Bundesjustizministerin Zypries: Prävention gegen Kindesmissbrauch bundesweit anpacken!

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 06.10.2008

Im Jahr 2004 wurde das "Präventionsprojekt Dunkelfeld" an der Charité in Berlin initiiert. Ziel dieses seit 2008 vom Bundesministerium der Justiz finanziell geförderten Projekts ist es, Männern mit pädophiler Neigung präventive therapeutische Maßnahmen anzubieten, um einen sexuellen Missbrauch von Kindern zu verhindern.

Zypries: "Eine konsequente strafrechtliche Verfolgung von sexuellem Kindesmissbrauch ist zwar unerlässlich. Sie macht aber keine Taten ungeschehen. Erfolgreiche Präventionsarbeit ist der beste Opferschutz. Auf Dauer wird die Charité alleine dieses Projekt jedoch nicht für ganz Deutschland aufrechterhalten können. Deshalb werbe ich dafür, dieses Projekt flächendeckend auf alle Bundesländer auszuweiten. Das Dunkelfeld-Projekt kann helfen, aus potenziellen Tätern keine Täter werden zu lassen und so mögliche Opfer zu schützen. Es ist vor allem das Schicksal betroffener Kinder, das ganz entschieden für ein solches Projekt spricht. Aus der kriminologischen Forschung und Praxis wissen wir, welch traumatisierende und lang anhaltende Auswirkungen sexueller Kindesmissbrauch auf die Betroffenen hat. Wir müssen deshalb alles tun, um solche Taten zu verhindern.

Das von Prof. Dr. Klaus M. Beier am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin der Charité  Berlin geleitete und von der VolkswagenStiftung finanziell geförderte Dunkelfeld-Projekt hat im Oktober 2007 den Deutschen Förderpreis Kriminalprävention der Stiftung Kriminalprävention in Münster erhalten. Eine Fortführung des Projekts in den Jahren 2008 bis 2010 ist nur möglich, weil sich das Bundesjustizministerium mit Unterstützung des Deutschen Bundestags als zusätzlicher Geldgeber zur Verfügung gestellt hat.

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