Wal-Mart schließt Vergleich in den USA

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 04.01.2009

Der weltweit größte Einzelhändler Wal-Mart sieht sich seit Jahren massiver Kritik wegen schlechter Behandlung seiner Beschäftigten ausgesetzt. Dem Handelskonzern wird vorgeworfen, seine Mitarbeiter schlecht zu bezahlen, ihnen keine Mittagspausen zuzugestehen und weibliche Beschäftigte zu benachteiligen. Das hat insbesondere in den USA zu zahlreichen Klagen in Millionenhöhe geführt, die auch entsprechend spektakuläre Urteilen zur Folge hatten. Das Ansehen des Unternehmens in der Öffentlichkeit hat darunter in den letzten Jahren stark gelitten. Einen Bericht der FAZ zur Folge hat sich das Unternehmen nunmehr offenbar entschlossen, reinen Tisch zu machen und einen Massenvergleich einzugehen. Einbezogen sind in diesen Vergleich 63 juristische Auseinandersetzungen. Wal-Mart hat sich bereit erklärt, mindestens 352 Millionen Dollar und 640 Millionen Dollar an gegenwärtige oder frühere Mitarbeiter zu zahlen. Weitere noch in verschiedenen Bundesstaaten anhängige Auseinandersetzungen - insbesondere um angebliche Geschlechtsdiskriminierung - sind in diesen Vegleich nicht einbezogen. Das Einlenken von Wal-Mart wird von Beobachtern mit dem anstehenden Regierungswechsel in den USA in Verbindung gebracht. Die Strategie von Wal-Mart gehe dahin, die neue Administration unter Obama - so die Einschätzung - für sich einzunehmen. Derzeit werden in den USA zum Beispiel Gesetze diskutiert, um die Bildung von Gewerkschaften in Unternehmen zu erleichtern. Hiergegen sträubt sich Wal-Mart seit Jahren energisch.

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