Zeh und Herr Trojanow in ihrem Gespräch ganz herausragend die vieldimensionale Manipulation der Öffentlichkeit und Unsinngkeit von sukzessiven weiteren Beschränkungen von Freiheits- und Bürgerrechten, womit wir uns, für die meisten unmerklich, immer weiter von einem demokratischen Rechtsstaat entfernen, das finde ich höchst bedenklich!

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Passend ein Beitrag aus Frontal 21 (ZDF): Sehenswert: http://www.youtube.com/watch?v=zRN2iQdBOVY

Es wird nicht in gut ausgebildetes Personal investiert, sondern in Technik. Das Ziel ist offenbar: Beruhigung der Politik, Beruhigung der Fluggäste, ohne dass es zu nennenswerten Verzögerungen kommt. Das Geschäft darf ja nicht leiden. Während den Passagieren jedes Wässerchen abgenommen wird, verkauft man im duty free brennbare Flüssigkeiten und Haarspray, das als Flammenwerfer benutzt werden kann. Jedes Nagelscherchen wird einkassiert, aber wer eine Flasche aus dem duty free zerdeppert, hat eine viel bedrohlichere Waffe. In anderen Sendungen (Lanz im ZDF) wird vorgeführt, wie "effektiv" die Nacktscanner sind beim Erkennen mitgebrachter Bombenutensilien. Herr Bosbach (CDU) dazu: Niemand könne schließlich 100%ige Sicherheit garantieren.  Nachdem nun auch die FDP von ihrem Widerstand langsam abrückt, vermuten zynische Kommentatoren schon, dass hier vielleicht eine Spende der Scannerhersteller nachgeholfen haben könne.

 

 

Wer der FDP mit Brüderle, Westerwelle, Rösler und Co. die Masche der staatskritischen Partei abgenommen hat war schon reichlich uninformiert. Das hat nichts mit Spenden zu tun. Die Partei ist schlicht rein wirtschaftsliberal aufgestellt. Das sollte inzwischen auch dem letzten Hund hinter der letzten Ofenbank klar geworden sein. Da wurde niemand "bestochen". Die SIND so.

 

Grüße

ALOA

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Wobei bei der Lanz-Sendung ein Grossteil der fehlenden Effektivitaet wohl an der falschen Bedienung des Geraetes lag. Es kann wohl nur gescannt werden, was einigermassen an der Haut anliegt, nicht aber der Inhalt von Jackentaschen. Tja, dann wird es wohl nicht mehr lange dauern, und Roecke werden im Flugzeug verboten, weil die nicht richtig gescannt werden koennen.

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In Deutschland reagiert man wieder einmal brachial, unflexibel, pragmatisch, dumm. Dabei zeigt Tel Aviv, wie erfolgreiche Sicherheitsarbeit ausschaut, dabei geht es nicht um die gefühlte Sicherheit mit strahlenden mikrowellengrillenden Nacktscannern, sondern intelligente reale Sicherheit. Freilich ist gutes und engagiertes Personal nicht für Sklavenlöhne von 6,50 Euro zu bekommen, in keiner Branche, wenig motivierte Hartz-IV-Gepeinigte, Leiharbeiter und Billiglöhner sind da nicht hilfreich, hier heisst es also gleich einen weiteren Systemfehler, den menschenunwürdiger Löhne, zu korrigieren. Zudem müsste die Politik den Mut haben, sich den schnöden Marktinteressen zu widersetzen, hier teure untaugliche und ungesunde Geräte massenhaft absetzen zu wollen, aber da dürften sie von den produzierenden Großkonzernen schnell wieder in ihre Marionettenrolle gedrängt werden. Man bekommt leider in der Tagespolitik immer stärker den Eindruck, dass intelligenter Diskurs keine Rolle mehr spielt und der plumpe Pragmatismus und schnöde ökonomische Partikularinteressen dominieren.

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Ich glaube nicht, dass man die Sicherheit durch Nacktscanner wesentlich erhöhen kann. Aber auch Gehaltserhöhungen werden nicht wesentlich weiterhelfen.

Zwar wird behauptet, Ursache der Panne war das individuelle, vorschriftswidrige Fehlverhalten einer Sicherheitskraft. Diese habe gegen schriftliche Anweisungen verstoßen, die erst im August präzisiert wurden. Nur hätte mich mal interessiert, wie solche Vorschriften den Mitarbeitern (die ohnehin schon überlastet sind) zur Kenntnis gebracht werden. Ich vermute, da wird ein Rundschreiben gefertigt, welches jeder Mitarbeiter zu unterschreiben hat. Das ist dann so ähnlich wie das Kleingedruckte in Kaufverträgen.

Wichtiger wäre doch, statt ständiger schriftlicher Vorschriften das korrekte Verhalten in monatlichen Übungen zu trainieren. Also: Was tue ich, wenn der Röntgenscanner etwas Verdächtiges entdeckt hat und auch die chemische Untersuchung verdächtig erscheint. Wann und wie verständige  ich den nächsten Bundespolizisten? Wie verhalte ich mich gegenüber dem potentiellen Terroristen?

Da genügt doch nicht der Hinweis, dass solche "Fehlalarme" täglich 8-10 mal vorkommen. Na und? Einmal ist es eben kein Fehlalarm, deshalb muss ich immer so agieren, als ob da wirklich ein Terrorist oder Selbstmordattentäter mir gegenüber steht. Die ständigen Fehlalarme lullen ein, deshalb sind solche monatlichen Übungen (insbesondere des  Zusammenspiels zwischen privaten Kontrolleuren und Bundespolizei) wichtiger als schöne schrifliche Dienstanweisungen des Regierungspräsidenten, die ohnehin keiner richtiig liest und die im Ernstfall nicht präsent sind (da nicht trainiert). Die bloße Verkündung neuer Dienstanweisungen ohne entsprechendes Training derselben halte ich für ein Organisationsverschulden und für die Hauptursache der Panne.

 

Ob man sich wohl auch scannen lassen müsste, wenn man zur Vermeidung von Bestrahlungen vor der Schleuse für den direkten Augenschein des Körperbaus alle Kleider ab- und danach erst wieder anlegt? ;-)

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Über die grds. begrüßenswerte dt.-franz. Zusammenarbeit liest man leider auch so ganz nebenbei:

 

"Geplant ist auch ... eine europäische Fluggastdatendatei. Zusammen wollen Deutschland und Frankreich eine neue Generation von Körperscannern für ihre Flughäfen erproben."

 

Für Merkel scheint das alles unreflektiert selbstverständlich zu sein.

 

http://www.tagesschau.de/ausland/deutschfranz102.html

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Mit dem "Nacktscanner" allein werden sich keine 100 %-igen Vorkehrungen vor Anschlägen treffen lassen. Vielmehr aus der Kombination diverser Möglichkeiten und Menschenverstand plus einer unbestimmten Menge Zufall und/oder Glück ist dies möglich!

Man bräuchte keine Nacktscanner, wenn die ursprünglichen Gründe beseitigt würden, die erst dazu führen, das jemand aus politischer oder religiöser Motivation heraus ein solches Vorhaben plant.

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Nachdem ich in London Heathrow mit einem Körperscanner gescannt wurde, bemerkte ich an den Armen eine leichte Erwärmung auf der Hautoberfläche.

Ca. 2 Stunden später bekam ich heftige Bauchschmerzen und leichten Durchfall, nach 5 Stunden hatte sich mein Zustand wieder normalisiert.

Können die Symtome Auswirkungen der Rötgenbestrahlung sein?

Bekanntlich kann jedes technische Gerät Pannen aufweisen.
Gibt es beim Körperscanner ein unabhängiges Messgerät, das bei überschreiten der zulässigen Strahlen Dosis Alarm auslöst?

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Der oben bereits zitierte Bruce Schneier hat auch erklärt, warum das israelische Modell nicht für "den Rest der Welt taugt":

Ben Gurion in 2008:

International Passengers 11,081,213 Domestic Passengers 469,220 International Aircraft 82,649 Domestic Aircraft

11,995

Der Flughafen Köln-Bonn..

Passagiere 9,7 Mio. (2009) Luftfracht 560.000 t (2009) Flug-
bewegungen 132.173 [1] (2009) Kapazität
(PAX pro Jahr) ca. 14 Mio.

..hat eine größere Kapazität (Quelle jeweils wikipedia.en oder .de) und deutlich mehr Flugbewegungen.

Frankfurt am Main hat über 50'000'000 Passagiere, Detroit über 30'000'000 und Heathrow über 60'000'000.

Bei "wenigen" 11 Millionen Passagieren kann man Sicherheit fast noch auf persönlicher Ebene herstellen, bei 30'000'000 oder mehr wird's wirklich schwierig.

Aber abgesehen von quantitativen Erwägungen sprechen auch sachliche Gründe gegen "Nacktscannen", eigentlich gegen jede Intensivierung von punktuellen Kontrollen. Ein Anschlag, ein Verbrechen, passiert ja nicht von heute auf morgen - da gibt es die Idee, Mittäter, Mitwissende, eine Geschichte - gerade die Strafrechtler hier werden das bestätigen können. Die Berichterstattung zu ausnahmslos allen versuchten Verbrechen in/gegen Flugzeuge hat erwähnt, daß der/die Täter vorher bekannt waren, daß vor ihnen gewarnt wurde. Warum also jemand, dessen Umfeld ausdrücklich vor seinen Gedanken warnt (wie beim letzten "beinahe"-Täter) nicht auf die No-Fly-Liste kommt, während Menschen die sich verbal kritisch gegenüber der Außenpolitik der USA äußern hingegen schon, zeigt wo besser gearbeitet werden kann.

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