Sarkozy: Sachbeschädigung der Berliner Mauer am 9. November 1989?

von Prof. Dr. Henning Ernst Müller, veröffentlicht am 09.11.2009

Nicht ganz off-topic, denn hier geht es schließlich um Sachbeschädigung.

Der französische Prädident Sarkozy behauptet auf seiner facebook-Seite, er sei bereits am 9. November als "Mauerspecht" tätig gewesen . Und zwar am Checkpoint Charlie. Dies wird in Frankreich zu Recht bezweifelt.(Quelle)

Nun kann ich sozusagen aus erster Hand berichten, dass weder Herr Sarkozy noch sonst irgendwer am 9. November 1989 mit einem Hammer gegen die Mauer geklopft hat, jedenfalls nicht am Checkpoint Charlie. An diesem Abend hat niemand bereits die Idee gehabt, die Mauer zu beschädigen oder abzutragen. Das begann frühestens am nächsten Abend. Wie viele andere Menschen habe ich das historische Geschehen am Checkpoint Charlie auf der Westseite beobachtet. Hier wurden die Schlagbäume und Gitter erst vergleichsweise "spät" geöffnet, nämlich erst kurz vor oder nach Mitternacht. Niemand dachte in dem Moment daran, einen Hammer mitzubringen und bereits gegen die Mauer zu klopfen.

 

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3 Kommentare

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Wenn es wirklich der Checkpoint Charlie gewesen sein soll, kann ich Ihre Aussage bestätigen. Ich war dort am 10.11.1989 so zwischen Mitternacht und 1.00 Uhr morgens, als die erste Welle schon durch war. Die einzige Sorge der glücklichen Grenzverletzer war, ob und wie sie mit Bussen und Bahnen zum Kurfürstendamm fahren könnten und ob das denn Schwarzfahren wäre, weil sie keine DM dabei hatten. Ich habe sie damals zum Schwarzfahren animiert und hatte dabei keinerlei schlechtes Gewissen ("Wer heute nacht kontrolliert, darf auf kein Lob hoffen."). Ansonsten war es dort vergleichsweise ruhig. Jedenfalls hat dort niemand die Mauer beschädigt.

Anders war's am Brandenburger Tor. Dort wurde schon in der Nacht auf den 10.11.1989 (bis ca. 5.00 Uhr) ein wenig geklopft.

Aber das ist doch eh' alles schon verjährt, egal ob Schwarzfahren oder Sachbeschädigung.

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Jaja, kleine Männer und ihr Geltungsdrang, dabei machen sie sich aber stets nur lächerlich, wie auch dieser Fall zeigt.

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